Inhalt

Aus beruflichen Gründen muss der kampfsportbegeisterte Georg mit seinem Vater von Frankfurt am Main nach Frankfurt an der Oder ziehen und seine kleine Welt bricht hierdurch stückweise auseinander. Versucht er sich am Anfang noch tapfer mit der neuen Situation zu arrangieren, dauert es nicht lange, bis seine neuen rechten Mitschüler ihn ganz für sich vereinnahmen können und seine sich seine Ansichten radikal ändern…

Fazit

Filme wie dieser sind zunächst aller Ehren wert und versuchen auf eigene Weise ein trostloses, alltägliches Bild aus dunkeln Bereichen des Landes aufzuzeigen, doch zu hundertprozentig überzeugt mich das Ergebnis auch nach mehrfacher Sichtung einfach nicht.

Ich vermag dem Streifen einen gewissen Unterhaltungswert und gute Ansätze gar nicht abzusprechen, doch immer wieder tauchen Dinge auf, die an der eigenen Glaubwürdigkeit sägen und die Sache somit nicht unbedingt gut greifbar machen. Man versuchte in knappen 90 Minuten möglichst dramatische Ereignisse auf die Hauptfigur einwirken zu lassen, damit seine Wandlung gerechtfertigt wird und dabei wird der Bogen teilweise arg überspannt.

Immer wenn man eine gewisse Identifikation mit Georg erreicht hat, hauen wieder ein paar merkwürdige Elemente dazwischen. Das Szenario wurde für meinen Geschmack zu sehr von Zufällen geprägt und der ein oder andere Charakter zu weit „drüber“ gestaltet. So war der „Anführer“ der Rechten recht charismatisch, doch sein dumpfer Rest nur noch peinlich. Damit bemängele ich keineswegs die schauspielerischen Leistungen der Beteiligten, sondern die Art wie sie ins Licht gerückt wurden. Kindisch, „zu sehr individuell“ und nicht so, wie man es hätte erwartet und wie man sich innerlich mit ihnen anfreunden können.

Optisch hat mir das Setting, sowie die Spielerein mit ungewöhnlichen Perspektiven und Filtern ganz gut gefallen. Der Film wirkte eher wie ein richtiger Kinofilm, denn eine simple TV-Produktion und trotzdem wirkte er nicht zu geleckt um seine Authentizität zu verlieren. Die Schauplätze wurden gut gewählt und trugen ihren Teil zur wenig hoffnungsvollen Grundstimmung bei. Gleiches galt auch für die akustische Untermalung, die zwar wenige, aber relativ hochwertige Tracks zu bieten hatte. Filme wie „Kriegerin“ hatten hier trotz aller Bemühungen deutlich das Nachsehen.

Nicht nur für Fans von „Szenefilmen“ ist „Kombat Sechzehn“ einen Blick wert. Er mag weniger plumpe Parolen raushauen, dafür den Fokus deutlicher auf die Entwicklung seiner Hauptfigur legen – was eben nicht immer absolut rund gelang und oft leider zu sehr konstruiert auf mich wirkte. Unterm Strich aber ein brauchbarer Beitrag zu einem Thema, welches selbst in dieser dargestellten Weise nicht viel an Brisanz eingebüßt hat und schlichtweg sehenswert bleibt.

7/10

Fotocopyright: Indigo