Inhalt

Noch immer gehen Mike und Marcus gemeinsam auf Verbrecherjagd und diesmal haben sie es auf ein Drogenkartell abgesehen. Zwar liefert ihren Informanten zunächst nur kleine Häppchen, doch schon bald stecken sie mitten in einem Krieg um die Straße…

Fazit

Höher, schneller und weiter – dies muss das Motto in den Köpfen der Verantwortlichen für diesen Streifen gewesen sein. „Bad Boys 2“ ist Fortsetzung, aber auch irgendwo ein krasser Gegenentwurf zu seinem Vorgänger geworden. Tugenden wie flotte Sprüche und Fokus auf „Buddy-Movie“ wurden zwar beibehalten, doch an der Actionschraube gehörig gedreht.

Was Michael Bay hier ablieferte, gilt für mich auch heute noch als Referenz und blieb selbst vom ebenfalls recht brachialen dritten Teil unerreicht. Fast im Minutentakt fliegen unseren symphytischen Cops die Kugeln um die Ohren und fast im Minutentakt gehen Fahrzeuge oder gar Gebäude in Einzelteile auf. Nicht nur die Schlagzahl an actionreichen Szenen, auch deren Ausmaße waren enorm hoch und ließen dem Zuschauer kaum Zeit zum Verschnaufen.

Da auf dem Schirm ständig etwas abgeht, bleibt keine große Zeit, um über die Handlung zu philosophieren – die unterm Strich sogar wesentlich besser als beim Erstling war und zuweilen recht interessante Wendungen mit sich brachte. Sicherlich erfand man auch hier das Rad nicht neu und wollte im Prinzip nur ein Rahmen für die häufigen Kollateralschäden darstellen, machte dennoch keine schlechte Figur.

Das Dreamteam Smith/Lawrence hat abermals abgeliefert und zeigte sich erneut in Topform. Neben ein paar prekären Actioneinlagen gab es wirkliche lustige, ja teilweise fast schon besinnliche Momente und die Charakterzeichnung wurde brauchbar vorangetrieben. Auch hier hat das Ausmaß und das Pacing dieser Passagen wie die Faust aufs Auge gepasst, lockerte das sonst so hohe und teilweise auch heftige Treiben ordentlich auf.

Wie schon bei Vorgänger gab es ein paar derbe Shootouts – deren Anzahl und Härte natürlich auch noch einmal gehörig nach oben korrigiert wurde. So wirkte das Geschehen trotz lockeren Mundwerken zuweilen richtig heftig und keineswegs wie in Film für Kinder.

Eigentlich hatte ich „Bad Boys 2“ gar nicht mehr so toll in Erinnerung, doch am vergangenen Wochenende wurde ich eines besseren belehrt. Das Teil rockt wirklich von der ersten bis zur letzten Minute und die Überlänge übte sich dabei keineswegs störend auf die Kurzweil aus. Sicherlich sind knappe 2,5 Stunden nicht von Pappe, doch selten zuvor wurden sie so abwechslungs- und temporeich wie hier mit Leben gefüllt. Irgendwie anders als der Vorgänger, aber trotzdem hohem Wiedererkennungswert und ein insgesamt tolle Angelegenheit.

Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment (PLAION PICTURES)