
Until Dawn
Inhalt
Die Suche nach der vermissten Schwester führt Clover und ihre Freunde zu einem merkwürdigen Anwesen im Wald. Die Zeit scheint hier irgendwie still zu stehen und ein geheimnisvoller Killer hat es wohl obendrein auch noch auf die Truppe abgesehen…
Fazit
Das Spiel habe ich trotz aller simplen Mechaniken geliebt und dreimal auf unterschiedlichen Plattformen (Playstation 4, Playstation 5, PC) durchgespielt. Die Freude über eine filmische Adaption war groß und die Karten für das Kino fast im gleichen Atemzug vorbestellt – doch leichte Bedenken im Anbetracht vieler unterdurchschnittlicher Umsetzungen von Videospielen dennoch vorhanden.
Mit Uncharted haben es die Studios von Sony bewiesen, doch mit “Until Dawn” nunmehr nicht mehr so ganz mitgehalten. Man hat trotz grundlegend neuer Handlung zwar einige bekannte Elemente aus der Vorlage einflechten können, aber der erhoffte “Wohlfühl”-Effekt blieb aufgrund vieler Ungereimtheiten und kleineren Längen leider aus.
Die neuartige Geschichte unterschied sich zwar vom Spiel, brachte aber eine gar nicht mal so originelle Prämisse mit sich und wirkte hierdurch immer ein wenig bemüht. Zwar bot die Zeitschleifen-Methodik Raum für kreative und derbe Splattermomente, dennoch wollte der Funken darin nicht immer überspringen. Zwischen den witzigen Momenten gab es einfach zu viele Längen und geradezu unbedeutsame Dialogfetzen zu erleben.
In seinen starken Momenten erinnerte das Geschehen zudem mehr an “Silent Hill”, denn an seine ursprünglichen Wurzeln. Möglicherweise lag dies aber auch am mangelnden Grusel, der durch die bereits erwähnten Splattereffekte und deren überzogenen Machart kaum noch zu vernehmen war. Stellenweise grenzte das Gebotene an eine Persiflage und war kaum noch ernst zu nehmen – bis auf das zuweilen recht schöne Art-Design, welches eben mehr von der verlassenen Stadt Silent Hill, statt von geheimnisvollen Waldhütten zu bieten hatte.
Darsteller und Inszenierung gingen in Ordnung. Der eher unbekannte Cast hat seine Sache absolut zufriedenstellend erledigt, auch wenn es hier (abgesehen von Peter Stormare in einer spieleähnlichen Nebenrolle) keine markanten Gesichter zu vermelden gab. Die Effekte waren technisch ebenfalls solide, obwohl man hier und da die Zuhilfenahme von Computern nicht verleugnen konnte. Immerhin wirkten die krasseren Passagen dann auch nicht mehr ganz so wild, eher ein bisschen lustig oder eben wie aus einem Videospiel entliehen.
Kein Hit, aber auch kein Totalausfall. Neben vielen missglückten Umsetzungen von bekannten Games gehört “Until Dawn” sicherlich nicht zu den schlechtesten seiner Art und bot ein paar heitere Eindrücke, die zumindest kurzzeitig im Gedächtnis bleiben können. Für einen halbwegs unterhaltsamen Streamingabend ist hier selbst für unkundige Zuschauer bestens gesorgt, für den Gang ins Kino wird hier aber definitiv zu wenig geboten.
6,5/10
Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment (PLAION PICTURES)

