Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Nach einem Anschlag auf einen Geschäftsmann, soll Bond nun dessen Tochter beschützen und wird sogleich auch Zeuge eines Überfalles. Er kann die Dame zwar retten, doch bemerkt alsbald deren falsches Spiel…

Fazit

Nach einem tollen Einstand (GoldenEye) und einer passablen Fortführung (Der Morgen stirbt nie), hat mich „Die Welt ist nicht genug“ schon seinerzeit im Kino nicht abgeholt. Der Titel hatte zwar überaus gute Ansätze, wirkte aber an fast jeder Ecke etwas unausgegoren und stand sich oftmals selbst im Weg.

Die Handlung ging zu Beginn noch in Ordnung und hielt mit ein paar sehenswerten Actionszenen (Skiausflug) und donnerndem Sound zunächst prächtig bei Laune. Als dann aber die Handlung zuschlägt und einige Figuren eine größere Präsenz bekamen, ließ die Motivation und der allgemeine Unterhaltungswert leider spürbar nach.

Trotz vieler Explosionen zog sich das Werk nach einer gewissen Zeit deutlich in die Länge und rang zu besseren Momenten nicht mehr als ein kleines Lächeln ab. Man hat alles irgendwo schon einmal gesehen und nicht alles konnte durch den Charme des Hauptdarstellers kaschiert werden. Es fehlten markante Ereignisse, die bei anderen Teilen der Serie einfach in Erinnerung blieben.

Eigentlich mag ich Sophie Marceau, doch ihre Rolle war nicht nur schlecht geschrieben, sondern litt auch an (wahrscheinlich auferlegtem) Overacting enorm. Sie wirkte auf Anhieb unsympathisch und ließ keinen Raum für eine andere Betrachtung ihrer Person. Auch ihr Partner konnte nicht überzeugen – viel zu uncharismatisch und selbst als fieser Bösewicht zu sehr drüber gezeichnet. Man konnte deren Motivationen nicht verstehen bzw. versuchte in deren Handeln wenigstens einen tieferen Sinn zu sehen und es nicht als vollends unoriginell abzutun.

Die Geschichte gab sich zumindest am Anfang noch interessant und warf Rätsel auf, driftete alsbald aber in Klischees und vorherschaubare Momente ab. Irgendwann stand eher die Action und Bond an sich im Vordergrund – was für mich aber grundsätzlich in Ordnung ging. Vielleicht hätte ich mir allerdings noch ein paar Wendungen gewünscht – was aufgrund der schlecht geschriebenen Charaktere wohl zu viel verlangt gewesen wäre. Immerhin retteten ein paar kleine Gastauftritte noch verlorenen Boden.

„Die Welt ist nicht genug“ ist kein Totalausfall, aber auch kein Highlight unter den Bonds. Der Film lässt sich gut weggucken und lieferte Schauwerte, jedoch fühlt sich das Ganze nicht so richtig rund an. Mir haben die Bösewichter nicht gefallen und überhaupt waren die ungewöhnlich dominanten weiblichen Rollen nicht optimal umgesetzt. Gute Ansätze überall, doch der eher schleppende Verlauf lässt das Werk dann endgültig ins Mittelmaß absinken.

6,5/10

Fotocopyright: ‎Fox (Warner)