Inhalt

Ji Hyeon-su ist Privatdetektiv und gerät nun selbst in den Verdacht eines Verbrechens. Als sich dann die Gelegenheit bietet, schlüpft er in die Rolle eines Staatsanwaltes und versucht mit dessen Identität – und der Hilfe der Polizei – seine Unschuld zu beweisen…

Fazit

Technisch und in Sachen Story haben die Koreaner mal wieder abgeliefert. Audiovisuell wurde der Streifen hervorragend inszeniert, glänzt schon in den ersten Minuten mit einem sehenswerten Autounfall und von seiner Grundprämisse gab es nichts zu bemängeln. Während sich das Gebotene also zunächst also sehr gefällig präsentierte, störten mich jedoch kleinere Patzer in seiner Erzählweise.

Es geht in Ordnung, wenn ein Streifen sein Pulver noch nicht direkt verschießt und den Zuschauer in der Anfangsphase ein wenig im Dunkeln lässt – doch hier hat es erst einmal rund 20 Minuten gedauert, bis man seine Handlung überhaupt mal verständlich formulieren konnte. Die Sprünge zwischen mehreren Erzählebenen waren mitunter kompliziert und das zuweilen schwierige Einordnen von Figuren und deren genaue Funktion machte es da nicht leichter. Ich würde mich als durchaus geübten Asien-Filmegucker betrachten, aber hier war eben Konzentration gefragt.

Zwischen den kleineren erzählerischen Unklarheiten gab es aber immer wieder erfreuliche Lichtblicke. So zauberten einige Momente ein Lächeln auf die Lippen – etwa wenn man sich am riesigen Fuhrpark des vermeintlichen Opfers erlabt oder es ein paar spitzfindige Dialoge gab. Hier war man wieder „voll drin“ und der Flow richtig gut. Schade, dass man dann wieder ins Straucheln geriert und manche Zusammenhänge erst bei genauerem Nachdenken wieder zusammenpassen wollten.

Die Darsteller haben ihre Sache ordentlich gemacht und gaben keinen Grund zur Klage. Vor allem unsere Hauptfigur war stets adrett gekleidet und verlieh dem Treiben einen gewissen Stil – auch wenn es mal nicht unbedingt „Gentleman-like“ zur Sache ging. Hier punktete auch die beachtliche Ausstattung und der eher dezente Einsatz von Computereffekten.

„Gentleman“ hatte tolle Ansätze und zuweilen auch seine starken Momente, doch untern Strich verhindern ein paar Stolpersteine und kleinere Durchhänger einfach eine höhere Bewertung. Asia-Fans können natürlich gerne mal reinschauen – zumal die deutsche Vertonen sogar vollkommen zufriedenstellend ausgefallen ist. Ansonsten besteht in meinen Augen aber keine unbedingte „Anschaupflicht“.

6/10

Fotocopyright: Splendid Film/WVG