Inhalt

Ein junger Mann reist vom beschaulichen Land in die pulsierende Metropole Tokio. Hier möchte er unbedingt als Jazz-Musiker durchstarten, doch aller Anfang ist schwer. Er schart ein paar Bandkollegen um sich und versucht in diversen Clubs ein paar Auftritte zu erhalten…

Fazit

Anime und Jazz sind im Grunde eine gute Kombination – sofern man mit beiden Bestandteilen etwas anfangen kann. Auf mich trifft das mit dem Musikstil zwar weniger zu, doch unterhaltsamen Zeichentrickfilmen bin ich trotzdem nie abgeneigt.

„Blue Gigant“ erzählte eine nette, aber weitestgehend spannungsfreie und vorherschaubare Geschichte. Alles lief nach erwarteten Parametern ab und echte Überraschungen gab es dabei eigentlich nicht – was glücklicherweise dank geschmeidigen Verlauf und symphytischen Charakteren kein großes Problem markierte und zur allgemeinen Entspannung beitrug.

Man konnte sich gut in die Köpfe unserer Hauptakteure hineindenken und deren Motivation verstehen, durchaus erkennen welche Ziele sie mit ihren Auftritten verfolgen und auch ein wenig mitfiebern. Der Erzählfluss war dabei in Ordnung, sofern man sich auf die entschleunigte und actionbefreite Weise einlassen und idealerweise auch mit der Musik etwas anfangen konnte.

Die Zeichnungen waren hübsch und besonders die Effekte während der Auftritte sehr originell gestaltet. Man fühlte wirklich, wie sehr man auf grafische Art die Gefühle und Anstrengungen der Figuren unterstrich und den Zuschauer gut mitnahm.

Über den Soundtrack ließ sich hingegen vortrefflich streiten. Wer (wie ich) nicht viel mit Jazz anfangen kann, lässt das musikalisch Gebotene einfach über sich ergehen, Fans schunkeln wahrscheinlich freudig mit. Die Bühnenstücke an sich waren dabei echt in Ordnung, das Gedudel im Hintergrund (ich habe den Streifen mit Kopfhörern geschaut) war zuweilen sehr anstrengend.

Wie Eingangs erwähnt, kommen grade Freunde beider Welten ausnahmslos auf ihre Kosten und verwandeln ihr Heimkino in einen Konzertsaal mit hübsch animierten Bildern auf der Leinwand. Für mich jedoch bot sich „nur“ ein unterhaltsamer Film, bei den es aber wohl bei einer einmaligen Sichtung bleibt. Stellenweise war mir der Titel etwas zu behäbig und die Musik konnte es halt für mich nicht retuschieren. Eine Empfehlung für alle Interessierten ist aber auf jeden Fall drin!

Fotocopyright: PLAION PICTURES