Filmbesprechungen

Die Fabelmans

Inhalt

Seit seinem ersten Kinobesuch ist der kleine Sam vom Filmfieber gepackt und dreht schnell mit einer Kamera die Runden. Endlich hat er etwas gefunden, worin er besonders gut ist und womöglich eine Aussicht auf seine Zukunft besteht – auch, wenn seine durchaus liebevolle Eltern dies eher als Hobby abtuen…

Fazit

Mit “Die Fabelmans” hat Spielberg wohl Dinge aus seinem eigenen Leben verarbeitet und sich dabei auf respektvolle Weise vor seinen Eltern verneigt. Auch wenn dieser Film uns eine grundsätzlich eine fiktive Geschichte verkaufen möchte, überwiegen vermutlich die biografischen Züge.

Die Handlung vermag nicht unbedingt mit überraschenden Wendungen zu schockieren oder komplett unerwarteten Charakterveränderungen zu glänzen, aber letztlich war dies auch eher nebensächlich anzusehen. Man lieferte uns in erster Linie einen von allen Darstellern toll gespielten Einblick in das Leben einer normalen amerikanischen Familie – die Abseits ihrer makellosen Fassade eben auch mit inneren Dämonen zu kämpfen hatte.

Besonders gut hat mir hierbei die Mischung aus verschiedenen Versatzstücken gefallen – von denen keine Komponente auf unangenehme Weise Überhand genommen oder gar mangelhaft ausgebaut wurde. Man konnte sich hervorragend in die Köpfe aller Beteiligten hineindenken und jede ihrer Aktionen (so gegensätzlich sie auch zueinander erschienen) verstehen.

Anschaulich verarbeitete Spielberg dabei die volle Bandbreite der Dinge aus dem Erwachsenwerden. Auch wenn die Familie nie am Hungertuch nagen musste, gab es einige unschöne, aber auch eben aufmunternde Momente, die ihn bzw. Sam immer weitermachen ließen. Von der ersten Liebe, bis zur Anfeindung aufgrund seines Glaubens – und natürlich die Berührung mit dem Thema Film.

Man konnte sich jederzeit prima in die Haut von Sam hineinversetzten und seine Motivationen verstehen. Nie ging es dabei unglaubhaft zu und nie setzte die Produktion dabei auf unnötige Effekthascherei. Das Geschehen war stets kleinlaut, wusste aber seine wichtigen Momente dennoch eindrucksvoll zu schildern.

Über knappe 2,5 Stunden erleben wir die Geschichte eines jungen Manns, dessen spätere Richtung zumindest angedeutet, wenngleich auch nicht vollständig ausformuliert wurde. Aufgrund der stets spürbaren Herzlichkeit und trotz aller dramatischen Züge dennoch leichtgängigen Unterhaltung war der schablonenhafte Verlauf kein echter Showstopper und so ist am Ende eine echte Empfehlung drin.

7,5/10

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

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