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Schlagwort: Korea (Seite 1 von 2)

Ballerina

Inhalt

Eine junge Dame ereilt ein verzweifelter Hilferuf einer guten Freundin, doch der Ankunft in der Wohnung kann sie lediglich noch deren Leiche auffinden. Scheinbar hat sie sich aus Verzweiflung das Leben genommen, doch wer oder was steckt dahinter?

Fazit

„Auf Netflix nichts Neues“ könnte man grob über diesen Titel urteilen, denn wirklich innovativ war das Gebotene beim besten Willen nicht. „Ballerina“ fühlt sich arg nach „John Wick auf koreanisch“ an, ohne dessen Klasse und vermeintlich auch nicht dessen Kultstatus zu erreichen.

Technisch macht der Film eine solide Figur. Die Gefechte waren hochwertig inszeniert und mit tollen Farben und Filtern bestückt. Man findet sich schnell zurecht und fühlt sich ebenso schnell auch wohl. Man konnte dem Treiben aufgrund seiner überschaubaren Handlung auch prima folgen und hatte keine Probleme die einzelnen Details miteinander zu kombinieren.

Schwach hingegen die klischeehafte Zeichnung seiner Figuren und dem unentschlossenen Gesamtstil. Auf der einen Seite wirkte das Treiben angenehm rau und derbe, an anderer Stelle fühlte sich das Gemetzel zu überzeichnet und damit comichaft an. Das wäre im Grunde nicht schlimm – hätte man den Härtegrad und da Blutgehalt dazu passend in die Höhe geschraubt und es damit total auf die Spitze getrieben. Leider war dem nicht so und das Ding erschien unerwartet zahm und beliebig.

Der Verlauf war überwiegend kurzweilig, dennoch schlichen sich kleinere Längen ein. Man hat alles irgendwo schon einmal gesehen und große Überraschungen gab es einfach nicht. Die Handlung folgte bewährten Mustern, brachte uns nie auf falsche Fährten und wich nicht von seiner vordefinierten Bahn ab. Scheinbar wollte man (bis auf ein paar schräge Figuren) nichts riskieren und erst recht keine doppelten Böden oder mehrschichtige Charaktere einbauen.

„Ballerina“ ist kein schlechter Film und sicherlich auch eine Sichtung im Rahmen eines vorhandenen Abos bei Netflix wert, dennoch haben die Koreaner hier Potential verschenkt. Man setzte zu sehr auf bewährte Elemente, wagte rein gar nichts Neues und schockte uns nicht einmal mit übertriebener Härte oder zumindest ein paar kreativen Ideen. So bleibt „John Wick“ (der mittlerweile auch leichte Abnutzungserscheinungen aufweist) weiterhin die Referenz und verkauft seine überschaubare Prämisse schlichtweg deutlich besser.

6,5/10

Fotocopyright: Netflix

Gentelman – Taken Identity

Inhalt

Ji Hyeon-su ist Privatdetektiv und gerät nun selbst in den Verdacht eines Verbrechens. Als sich dann die Gelegenheit bietet, schlüpft er in die Rolle eines Staatsanwaltes und versucht mit dessen Identität – und der Hilfe der Polizei – seine Unschuld zu beweisen…

Fazit

Technisch und in Sachen Story haben die Koreaner mal wieder abgeliefert. Audiovisuell wurde der Streifen hervorragend inszeniert, glänzt schon in den ersten Minuten mit einem sehenswerten Autounfall und von seiner Grundprämisse gab es nichts zu bemängeln. Während sich das Gebotene also zunächst also sehr gefällig präsentierte, störten mich jedoch kleinere Patzer in seiner Erzählweise.

Es geht in Ordnung, wenn ein Streifen sein Pulver noch nicht direkt verschießt und den Zuschauer in der Anfangsphase ein wenig im Dunkeln lässt – doch hier hat es erst einmal rund 20 Minuten gedauert, bis man seine Handlung überhaupt mal verständlich formulieren konnte. Die Sprünge zwischen mehreren Erzählebenen waren mitunter kompliziert und das zuweilen schwierige Einordnen von Figuren und deren genaue Funktion machte es da nicht leichter. Ich würde mich als durchaus geübten Asien-Filmegucker betrachten, aber hier war eben Konzentration gefragt.

