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Das Königreich von Wakanda erhält überraschenden Besuch von einem bis dato unbekannten Volk aus der Tiefe. Deren Herrscher behauptet, dass sie ebenfalls über Vibranium verfügen und die Menschen es darauf abgesehen hätten. Sie fordern Wakanda auf, sie proaktiv im Krieg gegen die Invasoren zu beteiligen – andernfalls selbst in den Fokus der Angriffe zu gelangen…

Fazit

Die Fortsetzung vom seinerzeit etwas kontrovers aufgenommenen „Black Panther“ stand zunächst unter keinem guten Stern. Der viel zu frühe Tod des Hauptdarstellers Chadwick Boseman machte den Autoren sicherlich zu schaffen – weshalb das nun vorliegende Ergebnis für mich umso beachtlicher ausgefallen ist.

Zunächst beginnt das Treiben eher ruhig und mit viel Gänsehaut. Man nahm sich die Zeit für eine Verbeugung des Verstorbenen und baute ihn sogar bemerkenswert in das berühmte „Marvel-Logo-Intro“ ein. Hat man dies verdaut, dann entwickelt sich langsam, aber zielsicher ein angenehmer Sog, der bis zum bitteren Ende (und totz Überlänge) an den Schirm fesselte.

„Wakanda Forever“ erinnerte durch sein Figurendesign und Setting unweigerlich an den ebenfalls erst kürzlich veröffentlichen „Avatar 2“, hatte in meinen Augen aber ungleich mehr zu bieten. Nicht nur, dass die Charaktere hier viel realistischer gezeichnet wurden, man gab ihnen auch viel mehr Tiefe. Das Böse bekam Kontur und nachvollziehbare Motive. Kurze Zeit haderte man selbst mit der Sympathie zu ihnen und überhaupt fühlte sich alles viel frischer, viel innovativer, viel runder an.

Während manche Konkurrenten extrem nach Computerspiel ausschauen, wirkte die Welt von „Wakanda“ wesentlich runder und glaubwürdiger. Das Abtauchen gelang mühelos und die vielen kleinen Details am Rande (u. A. viel Symbolik, anhand von Outfits und Styling) sorgten für Laune. Das Auge sah sich teilweise kaum satt – wurde aber nicht zu sehr überfrachtet und bekam immer wieder Zeit zum entspannen.

Die Handlung an sich war eher simpel, aber keineswegs schlecht. Sie bot einen guten Rahmen für ruhigere Momente, als auch für krachende Action. Natürlich fühlte sich das Ganze hin und wieder berechnet und konstruiert an, verfehlte seine Wirkung aber nicht. Man konnte sich fallen lassen und kratzte sich nicht an zu vielen verworrenen Kleinigkeiten.

Die Darsteller haben ihre Sache allesamt sehr gut gemacht und gaben keinen Grund zur Klage. Ich fand beachtlich, dass einige Kostüme etwas „drüber“ waren und sie dennoch keinen lächerlichen Eindruck hinterließen. Es fügte sich alles gut zusammen, gab ein rundes Gesamtbild ab. Bei den Effekten gab es sowieso nichts zu meckern – insbesondere bei den Kulissen und Bauwerken von Wakanda konnte ich Wirklichkeit und Rendern nicht mehr voneinander unterscheiden.

„Wakanda Forever“ ist für mich ein grandioses Beispiel für eine gelungene Fortsetzung. Er unterscheidet sich von einer Handlung deutlich vom Vorgänger, recycelt also nicht zu Komponenten neu und meisterte den Verlust seiner ehemaligen Hauptfigur mit Bravour. Ein unterm Strich absolut rundes Gesamtpaket für den perfekten Kinoabend – bei dem sowohl Auge, als auch Herz recht gelungen verwöhnt werden!

8,5/10

Fotocopyright: Disney