Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Die Jugendlichen aus der Elm Street haben ein Problem. Sie werden von furchtbaren Alpträumen geplagt und schon bald fordern diese auch die ersten Opfer. Der geheimnisvolle Mörder schlägt im Schlaf zu und plötzlich tragen die Betroffenen in der Realität die Wunden am Leib.

Zwei Teenager – selbst geplagt von diesen schlimmen Erscheinungen – versuchen in der Sache zu recherchieren und kommen dabei auf ein Tatsache, dass sie mit den getöteten Personen irgendwie in Verbindung stehen. Sie konfrontieren die Eltern mit einem gemeinsamen Klassenfoto, doch diese scheinen etwas zu verbergen…

Fazit

„1,2, Freddy kommt vorbei…“ ist ein Kinderreim, den Freunde des gepflegten Horrors gerne hören. Wes Craven schuf mit Freddy Krueger eine echte Kultfigur des Genres und mit etlichen Fortsetzungen durchwegs passable Unterhaltung. Spätestens beim überaus kurzweiligen „Freddy Vs. Jason“ wurde die Neugier bezüglich einer Neuauflage geweckt, doch unterm Strich konnten nicht alle Hoffnungen befriedigt werden.

Die Geschichte rund um den Traumschlitzer dürfte allseits bekannt sein und hat auch in der Version von 2010 keine großen Änderungen einstecken dürfen. Mag auf der einen Seite durchaus in Ordnung sein, auf der anderen Seite ist es ein bisschen schade – bis auf die frischen Darsteller – auf neue Impulse verzichten zu müssen. Man hat quasi das Original einfach neu aufgelegt und dabei auch ein paar ikonische Szenen 1 zu 1 kopiert.

Zum Großteil plätschert das Geschehen vor sich und echte Gruselstimmung kommt nie so wirklich auf. Die Traumsequenzen sind nicht gut ausgearbeitet und insgesamt wenig fantasievoll in Szene gesetzt. Alles wirkt ein wenig steril und kalt, weniger bizarr wie bei manchen Vorgänger. Wenn ich überlege, was mit moderner Technik alles möglich gewesen wäre, wurde hier viel Potential und Einfallsreichtum verschenkt. Opulente Kulissen, schräge Visionen – alles Fehlanzeige.

Die Effekte waren grundsolide, aber nicht überwältigend. Manche CGI- Einlage sah sogar recht billig und unfreiwillig komisch aus. Da halfen auch die überwiegend hübschen Gesichter der jungen Darsteller wenig, um solche Patzer zu übertünchen. Zudem waren die Dialoge schwach, Gefühlswallungen unglaubhaft und Motive oft schwer nachvollziehbar. Vom eher unglaubwürdigen Twist ganz zu schweigen.

Größter Verlust natürlich Robert Englund – der früher so charismatisch unseren Killer verkörpert hat – und nun durch eine ziemlich blase Figur abgelöst wurde. Besonders zu Beginn stieß dessen schlechte Maske ziemlich auf, aber immerhin konnte man sich im Laufe der Zeit etwas daran gewöhnen. Auf mich wirkte sie zu stark nach Computer – oder sie war schlichtweg einfach schnell gemacht.

„Freddy Vs. Jason“ hat echt Spaß bereitet, der letzte „Freitag der 13te“ war ebenfalls ganz in Ordnung, doch das Remake von „Nightmare on Elmstreet“ konnte weniger überzeugen. Der Grusel war zahm, wenig mitreißend und zuweilen etwas langweilig. Nicht einmal gute Effekte oder coole Splattereinlagen konnten wenigstens ein Teil der Enttäuschung ausgleichen. So bleibt – trotz noch immer ansprechender Handlung – ein mittelprächtiger Vertreter des Genres übrig und eine klare Empfehlung kann nicht ausgesprochen werden. Ganz knappe 6 von 10 für diesen vielleicht unnötigen Aufguss. Ein wenig tut mit der Kauf der ansonsten technisch guten Blu-Ray schon weh.

6/10

Fotocopyright: Warner