Inhalt
Eigentlich wollte Enrico als DJ „Erry“ so richtig durchstarten, doch in seiner Heimat Neapel ist die Konkurrenz einfach viel zu groß. Mit seinen Brüder startet er im Gegenzug ein zwielichtiges Business und kommt damit zu zweifelhaftem Ruhm: Sie erstellen unlizenzierte Mix-Tapes und verticken diese im immer umfangreicheren Stil. Natürlich dauert es da nicht lange, bis die Ermittlungsbehörden ihre Arbeit aufnehmen und die Jungs auf dem Radar haben…
Fazit
Per Zufall bin ich kürzlich bei Netflix über diesen Titel gestolpert und habe ihm spontan mal eine Chance gegeben. In der letzten Zeit sank die Anzahl der – für mich – interessanten Neuerscheinungen leider drastisch und so musste ich auch mal diesem eher unauffälligen Titel unverhofft begutachten.
„Mixed by Erry“ sah auf den ersten Blick nach einem Teenie-Musikfilm aus, doch schon bei seinem kleinen Teaser-Trailer beim Streaming-Anbieter wird klar, dass man umdenken sollte. Zwar erleben wir ein paar junge Menschen beim Erwachsenwerden – jedoch eher in einem waschechten Gangsterdrama, statt in einem beschaulichen Jugendfilm.
Der Aufstieg der Kriminellen wurde dabei anschaulich und gut nachvollziehbar konstruiert. Dank der unbekannten, aber symphytischen Darsteller konnte man sich gut in die Lage der Jungs hineindenken und ihre Motive insgesamt auch prima verstehen. Das Geschehen wurde dabei ruhig, aber dennoch kurzweilig und vor allem glaubhaft präsentiert.
Es gab keine Schießereien oder deftige Gewaltausbrüche. Die Handlung verzichtete komplett auf konstruierte Spannungsmomente und überzeugte mit viel Glaubwürdigkeit und ließ zum Glück Nichts missen. Das Abtauchen gelang hervorragend und viele Momente blieben auch ohne großen Knall im Gedächtnis.
Besonders gut gefiel mir der Look des Streifens. Mit seinen gelbstichig-gefilterten Bildern erzeugte das Teil seine ganz eigene Atmosphäre und wirkte durchwegs hochwertig. Während einige Mitstreiter gerade wegen ihrer enormen Filter etwas billig daher kommen, hinterließ „Erry“ hier einen vorzüglichen Eindruck. Vor allem der passende Soundtrack sorgte mit bekannten Krachern immer wieder für gute Laune und lud zum mit wippen ein.
Ich wäre wohl reich, wenn ich Geld für den Satz „die besten Geschichten schreibt das Leben“ bekommen würde, aber so auch hier. „Mixed by Erry“ fühlte sich durch und durch authentisch an, war toll inszeniert und macht eigentlich nichts falsch. Ich habe zu keiner Zeit irgendwelche „lauten“ Actioneinlagen oder unnötig übertriebene Effekthascherei vermisst und wurde auf eher ruhig-beschauliche Weise bestens unterhalten. Unterm Strich sicherlich keine neue Referenz, aber für Genrefreunde höchst anschaubare Kost im Rahmen ihres Netflix-Abos. Wer pfiffige kleine Gangsterfilme mag, macht nichts verkehrt.
7/10
Fotocopyright: Netflix
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