Filmbesprechungen

28 Years Later

Inhalt

28 Jahre ist es her, seitdem eine schlimme Seuche über England hergezogen ist und die Grenzen abgeschottet wurden. Spike lebt in einer kleinen Gemeinschaft, die sich auf eine benachbarte Insel gerettet haben und sich bei Ebbe hin und wieder ins ehemalige Königreich trauen. Nachdem er von einem Vater allerdings schwer enttäuscht wurde, beschließt er kurzerhand mit seiner kranken Mutter zu türmen und den ehemaligen Arzt des Dorfes auf dem von Zombies bevölkerten Festland zu suchen…

Fazit

Die “28”-Reihe war seit jeher für unkonventionelle Herangehensweisen ans Zombie-Thema bekannt und auch hier ist sich der renommierte Regisseur Danny Boyle mal wieder einmal selbst treu geblieben. Auch wenn vielleicht nicht alle Ideen aus seiner eigenen Feder stammten, so nahm er sich doch einigen interessanten Aspekten an und konnte tatsächlich ein wenig frischen Wind in die ausgelaugte Materie bringen.

Die Abschottung Englands ist nichts Neues (u.A. gesehen in “Doomsday”), dennoch wirkt die Angelegenheiten vor realen Hintergründen (Austritt aus der EU) noch ein wenig beklemmender. Man fühlt, wie sehr die Menschen im Stich gelassen wurden und bekommt wohl zurecht wenig von möglichen Hilfen aus dem Ausland mit. Hat man die Sache mit “Corona” noch im Hinterkopf, tut sich sowieso wieder Gänsehaut auf – schließlich war die Inszenierung hier recht glaubhaft gestaltet und lebte weniger von unnötiger Effekthascherei.

Apropos Effekte. Die Zombies waren toll gestaltet und bei Ihnen wurde auch nicht an blanken Details gespart. Die Masken waren super und deren unterschiedliche Ausprägung (schnelle und langsame Vertreter) sehr witzig gelungen. Allgemein gefiel mir die düstere und dennoch von Hoffnung durchzogene Atmosphäre, die mit teils wirklich tollen Bildern eingefangen wurde. Es fühlte sich nicht so sehr nach absolut zerstörtem Endzeit-Setting, vielmehr einem neuen Aufblühen an.

Wie bereits erwähnt gab es ein paar außergewöhnlich gute Gedanken, um das ausgelutschte Setting mit neuen Aspekten zu bereichern. So unterschied sich nicht nur die Darstellung der Untoten, auch manch Verhaltensweise vom üblichen Rest – was übrigens auch für die Überlebenden der menschlichen Zivilisation galt. Ich möchte hier nur nicht zu viel spoilern.

Die Darsteller haben ihre Sache allesamt sehr gut gemacht, besonders stach natürlich der kleine Spike (gespielt von Alfie Williams) und sein Filmvater (Aaron Taylor-Johnson) hervor. Ralph Fiennes hatte allerdings auch eine ungewöhnliche, wie toll von ihm verkörperte Nebenrolle, die in entscheidenden Momenten so richtig unter die Haut ging. Man musste allerdings erst zweimal hinschauen, um den profilierten Akteur zu erkennen.

Lange hats gedauert und grundsätzlich hat Boyle mit seinem Team auch abgeliefert. “28 Years Later” hätte man streng genommen sicherlich nicht gebracht, doch immerhin hob sich das gefühlt ewig erarbeitete Ergebnis schon ein bisschen inmitten unzähliger Konkurrenten hervor. Trotz anschaulicher Aufmachung und originellen Ansätzen konnte mich das Werk noch nicht vollends für sich begeistern, dennoch wäre ich bei möglichen Fortsetzung (eine neue Trilogie wurde in Aussicht gestellt) wieder mit dabei!

7/10

Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment (PLAION PICTURES)

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