Zwischen den kleineren erzählerischen Unklarheiten gab es aber immer wieder erfreuliche Lichtblicke. So zauberten einige Momente ein Lächeln auf die Lippen – etwa wenn man sich am riesigen Fuhrpark des vermeintlichen Opfers erlabt oder es ein paar spitzfindige Dialoge gab. Hier war man wieder „voll drin“ und der Flow richtig gut. Schade, dass man dann wieder ins Straucheln geriert und manche Zusammenhänge erst bei genauerem Nachdenken wieder zusammenpassen wollten.

Die Darsteller haben ihre Sache ordentlich gemacht und gaben keinen Grund zur Klage. Vor allem unsere Hauptfigur war stets adrett gekleidet und verlieh dem Treiben einen gewissen Stil – auch wenn es mal nicht unbedingt „Gentleman-like“ zur Sache ging. Hier punktete auch die beachtliche Ausstattung und der eher dezente Einsatz von Computereffekten.

„Gentleman“ hatte tolle Ansätze und zuweilen auch seine starken Momente, doch untern Strich verhindern ein paar Stolpersteine und kleinere Durchhänger einfach eine höhere Bewertung. Asia-Fans können natürlich gerne mal reinschauen – zumal die deutsche Vertonen sogar vollkommen zufriedenstellend ausgefallen ist. Ansonsten besteht in meinen Augen aber keine unbedingte „Anschaupflicht“.

6/10

Fotocopyright: Splendid Film/WVG

Spiritwalker

Inhalt

Nach einem schweren Autounfall kommt Ian zu sich und bemerkt, dass er offensichtlich in einem anderen Körper steckt. Noch benebelt, versucht er den merkwürdigen Dingen auf den Grund zu gehen und stellt dabei fest, dass seine Seele scheinbar alle zwölf Stunden erneut die Hülle wechselt…

Fazit

Mit originellen Ideen konnten die Koreaner schon oftmals punkten und dieses Mal versuchten sie sich das Genre des „Körpertausches“ für einen interessanten und recht unvorhersehbaren Thriller in bester Nolan oder Cronenberg-Manier zu Nutzen.

Vorweg: das Ergebnis überzeugte, markierte allerdings keinen neuen Eintrag in meinen Bestenlisten. Das Werk war gewohnt hübsch und hochwertig inszeniert, die Darsteller gingen in Ordnung und trotz packender Momente und bemerkenswerten Ansätzen blieb ein wenig vom erwarteten Potential auf der Strecke.

Der Film kämpfte immer mal wieder mit seinem Pacing. Obwohl das Szenario grundsätzlich ansprach und der weitere Verlauf kaum erahnbar war, schlichen sich immer mal wieder kleinere Durchhänger ein. Manchmal fiel es aufgrund der ständigen Körperwechsel und den recht ähnlich wirkenden Figuren sogar schwer, den totalen Überblick zu behalten und kleinere „achso-Momente“ gab es hierdurch dann auch.

Man beobachte das Treiben stets Aufmerksam und bekam auch einen gewissen Unterhaltungswert präsentiert, doch nicht immer lief alles auf höchsten Niveau ab. Im Nachhinein waren einige Passagen recht langweilig und nicht auf dem erhofften Niveau, welches der allgemeine Twist in Aussicht stellte. Man blieb zu bodenständig und baute die eigentlich so gute Grundidee nicht in voller Tiefe aus.

Die Optik war angenehm düster und erzeugte eine tolle Atmosphäre, die durchaus an „Inception“ und so erinnerte – allerdings ein paar Nuancen „kleiner“ und weniger hoch budgetiert. Die Akteure haben ihre Sache gut gemacht, wurden aber nur leicht über Mittelmaß synchronisiert, was die Immersion durchaus ein wenig minderte. Ansonsten gab es nichts zu mäklen.

Wer asiatische Filme grundsätzlich mag und mit übernatürlichen Elementen kein Problem hat, darf gerne mal reinschauen. Korea hatte schon wesentlich besseren Output, doch schlecht ist dieser Streifen trotz kleiner Längen und verpasster Chancen aber keineswegs. Ich habe ihn im Zuge des Prime-Abos gesehen und kann allen Interessierten mit gleichem Zugang eigentlich nur eine Empfehlung geben. Schaut rein und prüft, ob euch das Ergebnis packt – immerhin die Grundidee war enorm pfiffig, selbst der der Recht „nur“ solide war.

6,5/10

Fotocopyright: Busch Media Group

Hör auf dein Herz

Inhalt

Korea im Jahre 1999. Der schüchterne Maschinenbaustudent Kim Yong lernt die Erstsemestern Seo Han-sol kennen und alsbald auch sehr lieben. Sein Leben scheint nach vorherigen Studienabbrüchen endlich in geordneten Bahnen zu verlaufen, bis ihm sein bester Kumpel ein Amateurfunkgerät ausleiht. Unverhofft nimmt er darüber Kontakt zu einer Dame mit einer schier unglaublichen Geschichte auf…

Fazit

„Hör auf dein Herz“ hatte ich schon ein paar Tage auf dem Schirm, doch konnte mich in Geduld üben, den deutschen Release abwarten und eine solide Lokalisierung genießen.

Die Handlung erinnerte mich stark an „Frequency“, der mich seinerzeit absolut gefesselt und begeistert hat. Zwar ging es hier wesentlich romantischer zur Sache, doch der Plot war im Grunde recht ähnlich und stellenweise nicht minder spannend konstruiert. Natürlich hadert man auch hier mit der allgemeinen Glaubwürdigkeit, doch bei solchen Filmen muss man sein Hirn in manchen Bereichen einfach mal ausschalten können.

Ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel verraten. Lasst euch selbst auf die Geschichte ein und bildet euch eure Meinung hierzu. Klar stellt man recht schnell eigene Theorien zum möglichen Ablauf an, dennoch spielten auch hier die Macher hier ein wenig mit euren Erwartungen. Die Story nimmt durchaus unerwartete Wendungen an und hält so die Aufmerksamkeitsspanne jederzeit oben.

Besonders gut haben mir hier die Darsteller und die Inszenierung gefallen. Die hübschen und durch die Bank weg sympathischen Figuren wurde mit hellen Farben und knackigen Kontrasten hervorragend ins richtige Licht gerückt, die gesamte Optik wirkte extrem hochwertig, warm und anziehend. Dazu kam ein eingängiger Soundtrack, der die gezeigten Gefühlswelten angenehm unterstrich.

Leider schlichen sich immer wieder kleinere Längen ein, die am Ende eine höhere Wertung zu Nichte machen. Man blieb zwar irgendwo immer gespannt am Ball und wollte seine Theorien bestätigt wissen, doch hin und wieder hätten kleinere Straffungen ganz gut getan. Man konnte sich zwar so gut auf die Emotionen und Verhaltensweisen der Charaktere einstellen, dennoch hätten kleinere Kürzungen nicht an der Atmosphäre gezerrt, die Sache her noch einen Ticken runder gestaltet.

„Hör auf dein Herz“ ist ein „Frequenzy“ für Romantiker, wobei mich der Hollywood-Titel zugegebenermaßen ein wenig mehr abgeholt hat. Ansonsten lieferten uns die Koreaner allerdings mehr als solide Kost, die sicherlich noch einmal im Player landen darf und von mir auch gerne weiterempfohlen wird. Wer romantische Filme mag und nicht unbedingt auf hundertprozentige Logik angewiesen ist, bekommt hier einen witzigen Titel mit Herz und enorm liebenswerten Akteuren.

7/10

Fotocopyright: Capelight Pictures

Summer Sway – Ein heißer Sommer in Bangkok

Inhalt

Bangkok. Eine bezaubernde Tänzerin bekommt Besuch von ihrer Freundin aus Korea, die bereits auf dem Hinflug die Bekanntschaft eines sympathischen jungen Mannes macht. Später begegnen sie sich alle gemeinsam wieder und ein kompliziertes Beziehungsgeflecht beginnt…

Fazit

Hübsche Menschen, schöne Bilder, aber leider keinerlei knisternde Erotik und dazu ein enorm schleppender Filmverlauf. „Summer Sway“ versprach im ersten Moment vergleichsweise viel und konnte die Erwartungshaltung trotz vielversprechender Komponenten in meinen Augen leider nicht erfüllen.

Die eher simpel gehaltene Handlung wäre kein größeres Problem gewesen, wäre das Geschehen nur packender und weitaus weniger langatmig inszeniert worden. Die Geschichte plätscherte fortwährend harmlos und unspektakulär vor sich hin, wusste den Zuschauer nie richtig abzuholen und bot ihm keinerlei echte Schauwerte oder gar erinnerungswürdige Momente.

Hat man sich zu Beginn mit etwas Freizügigkeit noch halbwegs interessant gezeigt, nahmen diese Szenen mit laufender Spielzeit deutlich in Qualität und Quantität ab. Im Erotikbereich lässt sich das Ganze kaum mehr verorten – was umso tragischer ist, weil der Streifen auch weder als Romanze oder zumindest Komödie funktioniert.

Für einen Liebesfilm fehlte es an Immersion, viele Dinge ließen schlichtweg kalt und ließen uns nicht recht abtauchen. Das Verhalten der Figuren war nicht immer nachvollziehbar und vor allem emotional so gleichgültig präsentiert, dass man sich einfach nicht in deren Lage hindenken konnte – oder wollte. Manchmal fühlte sich das Geflecht wie Kinderkramm an, meist jedoch als uninteressant und öde.

Der Film wirkte trotz stellenweise wirklich hochwertig eingefangener Bilder eher wie eine überdurchschnittlich gemachte TV-Produktion, was sich auch bei der Leistung seiner Darsteller niederschlug und zudem durch eine mittelprächtige deutsche Synchronisation zusätzlich verstärkt wird.

Das Spiel der Akteure war okay, beschränkte sich aber auf das Nötigste und sorgte damit nicht gerade für Begeisterungsstürme. Man spühlte ein Standardprogramm herunter – welches vom Niveau her eher einer Daily-Soap, statt Blockbuster entsprach. Trotz hochdramatischer Szenen blieb die Gestik meist starr und wenn man sich ins Zeug gelegt hat, übertrieb man es wieder mit den panischen Blicken.

„Summer Sway“ konnte mich in keinerlei Hinsicht übermäßig von sich überzeugen und ließ mich am Ende enttäuscht zurück. Sicherlich hat das Werk auch schon ein paar Tage auf dem Buckel, doch als Ausrede darf dies nicht gelten. Gerade die Koreaner haben im Genre so viel zu bieten – und das nicht erst seit gestern. Greift also lieber zu anderen Mitbewerben und habt damit weitaus mehr Freude. Dieses Werk ist kein Totalausfall, aber eben auch nichts Besonders.

4/10

Fotocopyright: Busch Media Group

My sassy Girl

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Student Gyun-Woo lebt lieber in den Tag hinein, statt sich beispielsweise mal bei seiner in Trauer befindlichen Tante zu melden oder häuslichen Pflichten nachzugehen. Eines Abend trifft er in der U-Bahn auf eine junge Dame, die ihm vor ihrem Alkohol-Zusammenbruch ein sanftes „Schatz“ zuflüstert und dann war die Sache irgendwie klar. Fortan führen die Beiden eine seltsame, aber doch irgendwo herzliche Freunschaft mit vielen emotionalen Momenten…

Fazit

Genau wie zuletzt Windstruck, habe ich mich nach der erneuten Sichtung von „My sassy Girl“ spontan zu einem Review-Update entschlossen und wollte euch in wenigen Minuten erläutern, warum dieser Film noch immer zum absoluten Pflichtprogramm im Asiensektor gehört und nichts von seiner damaligen Faszination eingebüßt hat.

Zwar hat auch hier ein wenig der Zahn der Zeit an der Technik genagt, doch zum Glück war die humorvolle und intelligent gestrickte Handlung nie auf großartige CGI-Effekte oder dergleichen angewiesen. Ein paar ruppige Szenenübergänge oder nicht immer optimal abgemischte Musikstücke schmälern die Immersion nicht gravierend und man kann voll im romantisch-spaßigen Geschehen versinken.

