Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Doug MacRay und seine Freunde stammen aus einfachen Verhältnissen und hatten schon oft Konflikte mit dem Gesetz. Sie kamen nie aus dem schlechten Umfeld ihres Viertel heraus und sind zum Teil durch die kriminellen Aktivitäten der eigenen Väter vorbelastet. Sie arbeiten sogar für die selben Auftraggeber.

Beim einem Überfall auf eine Bank nehmen sie eine Angestellte als Geisel und entließen sie kurz darauf wieder in die Freiheit. Als sich das FBI in die Ermittlungen der örtlichen Polizei einschaltet, bekommen die Räuber jedoch kalte Füße. Doug will sich um die vermeintliche Zeugin kümmern und verliebt sich ausgerechnet in sie..

Fazit

Bei „The Town“ hat sich Ben Affleck als Multitalent bewiesen und ein tolles Resultat abgeliefert. Die Inszenierung ist erstaunlich geschmeidig und wird selbst in ruhigeren Passagen nie langweilig. Temporeiche Schnitte, coole – aber nicht überzogene – Action und eine gefällige – und nicht zu schnulzige – Liebesgeschichte machen einen rundum guten Eindruck.

Affleck und Konsorten waren gut aufgelegt und gaben einen glaubwürdigen Gesamteindruck ab. Alle Figuren wirkten wie vom Leben gezeichnet und ließen den Zuschauer schon fast so etwas wie Sympathie – zumindest großes Verständnis – für die Täter empfinden. Die Charakterzeichnung war somit ausgezeichnet und die eingeflochtene Lovestory gar nicht mal unglaubwürdig geraten, wie man es beim ersten Überfliegen der Inhaltsangabe vielleicht noch vermutet hätte. Es blieb alles in einem angenehmen Rahmen und man lehnte sich in Sachen Romantik oder Gefühl nie zu weit aus dem Fenster.

Die Geschichte war in Ordnung und gab weit mehr her, als man anfänglich dachte. Das Grundprinzip war schnell erklärt, viele Wendungen und die Unberechenbarkeit der Beteiligten macht die Sache hingegen ungemein spannend und jederzeit höchst sehenswert. In meinem alten Review zog ich noch einen Vergleich zum Klassiker „Heat“, wobei einige Szenen hier durchaus als gelungene Verbeugung zum großen Vorbild zu verstehen waren und sich zumindest recht ähnlich anfühlten.

Bei der Action hat man so wenig, wie bei der Tiefe gespart. Wenn es kracht, dann aber richtig. So gibt es toll inszenierte Schusswechsel und schwere Blechschäden zu bewundern. Auch hier legte man Wert auf Authentizität und ließ es wieder rum nicht zu übertrieben krachen. Die Effekte waren handwerklich erstklassig und von den Dimensionen genau richtig bemessen. Das Verhältnis zu den ruhigeren Abschnitten war ebenfalls prima ausgelotet und gab keinen Grund zur Klage. Der sonst eher sehr zurückhaltende Sound drehte dann so richtig auf und protze mit toller Räumlichkeit.

Ich verbeuge mich vor Ben Affleck. Der Film mag sicherlich nicht das Maß aller Dinge sein, macht aber unterm Strich alles richtig und bereitete einen höchst unterhaltsamen Filmabend. Die positiven Kritiken hat das gute Stück absolut zurecht verdient und ein Platz in der Sammlung ist der Scheibe ebenfalls sicher. Drama-Freunde kommen jedenfalls auf Ihre Kosten und eine Empfehlung geht raus.

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)