Inhalt

Unter komplizierten Umständen lernen sich Shelly und Eric kennen, kurz darauf aber auch unsterblich lieben. Scheinbar sind die Beiden vom Schicksal füreinander gemacht, doch ihre Liebe dauert nur für kurze Zeit. Sie werden ermordert und Eric strandet in einer Zwischenwelt. Mit Hilfe einer Krähe kehrt er von hier noch einmal ins Leben zurück und erhält die Chance Shelly zu retten…

Fazit

Es wird nicht so heiß gegessen, wie es gegkocht wird. Besonders nach den ersten bewegten Bildern war die Kritik in diversen Foren groß und der Film bereits im Vorfeld zum Scheitern verrufen. Mich haben die ungewöhnlichen Eindrücke des Trailers jedoch neugierig gemacht und Monate habe ich nun der Sichtung dieses Streifens entgegen gefiebert.

Zunächst sei gesagt, dass mir dieses Reboot wirklich gut gefallen, sogar regelrecht überrascht hat. Es wurde kein stumpfes Abkupfern des Originals veranstaltet, sondern ein eigenständiges Werk mit ganz eigener Atmosphäre abgeliefert – dass glücklicherweise auf seine eigene Art vieles richtig gemacht hat.

Die dunklen, verregneten Bildern sind klaren Aufnahmen mit grellen Kontrasten und zeitgemäßen Kulissen gewichen. Verregnete Straßen wurden mit weitläufigen, gar häufig am hellen Tag eingefangenen Panoramen getauscht und auch am Soundtrack hat sich ein ähnlicher Kontrast geboten.

Genau wie die überstylten und dennoch sehenswerten Darsteller, hatte die Musik richtig Power und peitschten die auf Hochglanz polierte Situation hervorragend ein. Statt Metal und düsteren Gitarrenriffs gab es hier elektronischen Pop in bester Depeche Mode-Traditionen, was irgendwie richtig genial zum Rest gepasst hat.

Der Erzählfluss war super und es wurde nie langweilig. Am Anfang wurde das Geschehen etwas unnötig kompliziert konstruiert, doch nachdem der Groschen gefallen (bzw. Eric endlich wieder auferstanden ist), ging es zielstrbiger und wesentlich unterhaltsamer zur Sache.

Der Härtegrad war angenehm hoch, die Effekte entsprechend gut und gaben keinen Grund zur Klage. Alles wirkte durchdacht und wie aus einem Guss – nicht wie eine hohle und lediglich zeitgemäße Hülle, was man vielleicht anhand der Trailer noch vermuten vermochte.

Bill Skarsgård und Musikerin FKA Twigs haben sich prima ergänzt und ein glaubwürdiges Paar dargestellt, während Danny Huston erneut einen sehenswerten Bösewicht gespielt hat. Optisch waren grade die Hauptfiguren enorm „drüber“, doch ehrlicherweise in der heutigen Zeit bei Weitem nicht so schräg, wie es beispielsweise die Gegenspieler aus der Umsetzung von 1994 noch waren – meiner Meinung nach.

Die „The Crow“-Variante von 2024 war weder weichgespühlt, noch moderner „Woke“-Shit oder gar ein 1 zu 1 recycling der bekannten Vorlage. Der Streifen machte fortwährend sein eigenes Ding, schob bekannte Elemente wie die Krähe total in den Hintergrund und servierte uns ein heiteres, temporeiches und nicht minder blutiges Actionkino in reinster Form – dessen Sichtung ich im Heimkino gar nicht mehr erwarten kann. Nach wenigen Sekunden war ich voll im Geschehen drin und saß mit einem breiten Grinsen im gemütlichen Ledersitz. Für mich definitiv ein ganz große Überraschung und erneutes Pflichtprogramm für zu Hause. 4k Blu-Ray und der Soundtrack werden definitiv in die Sammlung wandern.

Fotocopyright: LEONINE