Inhalt

Auf der Flucht von seinem früheren Leben, heuert Stan bei einem Wanderzirkus mit kuriosen Gestalten an. Schnell lernt er die Tricks des Showgeschäftes kennen, um einige Zeit später als erfolgreicher Gedankenleser die gehobene Gesellschaftsschicht zu beeindrucken. Er verändert sich immer mehr, bis selbst die eigene Frau seine Motivationen nicht mehr nachvollziehen kann…

Fazit

Del Toro ist ein fantastischer Geschichtenerzähler, der seinen Werken immer eine besondere Handschrift auferlegt. Man erkennt seine Produktionen meist an einem besonderen Look, der auch bei „Nightmare Alley“ nicht von der Hand zu weißen ist und wieder mal ein echtes Highlight markierte. Leider hatte man hier oft das Gefühl, das man hiermit eine eher dünne Handlung kaschieren und über kleinere Längen hinwegtrösten wollte.

Der Plot mag von der eigentlichen Idee gar nicht mal schlecht sein, jedoch bot er relativ wenig, um knappe 2,5 Stunden mit seinen Inhalt zu überbrücken. Viele Passagen fühlten sich etwas in die Länge gezogen, gar überflüssig und nicht so richtig passend an. Richtig langweilig wurde es zwar nie, manchmal hätte dem Treiben ein Hauch mehr von Tempo oder überhaupt an Struktur ziemlich gut getan.

Bradley Cooper konnte in seiner Hauptrolle durchwegs überzeugen, wobei ihm Cate Blanchett als zwielichtige Psychiaterin schon fast den Schneid abgekauft hat. Besonders in deren gemeinsamen Szenen knisterte die Luft und die Spannungskurve war ganz oben. Auf diesem Niveau hätte sich gerne der komplette Film aufhalten können, aber dann wären diese Momente wohl auch keine Besonderheiten mehr gewesen. Ansonsten war die gesamte Inszenierung einwandfrei und der restliche Cast (u.A. Rooney Mara, Ron Perlmann) waren ebenfalls schöne Hingucker.

An „Nightmare Alley“ gibt es viel zu kritisieren, doch schlecht war der Titel unterm Strich ganz sicher nicht. Auch wenn die präsentierte Welt zuweilen etwas konfus erschien, konnte man doch gut abtauchen und sich trotz kleinerer Längen wunderbar von seiner charmanten Art bespaßen lassen. Es gab durchaus ein paar starke Momente, aber eben auch besagte Langatmigkeit, die letztlich eine höhere Bewertung verhindert. Jetzt wird es endlich mal Zeit, das hoch gelobte Original nachzuholen…

7/10

Fotocopyright: Walt Disney