Die Darsteller harmonieren ab der ersten Minute perfekt miteinander und sorgen mit ihren gegenseitigen Reaktionen für eine unglaublich gute Dynamik untereinander. Der Zuschauer kann sich voll auf deren Charaktere einstellen, mit ihnen Lachen oder auch mal kurz vor den Tränen stehen. Durch die vielen unterschiedlichen Szenen (von Rückblenden oder aktuelle Verläufe, bis hin zu Fantasy-Szenarien, die sich aus Gedanken der Figuren entwickeln) bleibt das Gebotene sowieso stets interessant und angehen unberechenbar.

Natürlich haben die Koreaner ihren „Schnulzen-Faktor“ bis zu den Grenzen ausgelotet, aber auch hier nie überschritten. Es gab einige unglaubwürdige Momente und trotzdem vergrault man den Zuschauer damit einfach nicht. Zu herzlich, zu spannend und zu mitreißend war das Gesamtbild einfach gestaltet. Man wollte immer wissen, wie es weitergeht und ob die beiden Sympathieträger wirklich zusammenfinden – auch wenn man an manchen leicht aufgesetzt wirkenden dramatischen Einspielern keine echten Zweifel hegt.

Der Unterhaltungsfaktor war gigantisch. Selbst nach wiederholter Sichtung wird das Gezeigte nie langweilig oder nervig. Schnell ist man wieder gefangen und verfolgt die Eskapaden des ungleichen Pärchens gerne. Hat man obendrein noch Windstruck geschaut, erkennt man sowieso noch mehr Parallelen hierzu oder allgemeine Details – die uns sowieso schon reizen und ständig etwas zu entdecken geben.

Auch wenn die beiden Werke nicht unmittelbar oder offiziel miteinander in Bezug stehen, ergaben – zumindest für mich – viele Handlungsweisen einen tieferen Sinn oder lieferten zumindest brauchbare Erklärungsansätze für bestimmte Motivationen unserer Figuren. Fangt aber am besten mit diesem Teil an und schaut danach Windstruck – das macht „aha-Moment-technisch“ ordentlich was aus. Man sieht quasi das Finale von Windstruck mit anderen Augen und hat noch mehr Spaß daran.

Wer bereits asiatische Filme liebt – oder einfach noch lieben lernen möchte – liegt bei diesem Werk (und natürlich auch Windstruck ) absolut goldrichtig. Auch wenn die Streifen schon ein paar Jährchen auf dem Buckel haben und gegebenenfalls nur als durchschnittliche DVD erhältlich sind, muss man dennoch eine heiße Empfehlung und Bestnote aussprechen. Für mich waren diese Meisterstücke einfach wegweisend für das seinerzeit noch recht junge koreanische Kino und haben mein Herz im Sturm erobert. Überdies muss ich den Titeln auch zuschreiben, stets eine große Stütze für diese Webseite gewesen zu sein und mein Weltbild im Asia-Bereich nachhaltig geprägt haben.

10/10

Fotocopyright: Laser Paradise

Windstruck

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Per Zufall treffen ein charismatischer Lehrer und eine hübsche Polizistin aufeinander und scheinen daraufhin nicht mehr voneinander los zu kommen. Sie genießen die neue Zweisamkeit, bis ein tragischer Moment das junge Glück zu zerstören droht…

Fazit

Das erste Review und die letzte Sichtung lagen Jahre zurück und dennoch hat mich der Titel in meinen Gedanken nie verlassen. Als ich das gute Stück am letzten Wochenende dann endlich wieder einmal auf meiner heimischen Leinwand begutachten konnte, war schnell klar, warum er eine Sonderstellung in meinem Leben innehält.

Zugegeben: die Technik ist etwas gealtert und vor allem die Schnitte und Szenenübergänge nicht mehr ganz State-of-the-Art – und dennoch verlor das Werk nichts an seiner meisterhaften Magie. Die Komposition aus farbenfrohen Bildern und eingängigen, teils recht bekannten und teils neu interpretierten Musikstücken war damals wie heute mehr als gelungen und sorgt unentwegt für beste Laune.

