Spielebesprechung

Neon Blood (Nintendo Switch)

Inhalt

Das Jahr 2053. Ein Krieg hat mehr oder weniger trostlose Großstädte zurückgelassen und der Spieler schlüpft hier in die Rolle des kauzigen Detektivs Axel McCoin, der kein sehr hohes Ansehen bei den Kollegen genießt. Wir begleiten ihn auf der Suche nach einem Serienkiller, der hochrangige Wissenschaftler eines großen Tech-Konzerns abmurkst…

Gameplay

“Neon Blood” vermischt die Genres ein wenig, ist aber am ehesten mit einem klassischen Point-and-Click Adventure vergleichbar. Wir steuern unsere Hauptfigur durch diverse Locations und interagieren an bestimmten Punkten mit Personen oder Gegenständen.

Im Gegensatz zu anderen Genrekollegen spielt sich das Game aber recht gradlinig und echte Rätsel waren eher Mangelware. Hierdurch fühlte sich das Geschehen dann eher wie ein interaktives Buch bzw. ein Walking Simulator an – was natürlich nicht Jedermann begeistern dürfte.

Hin und wieder müssen wir allerdings auch zur Waffe greifen und in (simplen) rundenbasierenden Kämpfen unseren Mann stehen. Dabei gibt es die üblichen Mechaniken wie Angriff, Verteidigung oder den Einsatz einer Spezialfähigkeit.

Spielzeit

Ich habe mir eigentlich alle Dialoge angehört (oder mangels Vertonung eher durchgelesen), habe alle Schauplätze bis ins kleinste Detail abgeklappert und am Ende dann zirka 4 Stunden mit diesem Programm verbracht.

Präsentation

Die Präsentation war Zugpferd und leichte Enttäuschung zugleich. Zunächst haben mich die toll gezeichneten und futuristisch beleuchteten Hintergründe voll begeistern können, doch die arg pixeligen Figuren trübten den guten Eindruck ziemlich rasch. Das “2,5-D” Konzept war hier eigentlich ziemlich cool in Szene gesetzt, aber manche Details (insbesondere die bereits erwähnten Figuren) waren zu undeutlich gestaltet – was sich stellenweise als ziemlich anstrengend erweis.

Der Soundtrack war in Ordnung, bestand zum größten Teil aber als austauschbaren Technoklängen, die nicht weiter störten.

Positiv

  • interessanter Grafikstil
  • spannende Geschichte
  • schönes Setting
  • flüssiges Gameplay ohne echte Hänger

Neutral

  • sehr gradlinig
  • überschaubare Interaktionsmöglichkeiten
  • simples Kampfsystem

Negativ

  • Spielzeit recht kurz
  • Grafik manchmal zu pixelig / Details nicht erkennbar
  • Kämpfe oft wie ein Glücksspiel (mal sind die Gegner sehr stark, mal sehr schwach – sie reagieren unterschiedlich auf Attacken)
  • Viele (unnötige) Dialoge, die teilweise mittelprächtig eingedeutscht wurden

Fazit

Ich mag Adventures und Walking-Simulatoren, habe eine Schwäche für das Cyberpunk-Setting und kann daher schon per se dieses Spiel nicht so schlecht bewerten. Sicherlich ist es aufgrund seiner “merkwürdigen” technischen Seite und der vielen mäßig übersetzten Textzeilen zuweilen etwas unnötig anstrengend, aber Spaß hatte ich insgesamt schon recht viel.

Die gradlinige Spielweise und auch die leichten Kämpfe kamen mir sehr entgegen und stellten keine größeren Stolpersteine da. “Neon Blood” war ein grundsolides Produkt – bei dem geeignete Zocker für überschaubares Geld (in meinem Falle knapp 16 Euro für die limited Edition) nicht viel falsch machen. Wie so oft lohnt es sich gegebenenfalls mal vor dem Erwerb kurz in ein YouTube-Video reinzuschauen.

Grafik: 7/10 | Sound: 7/10 | Gameplay: 5/10 | Gesamt: 7/10

Fotocopyright: Astrolabe Games/PM Studios/Meridiem Games

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