Inhalt

Entsetzt müssen Sam und Mike zur Kenntnis nehmen, dass ihrem ehemaligen Vorgesetzten krumme Geschäfte mit dem organisierten Verbrechen vorgeworfen werden. Sie wollen den Anschuldigungen nicht glauben und stellen eigene Recherchen an. Dummerweise wissen ihre Gegenspieler von diesem berechenbaren Verhalten und rücken die beiden Cops ebenfalls ins Visier der Ermittlungen…

Fazit

Die Freude über eine neuen „Bad Boys“-Teil war riesig und erst recht, als man erfahren hat, dass die Wartezeit diesmal nicht allzu lang ausfallen würde. Der Gang ins Kino war beschlossene Sache, doch am Ende verließ man den Saal mit gemischten Gefühlen. „Ride or Die“ war zwar insgesamt kein schlechter Film und hielt passabel bei Laune – aber irgendwie wollte man zu viel in dieses Werk hineinquetschen und ließ dabei alte Tugenden spürbar in den Hintergrund treten.

Die Rahmengeschichte war durchaus in Ordnung und gab berechtigten Raum für das erneute Auftreten alter Figuren, beispielsweise den ewig fluchenden Captain Howard (Joe Pantoliano), der trotz seines Ableben unzertrennlich zur Truppe gehört. Leider beließen es die Macher jedoch nicht bei einem kurzem Gastauftritt einer Figur, sondern ließen alle möglichen Charaktere aus vorherigen Teilen reinschauen, was stellenweise ein wenig bizarr und unnötig rüberkam. Ein bisschen Fanservice ist ja okay, aber hier wurde der Bogen eindeutig überspannt und viele Konversationen hätte man sich hierdurch ersparen können.

Überhaupt habe ich ein wenig mit dem Pacing und dem Verhalten einiger Charaktere gehadert. Der Streifen braucht vergleichsweise lange, um in die Gänge zu kommen und fuhr selbst dann nur mit angezogener Handbremse weiter. Sicherlich hat der zweite Teil die Messlatte für Action ganz weit nach oben gelegt, doch immerhin hatte selbst der dritte Film noch ein relativ gutes Verhältnis von Humor, Geballer und Storytelling. „Ride or Die“ bot mir hier im Vergleich zu wenig. Zu wenig an krachender Action, zu wenig an coolen Sprüchen und ein nicht ganz ausbalanciertes Auftreten – obwohl man (wie bereits erwähnt) irgendwie annehmbar unterhalten wurde.

Nicht ganz ideal auch die eigentliche Struktur des Titels. Viele Passagen fühlten sich episodenhaft aufgebaut und ebenso kleinteilig abgeschlossen an. Man präsentierte sich so, als wären verschiedene Schreiber am Werk gewesen und am Ende wurde einfach alles zusammengewürfelt – oder es sollten auch Zuschauer mit geringer Aufmerksamkeitsspanne abgeholt werden. Das nervige dabei: auch hier erschien alles vorhersehbar und absolut berechnend aufgelegt. Die Szene begann und man wusste genau, wie der Hase läuft und wie die Situation enden wird. Faustregel dabei: bekannte Charaktere überleben, die neuen Gesichter kommen um bzw. waren sowieso immer die Bösewichter.

Die Chemie zwischen Smith und Lawrence hat noch immer gepasst und noch immer habe ich das Interesse an der Reihe nicht verloren. Zu großen Teilen war der Aufbau des aktuellen Plots seinem direkten Vorgänger geschuldet – weshalb man sich zwangsläufig nicht von einigen Charakteren und Gegebenheiten trennen konnte. Vielleicht hat man auch das Beste aus dieser einschränkenden Prämisse gemacht, doch so richtig überzeugen konnte das Ergebnis trotz einiger wirklich kurzweiliger Momente am Ende leider dennoch nicht. Für sich gesehen ist „Bad Boys 4“ ein solider Actionfilm, aber in Anbetracht seiner hervorragenden Vorgänger reicht es nur für den mit Abstand letzten Platz.

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