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Gemma ist Entwicklerin und seit Kurzem auch Vormund für ihre Nichte. Eigentlich hat sie für ihre neue Aufgabe keine Zeit, doch zufälligerweise eignet sich ihre neue Mitbewohnerin ideal für eine kleine Testphase mit einer Neuentwicklung – dem Androiden Megan. Zunächst schaut auch alles nach einem harmonischen Miteinander aus, doch das Spielzeug entwickelt alsbald ein gefährliches Eigenleben…

Fazit

Jede Generation braucht anscheinend einen „Chucky“ und wenn das Original mal nicht zur Verfügung steht, versucht man es mit ähnlichen Varianten. Hat mir bei den neueren „Kino-Horrorfilmen“ zuletzt eigentlich „Smile“ recht gut gefallen, so waren die Erwartungen hier nicht unbedingt niedrig – doch so recht begeistert saß ich dann nicht vor dem vor vorbeirauschenden Abspann.

Technisch macht „Megan“ sicherlich eine gute Figur und überzeugt mit einer hübschen Puppe und guten Effekten, die meines Erachtens aber ruhig etwas zahlreicher daher kommen könnten. So dauert es eine Weile, bis der Streifen endlich mal halbwegs Fahrt aufnimmt und selbst dann wird uns recht bodenständige und vorherschaubare Kost geboten. Alles verlief nach bekannten Mustern und Überraschungen blieben dabei völlig aus.

Man musste kein geübter Film-Schauer sein, um den Plot direkt zu durchschauen und den gesamten Ablauf zu erahnen. Das Drehbuch war diesbezüglich eher schwach und uninspiriert, was letztlich auch für einen durchwachsenes Fazit sorgt. Mangelnde Innovation hätte man locker mit coolen Splattereinlagen kaschieren können, doch diese Chance wurde vertan. So ging es vergleichsweise bodenständig und unblutig zur Sache – wobei eine FSK16 heute schon wesentlich mehr Spielraum als noch vor ein paar Jahren bot. Immerhin gab sich der Streifen recht humorlos, was mir besser als unnötiger Slapstick gefiel.

Ansonsten haben die Darsteller ihre Sache soweit ordentlich gemacht, Optik und Soundtrack entsprachen aktuellen Standards. Die Synchronisation gab keinen Grund zur Klage und man kam schnell in das Geschehen hinein. Man fühlte, dass dieses Werk für das Kino produziert wurde und ihm kein billiger B- oder C-Movie Charme anhaftete.

Unterm Strich war „Megan“ keine Zeitverschwendung, aber eben auch keine Offenbarung. Man hätte in vielen Bereichen eine Schippe drauflegen und so die altbekannten Pfade auflockern können, aber es fehlte anscheinend am nötigen mit der Macher – oder es scheiterte schlichtweg den Vorgaben des Studios. Wer solche Art von Horrorfilmen mag, darf jedenfalls mal reinschauen. Auch wenn ich am Ende nur solide Kost vorgesetzt bekam, vermag ich dem Titel einen gewissen Unterhaltungswert gar nicht absprechen und vergebe stabile 6 von 10.

6/10

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH