Inhalt

Eine junge Dame wird vermisst und das Dorf ist in Aufruhr. Als Kommissar Erik in seine Heimat zurückkehrt, nimmt er sich sogleich dem Fall an und tritt seinen alten Kollegen damit auf die Füße. Schnell hegt der erfahrene Beamte einen ersten Verdacht, der jedoch nicht gut bei seinen Mitstreitern ankommt…

Fazit

Ich habe „Die Nacht der Jäger“ vor Jahren bereits einmal im Fernsehen gesehen und bin am gestrigen Abend erneut bei „Prime“ darüber gestolpert. Nach dem Schauen war mir dann klar: der Film an sich geht in Ordnung, die Vorstellung von Peter Stormare war allerdings so richtig überragend.

Entgegen der meisten seiner Mitstreiter legt dieser Titel seine Karten sehr früh auf den Tisch und lässt keine echten Zweifel an seinem Täter aufkommen. Im Prinzip wird der Bösewicht schon nach wenigen Minuten enttarnt, doch dessen Überführung ist der eigentliche Inhalt der knappen zwei Stunden Zelluloid.

Man versuchte den Zuschauer gar nicht erst auf eine falsche Fährte zu locken, portraitierte dafür gezielter seinen Antagonisten und sorgte mit dessen Verhaltensweisen für Spannung. Man konnte sich ebenfalls gut in die Lage von Kommissar Erik hineindenken und ebenso seine Verzweiflung beim Duell mit seinem Kumpel spüren. Beide Darsteller haben eine hervorragende Leistung an den Tag gelegt, wobei Stormare – wie Eingangs erwähnt – hier wirklich alle Register zog und sich mit seiner Glanzvorstellung sicherlich für Hollywood empfehlen konnte.

Wer nordische Produktionen kennt, kann sich dann auch ungefähr das Flair des Streifens vorstellen. Kühle Bilder und tolle Landschaftsaufnahmen laden zum Abtauchen ein, der eher ruhige Erzählfluss hingegen war nicht immer ganz optimal. Hin und wieder hätte eine leichte Straffung nicht geschadet und der Erzählfluss wäre noch einen Ticken besser gewesen. So musste man innerlich ein paar Gänge zurückschalten und die Dinge gemächlich auf sich wirken lassen. Immerhin gab es auch ein paar Momente, die den Puls trotzdem höher schlugen ließen und die ungeteilte Aufmerksamkeit wieder aufrichten konnten.

„Die Nacht der Jäger“ ist ein guter Thriller, der sich besonders durch die Auftritte seiner charismatischen Figuren und seiner ungewöhnlichen Erzählweise vom Rest der breiten Maße abhebt. Für meinen Geschmack hätte es manchmal etwas kurzweiliger zur Sachen gehen dürfen, dennoch geht eine Empfehlung an Genrefans raus.

7/10

Fotocopyright: Alive – Vertrieb und Marketing/DVD