Die Story und die Atmosphäre haben nichts von ihrem Charme und ihrer Faszination verloren und verdienen noch immer großes Lob. Noch immer zieht die Handlung in ihren Bann und lädt selbst bei wiederholter Sichtung zum Abtauchen und vor allem zum Mitfiebern ein. Man kann sich gut in die Figuren hineindenken, mit ihnen lachen oder weinen. Hierbei wurde auch viel Augenmerk auf eine hervorragende Balance gewählt, kein Aspekt stach zu sehr hervor.

Es ist schon witzig, da die Macher bei den meisten Gelegenheiten ordentlich dick auftrugen und den Bogen immer kurz vorm Überspannen hielten und mich als Zuschauer trotzdem nie verloren. Normalerweise stehe ich ja nicht auf solches Schnulzen-Kino, doch „Windstruck“ reißt kontinuierlich mit und lädt ein auf eine wilde Achterbahnfahrt der Emotionen. Dies würde kein Streifen aus Hollywood oder gar Deutschland bei mir entfachen, eher das Gegenteil bewirken.

Einen großen Teil zum Gelingen tragen natürlich die symphytischen Hauptdarsteller bei, die einfach perfekt miteinander harmonieren und das Zuschauen enorm Freude bereitet. Wenn die Beiden zu „Stay“ im Regen tanzen, geht das Herz auf und der Frust des Alltags ist vergessen. Sie waren in meinen Augen der optimale Cast und auch beim Rest gab es nichts zu kritisieren.

„Windstruck“ ist ein Kleinod des asiatischen Filmes und gehört neben „My sassy Girl“ genreübergreifend zu meinen absoluten Lieblingsfilmen. Die Koreaner haben eine schnulzige Liebesgeschichte so atemberaubend in Szene gesetzt, dass selbst den härtesten Typen das Herz aufgeht und man sich die Tränchen verdrücken muss. Dies Meisterstück ist absolutes ein Must-See und definitiv ein Gamechanger, um unbedarfte Cineasten zu glühenden Asienfans zu machen.

Schade eigentlich nur, dass mir im Moment nur mittelprächtige DVDs aus aller Welt vorliegen und deren Qualität eigentlich nicht für die Sichtung im Heimkino geeignet ist. Ich hoffe, dass mir irgendwann eine HD-Variante in die Hände fällt und das Epos endlich gebührend auf dem Beamer erstrahlen darf.

p.s. aufmerksame Leser meiner Seite haben vielleicht erkannt, dass auf dem deutschen DVD-Cover der Scheibe von Constantin Film die Inhaltsangabe meines ersten Reviews (Archiv) abgedruckt wurde. Darüber hatte mich das Label seinerzeit gar nicht informiert, aber die Sache wurde glücklicherweise zufriedenstellend geklärt 😉

10/10

Fotocopyright: Constantin Film (Universal Pictures)

RELEASE: The Witch: Subversion + The Witch: The Other One im Mediabook

Wie bereits seit einigen Tagen auf der Startseite angeteasert, präsentiere ich euch nun die Reviews zu den beiden „The Witch“ Filmen aus Südkorea, die vor einigen Tagen bei Alpha Film in einem schicken Mediabook veröffentlicht wurden.

An dieser Stelle möchte ich euch allerdings nicht nur die Besprechungen verlinken, sondern auch ein paar Eindrücke von der aufwändig gestalteten Verpackung, inklusive dem äußerst informativen und reichlich bebilderten Booklet vermitteln.

Das Label hat sich – für ein vergleichsweise nischiges Produkt – unglaublich viel Mühe gemacht und uns vor allem eine ausgezeichnete Synchronisation auf die Scheiben packen können. Ich denke, dass gerade die Sprachbarriere noch immer ein großes Thema bei asiatischen Filmen ist und deshalb sollte dieser positive Aspekt hier noch einmal zusätzlich unterstrichen werden – die geniale Aufmachung der Veröffentlichung spricht eh für sich.

Einen Link zur Bestellung (und nein, ich verdiene keinen einzigen Cent daran) findet Ihr unter dem Artikel. Unterstützt die tolle Arbeit des Labels!


