Inhalt

Der Tod seiner Tante führt Journalist Joe Weber nach etlichen Jahren wieder in der verschlafene Örtchen Jerusalems Lot, wo er einst seine Kindheit verbrachte. Es dauert jedoch nicht lange, bis die Einwohner ihr wahres Wesen offenbaren und warum ausgerechnet Joe mit seinem ausgeprägten Hang für fantastische Erzählungen für eine besondere Aufgabe ausgewählt wurde…

Fazit

Im Gegensatz zum erst kürzlich erneut gesichteten Dolores gab es mit „Salem II“ ein richtiges Kontrastprogramm, was wohl eindeutigere Anleihen beim Gruselmeister King mit sich brachte und mich in vielerlei Hinsicht angenehm überrascht hatte.

Eigentlich kenne ich fast alle Streifen, die auf Werken des bekannten Autoren basieren oder zumindest an dessen Erzählungen anknüpfen, doch „Salem II“ war mir bis dato gänzlich unbekannt. Während ich dann einfach nur eine stringente Fortsetzung des durchaus interessanten und sehr atmosphärischen Erstlings erwartet habe, bot sich ein Vampirmärchen mit unerwarteten Ansätzen und einen mindestens ebenso unerwartet hohen Splattergehalt.

War der Vorgänger noch recht klassisch gestrickt und griff dabei gewohnte Elemente auf, legt „Salem II“ seine Karten früh auf den Tisch und versucht sich direkt mit anderen Ansätzen aufzutrumpfen. Die Blutsauger machen keinen Hehl um ihre Existenz und der Zuschauer wird nicht lange im Dunkeln gelassen. Sie gehen offen und geradezu natürlich mit ihrem Erscheinen um, lassen die Handlung in einem ungewohnten, aber durchaus frischen Licht erstrahlen.

Der Erzählfluss war dabei jederzeit hervorragend. Der etwas altbackende, aber dennoch hochwertige Look hat nicht nur schön zum Setting gepasst, sondern auch rasch in seinen Bann gezogen. An jeder Ecke sprangen uns 80iger Vibes entgegen, entsprechend kultverdächtige Dialoge unterstrichen das ansprechende Gesamtbild.

Die Darsteller haben ihre Sache allesamt sehr gut gemacht und verhalfen dem Streifen zum Gelingen. Michael Moriarty und sein Filmsohn Ricky Addison Reed gaben ein klasse Team ab, während renommierte Schauspieler wie Samuel Fuller eine gewisse Klasse ins Geschehen brachten. Aufmerksame Zuschauer entdecken sogar die junge Tara Reid in einer leicht verstörenden Nebenrolle.

Auf der einen Seite kommt „Salem II“ mit einem tollen Retro-Charme daher und geht auf der anderen Seite ein paar recht unverbrauchte Wege. Der vergleichsweise hohe Härtegrad und eine insgesamt sehr kurzweilige Erzählweise rundeten das Gesamtbild angenehm ab und lassen nur eine warme Empfehlung aussprechen. Wer Vampirefilme mag, wird diesen Titel sicherlich lieben.

Wie auch schon bei Dolores überzeugt die aktuelle Auflage nicht nur durch ein hübsch gestaltete und inhaltlich sehr interessantes Mediabook, sondern vor allem mit ebenso toller Bild- und Tonqualität. Es schaut aus, als wäre der Streifen erst vor Kurzem entstanden, wobei bereits erwähnter Retro-Look trotz der sauberen Aufnahmen keineswegs auf der Strecke blieb.

Dieses Rezensionsexemplar wurde freundlicherweise von PLAION PICTURES zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

Weitere Informationen zu diesen und weiteren Filmen findet Ihr auf der Webseite des Labels: https://plaionpictures.com