Filmbesprechungen

Strange Days

Inhalt

Das Jahr 1999, wenige Tage vor dem großen Millennium-Übergang. Dem ehemaligen Cop Lenny Nero wird eine brisante Daten-Disc zugespielt, auf der der Mord an einem bekannten Rapper zu sehen ist. Gemeinsam mit einem guten Freund versucht er den Ursprung der Aufnahme ausfindig zu machen und gerät dabei in eine heftige Verschwörung…

Fazit

Wie der Name schon trefflich suggeriert, ist “Strange Days” auch ein seltsames Ding. Auf der einen Seite ein herrlich düsterer Thriller im hübschen “Cyberpunk-Setting”, auf der anderen Seite aber auch irgendwo ein (Liebes-)Drama mit abgewrackten Figuren. Mit knapp 2,5 Stunden war die Laufzeit dabei nicht von Pappe, glücklicherweise jedoch weitestgehend unterhaltsam gestaltet.

Ralph Fiennes hat seine ungewöhnliche Rolle ebenso wie die toll agierende Angela Bassett erledigt, wobei es auch bei den durchaus prominent besetzten Nebenfiguren (u.A. Vincent D’Onofrio oder William Fichtner) ein paar (kurze) Lichtblicke gab. Alle haben ihre Sache ordentlich erledigt und neben der starken Technik auch ihren Teil zur Immersion beigetragen.

Das alternative Zukunft-Setting war grell, bunt, laut und irgendwo auch so, wie man es sich gut vorstellen kann. Es gab noch viele “normale” Dinge, aber in Kombination mit einigen modernen Apparaten entstand ein glaubwürdiges Bild, in dem man gerne abtauchen und gespannt der Ereignisse harren wollte. Dabei war der Erzählfluss okay, aber nicht immer frei von kleineren Längen.

Eine ordentliche Figurenzeichnung ist zwar lobenswert, doch “Strang Days” hat hier den Bogen ab und zu leicht überspannt. Ein paar Straffungen (grad mit Hinblick auf Lenny) hätten ungemein zur Kurzweil beigetragen und den Streifen etwas leichter für mal eben Zwischendurch gestaltet. So musste man sich hier und da ein wenig gedulden – ansonsten riss der rote Faden nicht ab und man blieb bis zum bitteren (und irgendwann vorherschaubaren) Ende am Ball.

“Strange Days” war ein kleines Experiment, welches in weiten Teilen aufging und trotz stattlicher Laufzeit überwiegend sehr gut bei Laune hielt. Fiennes war klasse, ein paar Ideen wirklich originell und die lichtdurchfluteten Kulissen durchwegs ansprechend. Für mich am Ende kein Überhit und auch nicht in meinen persönlichen Favoriten, jedoch ein interessanter Film, der Genrefans sicherlich einen Blick wert ist.

7/10

Fotocopyright: PLAION PICTURES

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