Hier ein paar Eindrücke zum Mediabook:

Fotocopyright: hard-boiled-movies.de
Fotocopyright: hard-boiled-movies.de
Fotocopyright: hard-boiled-movies.de
Fotocopyright: hard-boiled-movies.de
Fotocopyright: hard-boiled-movies.de
Fotocopyright: hard-boiled-movies.de
Fotocopyright: hard-boiled-movies.de
Fotocopyright: hard-boiled-movies.de
Fotocopyright: hard-boiled-movies.de
Fotocopyright: hard-boiled-movies.de
Fotocopyright: hard-boiled-movies.de

Hier die Links zu den Besprechungen:

The Witch – Part 1: Subversion

The Witch Part 2: The Other One


Das Testexemplar wurde freundlicherweise von Alpha Film bzw. mediabook.shop zur Verfügung gestellt! Vielen Dank!

Weitere Infos & Bestellung unter:
https://mediabook.shop/news/alpha-film-the-witch

The Triangle (Daisy)

Inhalt

Die Koreanerin Hye-young lebt in Amsterdam und arbeitet im Antiquitätengeschäft ihres Großvaters. An den Wochenenden zeichnet sie zudem Touristen und verdient sich damit noch ein kleines Zubrot. Ab einem gewissen Tag taucht regelmäßig ein Landsmann auf und lässt sich mehrfach portraitieren. Sie kommen ins Gespräch und schnell baut sich eine Vertrautheit und Zuneigung auf. Noch kann er seine wahren Motive nicht verraten…

Fazit

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge schaue ich auf das Werk zurück. Seinerzeit habe ich mir aufgrund von Jun Ji-Hyun direkt die koreanische Importscheibe besorgt und den Streifen dann doch erst gestern Abend (mittlerweile sogar als deutsche DVD) anzuschauen. Als hätte ich es all die Jahre irgendwie geahnt – denn trotz prominenter Besetzung und ungewohntem Schauplatz präsentierte sich leider Mittelmaß auf ganzer Linie.

„Daisy“ (so der Originaltitel) ist weder Fisch und Fleisch und saß fortwährend zwischen den Stühlen. Er funktioniert weder als Romanze, noch als Actionfilm so richtig gut, kam in keiner Rubrik an die übermächtigen Mitstreiter aus dem eigene Lande an. Zunächst suggerierte er eine Art Agentenszenario, doch dafür fehlte es dann wieder an Komplexität oder zumindest der dazu notwendigen Atmosphäre.

Über weite Teile plätschert der Titel dahin, hält nur wegen der gut agierenden Hauptdarstellerin und ein paar hübschen Aufnahmen bei der Stange. Es passiert insgesamt recht wenig auf dem Schirm und dafür sind die knappen zwei Stunden Laufzeit einfach zu lang gewesen, hätten gerne 30 Minuten gestrafft werden dürfen. Ich hatte mir zwar nicht durchgängige Action erhofft (davon gibt es zumindest in den gefühlt letzten drei Minuten ein bisschen), aber einfach mehr Spannung oder eine besser konstruierte Liebesgeschichte gewünscht. Alles riss nicht so wirklich vom Hocker, ließ emotional eher kalt.

Ich weiß nicht, inwiefern die mittelprächtige deutsche Synchronisation ihren Teil dazu beigetragen hat – aber irgendwie hat die Chemie der Aktuare einfach nicht so ideal gepasst. Während die weibliche Hauptdarstellerin zumindest mit ihrem Spiel überzeugen konnte, blieben ihre Partner recht blas, stellenweise gar ein wenig unsympathisch und man konnte sich auch nur schwer in ihre Figuren hineindenken.

Man hatte irgendwie nie das Gefühl, dass die Luft bei deren Aufeinandertreffen brennt (obwohl es ja Story-technisch so sein sollte) und irgendwas dramatisch auf dem Spiel stünde – selbst, wo es bereits um Leben und Tod ging. Mir fehlten die Motive des Antagonisten bzw. eine bessere Begründung für seine Taten. Ließ man sich an anderer Stelle viel zu viel Zeit für unnötige Dinge, musste man diesen essentiellen Themen selbst für sich interpretieren – was im Gesamtkontext nicht leicht fiel.

