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Für das Studium verlässt Viktor Frankenstein seine beschauliche Schweiz und wandert nach Deutschland aus. Dort lernt er nicht nur das Behandeln von Krankheiten oder das Obduzieren von Menschen kennen, sondern stößt dabei auch auf mögliche Theorien zur Reanimation verstorbener Körper…

Fazit

Geschichten von Dracula oder eben unserem namensgebenden Frankenstein kursieren schon hunderte von Jahren und auch filmisch scheint das Interesse an solchen Thematiken ungebrochen zu sein. Gestern Abend habe mich mir mal wieder das hübsche Steelbook zur 1994iger Adaption des Stoffs von Merry Shelley zur Hand genommen – und damit leider auch einen ziemlich durchwachsenen Abend erleben dürfen.

Kostüme, Kulissen und vor allem die Masken waren klasse und sorgten für eine gelungene Atmosphäre. Erzählerisch hielt man sich wohl ganz gut an die literarische Vorlage – sorgte mit gemächlicher Art und einigen zu lang gestrickten Dialogen jedoch immer wieder für unschöne Längen. Action blieb grundsätzlich auf der Strecke, aber auch wissenschaftliche und moralische Betrachtungsweisen wurden nicht im befriedigenden Maße ausgebaut.

Der Film versuchte zwar weniger Effekthascherei und Grausamkeiten in den Vordergrund zu rücken, doch seine Herangehensweise an das Aufbrechen von besagten Moralvorstellungen waren irgendwie nicht ganz so gut geglückt. Die Lage kam nie zu ernst rüber, Frankensteins Tätigkeiten ließen oft ein wenig kalt – was vermutlich der allgemein zu ruhigen Gangart geschuldet war.

Das Geschehen war stellenweise langweilig und konnte nicht abholen. Die Charakterentwicklung des Monsters war zumindest gut gedacht, aber eben nicht hinreichend unterhaltsam präsentiert. Ein De Niro kämpfte in technisch makelloser Maske gegen eine schleppende Inszenierung und fühlte sich damit leider auch etwas verschwendet an. Er konnte die Aufmerksamkeit nie vollumfänglich für sich gewinnen, manch durchwachsene Szene nicht wie erhofft aufwerten.

Es muss nicht immer Blut und Gekröse sein, doch von seiner eigentlich ganz charmanten Atmosphäre allein konnte der Titel dann auch nicht leben. Die Ansätze waren zwar allesamt lobenswert, die Umsetzung für meinen Geschmack aber zu wenig packend. Für die Einen vielleicht schon so etwas wie Kult, für mich ein langweiliges Kapitel im dicken Buch der Horrorfilme.

Fotocopyright: Sony Pictures