Inhalt
Nach einem Unfall wacht Jack auf und befindet sich in einer scheinbar anderen Dimension. Niemand kennt die Beatles und auch im allwissenden Internet befinden sich keine Informationen über die legendäre Band. Kurzerhand bedient sich der bis dato erfolglose Hobbymusiker deren Hits und avanciert zu einem waschechten Superstar…
Fazit
Erneut hat Kultregisseur Danny Boyle (u.A. „Trainspotting“) ein Händchen für eine tolle Geschichte und deren meisterhafte Inszenierung bewiesen. Im Grunde waren allein mit der Aussicht auf ein paar Lieder der Beatles schon Erfolg und gute Laune garantiert, doch glücklicherweise passt hier auch der gesamte Rest rund um die legendären Klassiker.
Der Film besaß eine Leichtigkeit, wie man sie nur selten findet – und vor allem ein Cast, der scheinbar von Anfang bis Ende einen großen Spaß an der Sache hatte. Alle Figuren strahlten eine gute Laune – und eine Achtung vor den Liedern aus – die zweifelsohne auf uns Zuschauer abfärbte und so mit Freude vor dem Schirm verweilen ließ.
Die knappen zwei Stunden waren zu keiner Zeit langweilig. Es gab keine Längen, keine Durchhänger und stets ein perfektes Pacing. Gesangseinlagen, Gags und dramatische Momente wechselten sich in einem ausgewogenen Rahmen ab und ließen keinen Part zu sehr in sehr im Stich. Auch nahm man sich trotz einiger sehr witzigen Dialoge nie zu dämlich und zeigte spürbar hochachtungsvoll seine Verbeugung vor der Materie.
Klares Highlight waren natürlich die unvergesslichen Songs der Pilzköpfe – die von den Akteuren mit eigenem Touch neu interpretiert wurden und für Gänsehaut sorgten. Texte wurden (bis auf eine kleine lustige Ausnahme) nicht verändert, dafür mit anderen Stimmen – und Stimmlagen – astrein neu eingespielt. Die Auswahl der Lieder war hierbei ebenso gelungen, wie auch die Momente an denen sie zum besten gegeben wurden.
Über Sinn und Unsinn der Handlung kann man sich streiten. Normalerweise kreide ich Lücken in der Logik oder gänzlich unrealistische Dinge eher negativ an, doch hier musste man die Kirche einfach mal im Dorf lassen und den interessanten Plot-Kniff ohne Nachdenken über sich ergehen lassen. Das ging dann auch besser als erwartet und unterhielt obendrein weitaus besser als beim ersten Trailer noch gedacht. Sogar ein absolut befriedigendes Ende hat man hinbekommen.
„Yesterday“ ist ein typischer Gute-Laune-Film, der neben seiner spaßigen Prämisse und einer tollen Inszenierung auch viel Herz, Verstand und Humor zu bieten hatte. Boyle hat erneut abgeliefert und mit einer gewissenhaften Art erfreulich viel Respekt vor den Hits der Beatles bewiesen und Nichts in Lächerliche abdriften lassen. Die Gags zündeten allesamt und hielten ein erfreuliches Niveau – was eigentlich nur extremst selten so gelingt. Für Fans der Band ist dieser Streifen eine ganz dicke Empfehlung wert, doch alle Anderen könnten auch auf den Geschmack kommen. Ein Sehens – und vor allem hörenswertes – Event für die ganze Familie.
8/10
Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH
Schreibe einen Kommentar