Blade Runner
Inhalt
Wir schreiben das Jahr 2019. Deckard ist sogenannter “Blade Runner” und bekommt den Auftrag, geflüchtete “Replikanten” unschädlich zu machen. Normalerweise geht er seinen Job gewissenhaft nach, doch besonders die Assistentin seines aktuellen Auftraggeber lässt ihn bei seinen Entscheidungen schwach werden…
Fazit
“Blade Runner” ist nicht nur Kult, sondern auch tatsächlich mehr als gut gealtert. Noch immer zieht seine dichte Atmosphäre in den Bann und noch immer überzeugt die tolle Technik – nun immerhin schon über 40 Jahre auf dem Buckel hat.
Fast jede Einstellung gleicht einem Kunstwerk, fast jeder Schauplatz bietet unglaublich viel für das Auge. Ohne Computerunterstützung muss der Aufwand für einige Szenen enorm gewesen sein und die Mühen haben sich noch heute ausgezahlt. Die Welt von “Blade Runner” wirkt glaubhaft, in sich absolut Stimmung und holt den Betrachter für knappe zwei Stunden in eine völlig andere Welt.
Der Film war zudem gespickt mit Symbolsprache, die man trotz mehrfacher Sichtung (noch immer) nicht komplett erfassen kann. So viele unterschiedliche Menschentypen tummeln sich auf den Straßen, so viele Botschaften flackern von Werbebildschirmen rund um uns herum und so viele Merkmale wird durch die Kleidung unserer Protagonisten übertragen.
Im Grunde bleibt “Blade Runner” ein klassischer “Film Noir”, der mit seinem Charme gerne an alte Hollywood-Klassiker erinnert. So verkörpert Ford in seiner Rolle als Deckard den altbekannten Detektiv im Trenchcoat und sein Gegenüber (Sean Young als Rachel) die typische “Famme Fatale”, die stets ein wenig Undurchsichtig blieb. Jedenfalls haben die beiden hervorragend miteinander agiert – auch wenn Ford das Geschehen über weite Teile von alleine trug.
Die Handlung war simpel, dennoch erfrischend und spannend. Geschickt wurden hier beide gegenüberstehenden Parteien beleuchtet und Motivationen auf den Seiten aufgezeigt. Man konnte sich sogar recht gut in die Köpfe der “Replikanten” (genial: Rudger Hauer) hineindenken und ihre Ambitionen zum Überleben verstehen – besser noch, als es bei vielen Mitbewerbern der Fall war.
Action gab es nur vereinzelt – und dann ebenfalls brillant inszeniert. Stylische Schnitte, großartiger Einsatz von Musik (Vangelis) und interessante Kameraeinstellungen rüttelten in diesen Momenten besonders auf, was immer wieder zu kleinen zusätzlichen Highlights führte. Dies fügte sich zu einem umwerfenden Gesamtbild zusammen und gab einen passenden Kontrast zum eher ruhigen Rest.
“Blade Runner” war schon damals ein großartiger Streifen und hat über die vielen Jahre nichts von seiner Faszination verloren. Dank enorm starker audiovisueller Aufmachung und tollen Darstellern hat sich das Werk von Ridley Scott ins Gedächtnis gebrannt und gehört in jede gut sortierte Filmsammlung.
9/10
Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)


