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Inhalt

Für eine Einstellung beim Secret Service haben die Qualifikationen von John Cale nicht ganz gereicht, aber dennoch möchte er seiner Tochter einen schönen Besuchstag im Weißen Haus bereiten.

Aus der Anfangs so beschaulichen Tour wird jedoch bald ein schlimmer Albtraum: Terroristen stürmen das Gebäude und sind auf der Suche nach dem Präsidenten. Alles geht drunter und drüber, John verliert zudem seinen Nachwuchs aus den Augen. Auf eigene Faust geht er gegen die Eindringlinge vor und achtet dabei nicht auf Kollateralschäden…

Fazit

Fast zeitgleich mit „Olympus Has Fallen“ erschien mit „White House Down“ die „deutsche“ Antwort auf die „White House-Die Hard“-Variante von Antoine Fuqua. Der Feind ist diesmal zwar ein Anderer, der Film von Konzept her doch sehr ähnlich und eher auf lustig statt auf düster getrimmt.

Man kann diesen Titel im Grunde zu keiner Zeit ernst nehmen. Emmerich spart nicht an Übertreibungen und Klischees – weshalb das brachiale Gebilde irgendwo auch prima funktioniert. Hat man nach einem beschaulichen Auftakt erst einmal richtig Fahrt aufgenommen, war der Unterhaltungswert enorm hoch. Ständig fliegt etwas in die Luft, Leichen werden im Sekundentakt produziert und der Fantasie waren keine Grenzen gesetzt. Das Treiben war stetigen Steigerungen unterworfen und so setzte man in Sachen Action immer einen Obendrauf.

Vom Sklaven „Django“ zum wichtigsten Staatsoberhaupt der Welt. Jamie Foxx begeistert zwar hier weniger durch exzellentes Auftreten, macht neben Channing Tatum aber dennoch eine brauchbare Figur. Keiner der Darsteller sticht hier irgendwie besonders hervor, doch im gegebenen Rahmen war das nicht weiter tragisch. „White House Down“ wollte kein tiefgründiges Werk mit weitreichenden Charakterzeichnungen sein und erhob an seinen Cast keine allzu hohen Ansprüche – Hauptsache das Drumherum hat gepasst und die Figuren konnten mit ein paar coolen Sprüchen ihren Beitrag zur Unterhaltung leisten.

Das Weiße Haus schaute Innen, wie Außen glaubwürdig aus und der Rest passt jederzeit wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Wenn Hubschrauber rumballern oder Kampfjets durch die Straßen der Hauptstadt donnern kommt Freunde auf. Wenn das Staatsoberhaupt den Raketenwerfer zückt (denn er mal so beiläufig in seiner Limousine entdeckt) und auf seinen schönen Zaun im Vorgarten abfeuert, gibt’s letztlich kein Halten mehr. Man erkennt zwar stellenweise die Effektherkunft aus dem Computer, doch insgesamt wirkt alles harmonisch aufeinander abgestimmt.

Wenn wir ehrlich sind, haben wir vom Regisseur von „Independence Day “ oder „The Day After Tomorrow“ nichts anderes als sinnfreies Popcornkino erwartet und wurden vollends bedient. „White House Down“ grenzt an vielen Stellen am totalen Schwachsinn und kann genau hierdurch seine Stärke entfalten. Wo man mit ausgelutschten Elementen und mittelprächtigen Schauspielerleistungen nicht mehr weiterkommt, hilft nur rohe Zerstörung und stylische Inszenierung.

Unterm Strich also ein erzähltechnisch eigentlich schwacher Titel, der durch seine Spaßmomente vorzüglich bei Laune hielt und (abgesehen von einem etwas lahmen Auftakt) kaum Längen zu verzeichnen hat. Für mich jedenfalls etwas besser als die „Olympus“-Konkurrenz und meilenweit über dem Niveau des letzten „Die Hard“.

Fotocopyright: ‎ Sony Pictures Entertainment (PLAION PICTURES)