Inhalt

Zwei Schwestern begegnen sich nach langer Zeit endlich wieder, doch die Freunde des Wiedersehens ist leider nur von kurzer Dauer. In deren Wohnblock wurde ein Dämon entfesselt, der schon bald eine blutige Spur der Verwüstung hinterlässt und die Beziehung der Beiden auf eine perfide Probe stellt…

Fazit

Der erste „Tanz der Teufel“ gehört auch heute noch zu meinen absoluten Lieblingsfilmen und hat trotz mittlerweile arg angestaubter Technik und sogar dem Verlust seines Index-Status nicht von seiner Faszination verloren. Das Remake konnte dann zwar in einigen deftigen Momenten gefallen, kam aber nicht an den Charme des Originals heran. Nun schlug man mit „Rise“ ein neues Kapitel der Saga auf, doch schnell trat bei mir die Ernüchterung ein.

Sicherlich trugen die derben Splatter-Effekte stets zum Erfolg der Reihe bei und sind unverkennbares Markenzeichen geworden, doch dies allein ist trotzdem nicht alles. Wie bereits erwähnt überzeugte insbesondere Raimis Erstling mit einem gewissen Flair, dass nicht nur der Neuauflage, sondern auch gerade bei diesem Titel auf der Liste der Defizite stand – und damit leider viel Sympathie fällt.

Zwar servieren uns die Macher hochwertige, düstere und dennoch auf Hochglanz polierte Bilder, aber es mangelt an Seele und filmischen Kniffen – die beim kostengünstigeren Vorläufer wohl noch ganz oben auf der Liste standen. Man präsentiert uns hier eine beinahe technische Perfektion und richtig ekliges Gekröse und dennoch fehlt das gewisse Etwas, um uns hinter dem Ofen hervor zu locken. Der Film nahm sich einfach zu ernst und versuchte ein mangelndes Drehbuch stets mit neuen Überspitzungen zu kaschieren – statt markante Elemente zu etablieren oder uns mit anderen launigen Dingen zum Grinsen zu bringen.

Auch wenn die Handlung nie die größte Stärke der Reihe war, so hat der Rahmen doch eigentlich immer gepasst. „Rise“ hingegen deutet mit der Verlagerung auf das Stadtszenario größere Dinge an und kann sie schlichtweg gar nicht halten. Das Treiben beschränkt sich auf wenige Figuren und einer noch kleineren Anzahl an Kulissen. Man fühlt kaum einen Unterschied zur bisherigen Hütte im Wald (okay, rein von der Optik hin und wieder) und spürt hierdurch Potential verschenkt. Das Geschehen glich sich so eigentlich noch mehr anderen Genrevertretern an und bot zum Ausgleich keine anderen Alleinstellungsmerkmale. Ich möchte nicht von Kunst an der Stange sprechen, doch die schöne Individualität der Reihe blieb auf der Strecke.

Ich weiß selber nicht, wie ein anderer Evil Dead-Film aussehen könnte, doch von der Umsetzung von „Rise“ bin ich trotz zunächst positiver Herangehensweise und leichter Vorfreude nicht vollends überzeugt worden. So sehr ich die makellose Inszenierung mit ordentlichem Gewaltfaktor als Kontrast zu weichgespülten Hollywoodvertretern auch schätze, so enttäuscht war ich vom Rest dahinter. Die Story war lahm, die Figuren blas, das Szenario nicht interessant ausgebaut und neue Ideen überhaupt Mangelware. Aufgrund eines dennoch vorhandenen Unterhaltungswertes gibt es keinen Wertungs-Verriss, aber trotzdem sollten selbst hartgesottene Fans des Franchise nicht so viel erwarten.

6/10

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures Germany GmbH)