Inhalt

Die junge, lebenslustige Frankie wird plötzlich mit seltsamen Wunden übersät. Das Krankenhaus und auch ihre Freunde machen sich große Sorgen, doch die Dame beteuert, sich die Verletzungen nicht selbst zugefügt zu haben. Plötzlich wird auch eine besondere Abteilung der Kirche auf dieses Phänomen aufmerksam und entsendet einen Pfarrer zur näheren Untersuchung…

Fazit

Es ist keine echte Hassliebe, doch irgendwas Besonderes hat die Verbindung zu diesem Titel schon. Damals habe ich enttäuscht den Kinosaal verlassen, um ihn dann doch später auf DVD und letztlich sogar erneut auf Blu-Ray zu erwerben. So rein in der Theorie ist die Handlung eigentlich gar nicht übel, doch bei der Umsetzung gerät die Geschichte immer wieder ins Straucheln und liefert uns – soviel sei nach über 20 Jahren verraten – auch keinen wirklich befriedigenden Abschluss.

Besonders schätze ich die düstere, fast schon leicht dreckige Inszenierung. Das verrauschte Bild gibt dem Geschehen einen unheimlichen Touch und irgendwie auch eine angenehme Kontur. Trotz grundsätzlich hochwertiger Aufmachung herrscht eine angenehm bedrohliche Atmosphäre, die stellenweise durchaus in ihren Bann zog. Vor allem bei der ersten Sichtung baut sich eine tolle Spannungskurve auf – die leider selbst im alternativen Ende (im Bonusmaterial zu erblicken) nicht hundertprozentig überzeugend beendet wurde.

Man hatte stets das Gefühl, dass den Machern zum Finale hin die Ideen ausgegangen waren und man die Geschichte irgendwie auf Biegen und Brechen abschließen wollte. Die Story bot so viele interessante Ansätze, Theorien und berechtigte Kritik an der Kirche – da wäre möglicherweise noch viel Mehr drin gewesen. Ich könnte nicht sagen, was ich genau erwartet hätte, aber irgendwie hätte es einen lauteren Knall geben müssen – auch wenn der eher ruhige Abgang wiederum auch zum Rest passte. Schwierige Sache.

Trotz oder grade wegen dem sichtbaren Altersunterschied hat die Chemie zwischen Patricia Arquette und Gabriel Byrne hervorragend funktioniert. Die beiden bewusst extrem widersächlichen und trotzdem toleranten Figuren sorgten für ein paar tiefgründige Momente und ließen den Zuschauer viele unterschiedliche Ansichten und Herangehensweisen verstehen. Es machte Spaß ihrem Spiel beizuwohnen und dem weiteren Fortgang der „Beziehung“ zu folgen. Was anfänglich sehr ungleich erschien, bot tatsächlich unerwartet viele Gemeinsamkeiten, die durchaus glaubhaft begründet wurden.

Bei wiederholter Sichtung zeigen sich Längen, die den Film recht zäh erscheinen lassen. Im Gegensatz zu anderen Werken legte ich unerwartet weniger Wert auf zuvor nicht beachtete Details und spürte manch zähe Szenen umso deutlicher. Das ist schade, denn sonst hätte ich vielleicht noch ein etwas objektiveres Urteil abgeben können. Grundsätzlich macht „Stigmata“ wenig verkehrt und liefert uns auch ohne Blutfontänen eine gruselige Unterhaltung – doch mit etwas mehr Schwung und einem höheren „Wiederschauwert“ wäre eine höhere Bewertung zu holen gewesen.

6/10

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