Allein wegen Jun Ji-Hyun und dem frischen Szenario möchte ich „Daisy“ gerne in mein Herz schließen, doch irgendwie vermag das nicht zu gelingen. Der Film hatte grundsätzlich nette Ansätze, doch blieb in allen Bereichen viel zu harmlos und brillierte Nirgendwo so richtig. Am Ende bleibts ein netter, seichter und durchaus anschaubarer Tripp für Zwischendurch, aber nicht der erhoffte Knaller. Die Koreaner haben in den einzelnen Genres viel mehr zu bieten, als dieses „Crossover“.

6/10

Fotocopyright: Splendid Film/WVG

The Witness

Inhalt

Nach einem feuchtfröhlichen Abend mit seinen Kollegen, macht es sich Sang-Hoon auf dem Sofa seiner neuen Wohnung gemütlich. Schreie reißen ihn jedoch aus dem Halbschlaf und an seinem Fenster wird er Zeuge eines kaltblütigen Mordes. Am nächsten Tag beginnt die Polizei mit ihren Ermittlungen und befragt die Anwohner, doch unser Zeuge schweigt beharrlich und fürchtet um das Leben seiner Familie…

Fazit

Das berümte „Fenster zum Hof“ musste schon des Öfteren eine Inspirationsquelle für Filmemacher herhalten und nun haben sich auch die Koreaner an dessen noch immer recht interessanten Grundprinzip bedient und eine nicht minder spannende Neuinterpretation abgeliefert.

Zu Begin fiel natürlich direkt der hochwertige „Korea-Look“ ins Auge, der uns den Einstieg extrem einfach gestaltete und richtig Bock auf das Werk entfachen ließ. Der Zuschauer war sofort bei der Sache und tauchte problemlos im Geschehen ab – welches mit seiner ersten Hatz auch sogleich recht spannend begann und alle Aufmerksamkeit auf sich zog.

Wie unser Hauptdarsteller zum Zeuge des Mordes wurde, wurde anschaulich und prima nachvollziehbar in Szene gesetzt, ebenso sein weiteres Verhalten, auch den Behörden gegenüber. Man konnte sich gut in die Figur hineindenken und seine Entscheidungen verstehen – auch wenn man sie nicht immer gutheißen konnte.

Der Fokus des Werkes lag also weniger auf der Identifikation des skrupellosen Täters, sondern vielmehr auf dem zuweilen äußerst unvorhersehbaren Agieren seines nächtlichen Beobachters. Der Plot ist kein übliches Katz- und Mausspiel, vielmehr geht es schon in Richtung einer Gesellschaftsstudie und deren moralischen Entscheidungen.

Wie weit darf man gehen, um seine eigene Familie zu schützen – und sollte man dabei weitere Attentate in Kauf nehmen? Dies wird vorbildlich und schmerzhaft nachvollziehbar von unseren ausgezeichnet agierenden Darstellern zum Besten gegeben und trägt ungemein zur dauerhaft unbehaglichen Atmosphäre bei – die in meinen Augen den größten Pluspunkt an diesem Film darstellt.

Obwohl es hin und wieder kleinere Längen gab, blieb man am Ball. Zwar konnte man sich ab einem gewissen Punkt den möglichen Ausgang erahnen, trotzdem wollte man sich weiterhin mit den Figuren beschäftigen und hoffte auf weitere Wendungen, von denen es schließlich ein paar ganz ausgezeichnete gab.

Zuletzt habe ich beim Review zu „Hard Hit“ angeführt, dass dieser das berühmte Rad nicht neu erfinde – und so ist es in Grundzügen auch bei diesem Thriller der Fall. Bis auf den groben Rahmen zeigt „The Witness“ aber genügend Eigeninitiative und verlagert inhaltliche Schwerpunkte so geschickt, dass ein vollkommen für sich stehender Film entstanden ist und dessen Ideen weitestgehend gefielen. Genrefreunde werden trotz kleiner Durchhänger sicherlich ihren Spaß an dem Treiben haben und so gebe ich gerne eine Empfehlung ab.

7,5/10

Fotocopyright: Busch Media Group

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