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Überall auf der Erde tauchen plötzlich unbekannte Flugobjekte auf und die Menschheit ist in Alarmbereitschaft. Es scheint, als wollen die Besucher zunächst nicht angreifen – doch um dies genauer herauszufinden, muss eine gemeinsame Kommunikation entwickelt werden. Kurzerhand wird Sprachforscherin Louise Banks vom Militär angeworben und mit dieser Aufgabe betraut…

Fazit

Geschmäcker sind bekanntlich verschieden und das ist vollkommen in Ordnung. Gerade die Bewertungen zu „Arrival“ gingen mehr als drastisch auseinander und ich habe mir zwischen der ersten und letzten Sichtung noch einmal ordentlich Zeit für eine Meinungsbildung genommen. Normalerweise hege ich keine Ablehnung gegenüber sperrigen und tiefgründigen Werken, doch der Zugang zu diesem Film blieb mir bislang leider verschlossen.

„Arrival“ ist kein typisches Blockbuster-Kino ala „Independence Day“ und setzt seinen Fokus trotz ähnlicher Grundprämisse völlig anders. Die Außerirdischen an sich stehen weniger im Vordergrund, vielmehr thematisiert man das Verhalten der Menschheit bei einem solchen Vorfall. Kleinlaut begleiten wir mehrere Figuren und beobachten wie sich die Invasion auf sie und ihre nähere Umgebung auswirkt. Dabei werden alte Erinnerungen ausgegraben, Emotionen geweckt und neue Wege eingeschlagen.

Denis Villeneuves will uns hier vermitteln, wie eine Welt, die zusammenhält, ausschauen könnte. Wenn man endlich Differenzen bei Seite legt und sogar Geheimdienste nahtlos miteinander zusammenarbeiten. Man geht hier von einem insgesamt friedfertigen Szenario aus was in heutigen Zeiten allerdings schwerlich hinzunehmen ist und somit an der Immersion zerrt. Überhaupt nahm man sich stellenweise zu viel Zeit für seine melancholischen Bildern und bremste die eigentlich ganz angenehme Grundspannung durch die ungewöhnliche Herangehensweise immer wieder aus.

Action geht hier vollkommen gegen null und selbst gefühlvolle, nachdenkliche Momente geraten ins Stocken. Man schien es mit gemächlichen Eindrücken immer ein wenig zu übertreiben und den Zuschauer damit fast zu verlieren. Glücklicherweise wollte man stets die nächsten Schritte und vor allem den Ausgang der Geschichte erfahren – weshalb man zähneknirschend am Ball blieb und den gut agierenden Darstellern (Amy Adams und Jeremy Renner) weiterhin beiwohnte. Die beiden haben ihren Job hervorragend erledigt und ein stimmiges Team gebildet.

Das Finale war konsequent, aber nur bedingt gelungen. Es hielt sich an der nüchternen Gangart des gesamten Werkes und fackelte am Ende kein Feuerwerk ab. Auch hier leiten ruhige Worte den Abschluss der Geschichte ein man ließ ein paar stille Aufnahmen den Abschluss finden. Hier gab es kein Jubel oder Weltuntergang – man akzeptierte die Dinge, wie sie waren und schien hierrüber glücklich. Passt zum Rest, hinterließ bei mir jedoch einen faden Beigeschmack – denn die Glaubwürdigkeit war nur bedingt gegeben.

Es gibt wirklich schlechte Filme, bei denen man über deren Qualität einfach nicht weiter diskutieren muss und sich die meisten Zuschauer einig sind. „Arrival“ jedoch bekommt von mir keine allzu hohe Bewertung, ist per se aber nicht so miserabel, wie es das Punkteergebnis vielleicht ausdrücken mag. Der Film hat definitiv seine Daseinsberechtigung und trifft mit seiner eigenwilligen Art seine Zielgruppe, doch ich gehöre eben nicht dazu. Für mich bleibt unterm Strich nur ein unterdurchschnittlicher Sci-Fi Spaß mit guten Ansätzen und enormen Längen. Persönlich ziehe ich lieber „Contact“, „Signs“ oder „Die unheimliche Begegnung mit der dritten Art“ vor.

5/10

Fotocopyright: Sony Pictures Home Entertainment