Inhalt
Per Zufall gerät Jaime in Berührung mit einem mysteriösen Skarabäus, der sogleich in seinen Körper schlüpft und ihn mit einem mächtigen Anzug ausstattet. Noch weiß der junge Mann die Gabe nicht so recht zu kontrollieren, doch ein Rüstungskonzern wird schon bald auf den ihn aufmerksam und möchte die vermeintliche Waffe in seine Gewalt bringen…
Fazit
Ich weiß nicht genau, wie es meinen Lesern geht – aber ich bin in Sachen Comicadaptionen eigentlich noch recht übersättigt und trotzdem habe ich einen Blick auf „Blue Beetle“ gewagt. Im ersten Moment geht es hier zwar um eine bisher noch nicht präsentierte Hauptfigur, doch bei genauerer Betrachtung handelte es sich lediglich um eine weitere „Origin“-Story, die weder inhaltlich noch technisch besonders hervorstechen konnte.
Die Geschichte war simpel und ähnelt der von „Spider-Man“ und Konsorten sehr frappierend. Auch hier wird ein junger Mann mit Superkräften (okay, diesmal einem Anzug) bestückt und muss sich gegen richtig fiese Widersacher behaupten. Soweit so bekannt und leider auch wenig innovativ. Alles geht seinen gewohnten Gang und hält keinerlei Überraschungen parat. Hier und da kracht es ein wenig und das Ende deckte sich ebenfalls mit unseren Erwartungen.
Wahrscheinlich waren sich die Macher den genannten Umständen bewusst und haben deshalb dafür gesorgt, dass der Titel immerhin mit Humor und weitestgehend symphytischen Darstellern glänzen konnte. Obwohl es insgesamt wenig Neues gab, konnte das Geschehen großenteils mit Kurzweil überzeugen und sogar für kleinere Lacher sorgen. Zwar hat man es bei Zeichnung der Figuren ein Quäntchen übertrieben, doch möglicherweise war dies auch der (mir leider völlig unbekannten) Vorlage geschuldet.
Wie dem aber auch sei: es wurde nicht Langweilig und dies war die Hauptsache. Es schepperte zwar nicht immer auf dem Schirm, doch selbst die ruhigeren Momente waren launig erzählt und ließen uns am Ball bleiben. Man konnte das Hirn ausschalten und wurde zu keiner Zeit mit unnötig komplexen Sachverhalten belästigt und auch die klar definierten Grenzen zwischen Gut und Böse sorgten für problemloses „Wegschauen“ ohne tiefgreifende Denkbemühungen.
Die Darsteller waren allesamt symphytisch und erledigten ihren Job ohne nennenswerte Mängel. Klar waren die Charaktere vielleicht etwas klischeehaft in Szene gesetzt (Kleidung, Sprachstil, etc.), aber irgendwie war dies dem lockeren Umgangston angemessen und damit garantiert so gewollt. Besonders hat mir aber Susan Sarandon, die mit über 70 Jahren hier noch einmal als Bösewicht in Erscheinung trat.
In seinen guten Momenten unterhielt „Blue Beetle“ trotz aller Mankos ganz vorzüglich und am Ende kann es hierdurch nur eine relativ milde Bewertung geben. Auch wenn Alles schon dutzende Male zu sehen war, hat hier das Zusammenspiel aller Komponenten prima funktioniert und man durfte sich entspannt zurücklehnen, die tollen Effekte genießen und vor allem dem mächtig krachenden Sound lauschen. Mit den passenden (niedrigen) Erwartungen also ein recht unterhaltsames Werk für Genrefans und unerwartet beachtliches Popcornkino für Zwischendurch.
7/10
Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures Germany GmbH)
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