Sie leben
Inhalt
Für Bauarbeiter John Nada ändert sich sein ganzes Leben, als ihm eine unscheinbare Sonnenbrille in die Hände fällt. Plötzlich erkennt er überall versteckte Botschaften und die Unterwanderung von außerirdischen Wesen…
Fazit
John Carpenter hat im Laufe seiner Kariere viele Kultstreifen abgeliefert und “Sie leben” gehört für mich definitiv zu seinen einprägsamsten Werken – welches nach knapp 40 Jahren nach seiner Erstveröffentlichung noch immer hervorragend funktioniert und dank aktueller HD-Auflage gestern Abend so frisch wie nie daher gekommen ist.
Die Handlung war so simpel wie genial, die Darstellung einer unterwanderten Erde witzig und dennoch ernsthaft in Szene gesetzt. Der Film trieft voller Gesellschaftskritik, traf dabei stets die richtigen Töne und das passende Pacing. Er funktionierte sowohl als Sci-Fi-Streifen, aber auch als Action-Movie oder Satire. Der Härtegrad war vergleichsweise hoch, dennoch wurde nicht an spaßigen Dialogen gespart und so ergab sich eine interessante Mischung.
Mit Roddy Piper wählte man zudem einen untypischen Hauptdarsteller, der mit seiner leicht kauzigen Art aber dennoch ein Sympathieträger war und unglaublich stark performte. Sicherlich wirkten ein paar seiner Aktionen (u.A. das Gekloppe mit seinem Kollegen Keith David) teils unfreiwillig komisch, aber irgendwie passte es perfekt in das trashige und dennoch sehr coole Gesamtbild. Ich wollte es jedenfalls nicht missen.
Die Effekte mögen aus heutiger Sicht etwas angestaubt wirken, witzigerweise gehört dies aber ebenso zum Geschehen. Besonders die Darstellung der Außerirdischen macht noch immer verdammt viel her und wäre mit CGI höchstwahrscheinlich richtig schlecht gealtert. So fühlt sich aber alles auch angenehm nach den 80iger an – und dieses Feeling wird für immer zeitlos bleiben.
Zurecht hat sich “Sie leben” zu einem vielzitierten Klassiker gemausert und mich über all die Jahre immer wieder bestens bei Laune gehalten. Carpenter gelang ein guter Spagat aus vielen Genres und vielleicht auch wegen seiner extrem auf B-Movie getrimmten Machart hat das Werk zudem nichts an seinem Charme verloren. Dieser Titel gehört auf jeden Fall in die gut sortierte Filmsammlung und ist für mich ein Musterbeispiel für kreative und kritische Werke aus seiner Epoche.
8/10
Fotocopyright: Studiocanal


