Inhalt

Edison ist eine beschauliche kleine Stadt, deren Verbrechenstatistik dank einer neuen Spezialeinheit stark rückläufig ist. Ein Reporter jedoch glaubt nicht an das saubere Image der Polizisten und recherchiert nach einem seltsamen Gerichtsprozess auf eigene Faust weiter. Schnell geraten seine Freundin und er daraufhin in heftige Bedrängnis…

Fazit

Die Idee war in Ordnung, der Cast sehr gut, doch das Ergebnis kam nicht über das Mittelmaß hinaus. „Edison“ war zwar ein durch und durch solider Thriller, hob sich jedoch in keinem Bereich aus der breiten Maße hervor und wird erneut nicht lange in meiner Erinnerung verweilen. Es gab keinerlei neuen Impulse und stellenweise fühlt sich das Geschehen leider auch etwas träge an.

Nach einem interessanten und vergleichsweise harten Start schaltet der Verlauf einige Gänge zurück und bremst sich dabei selbst enorm aus. Es war völlig in Ordnung, sich mit den Charakteren zu beschäftigen, deren Rahmen zu umschrieben und Motive aufzuzeigen, doch irgendwie blieb man dabei zu beliebig und uninteressant. Die Figuren hatten keinerlei markanten Elemente und ließen doch ziemlich kalt.

Der Verlauf pendelte stets zwischen spannend und mühsam. Es gab brenzlige Situationen, die den Puls deutlich nach oben trieben und dann auch wiederrum Momente, die einfach nur langatmig daher kamen. Man hat alles irgendwo schonmal gesehen und aufgrund seiner relativ klaren Erzählweise nicht einmal die Möglichkeit zum „Miträtseln“ bekommen. Die Sache lag für uns stets klar auf der Hand und es gab wirklich keinerlei Überraschungen. Man blieb gradlinig bis zum bitteren Ende und verzichtete auf eine Erzählung auf mehreren Ebenen.

Mit Justin Timberlake, Morgan Freeman, LL Cool J oder Kevin Spacey gab es einige durchaus prominente Namen, die das Geschehen zumindest im ersten Moment recht ansprechend daher kommen ließen – und mich ja gestern zur erneuten Sichtung motivierten. Leider geht der „Promi-Bonus“ schon nach kurzer Zeit spürbar unter, denn selbst unsere recht passabel agierenden Stars können die konservative Story einfach nicht kriegsentscheidend beeinflussen. Sie fügten sich gut ein, stachen aber auch nicht besonders lobenswert hervor.

„Edison“ ist ein solider Thriller, der für meinen Geschmack zu sehr auf „Nummer sicher“ ging. Handwerklich sauber inszeniert, top besetzt und im Grunde auch gar nicht mal so schlecht erzählt, mangelte es dennoch an einem gewissen Kick und einem besonderen Alleinstellungsmerkmal. Alles war befriedigend gemacht, aber eben nicht erinnerungswürdig genug. Für mich unterm Strich ein etwas besserer Durchschnitt.

6/10

Fotocopyright: STUDIOCANAL