Syberia Remastered (PC)
Inhalt
Anwältin Kate Walker reist von New York in ein kleines europäisches Dörfchen, um dort eine Firmenübernahme perfekt zu machen. Die Besitzerin ist zwar verstorben, doch scheint Anna Vorarlberg noch einen Bruder gehabt zu haben – der noch am Leben sein und somit den Deal verhindern könnte. Nun geht es auf die Suche nach diesem Kerl…
Gameplay
Wie es der Name schon verrät, ist “Syberia Remastered” eine Neuauflage des Point-and-Click Klassiker “Syberia” – der seit damaligen Release einen Sonderstatus in meinem Herzen trägt.
Das Gameplay entspricht den typischen Standards im Genre – mit allen Höhen und Tiefen. Der Spieler klickt und Kate Walker folgt mit einer gewissen Behäbigkeit unseren Anforderungen. Wir sammeln dabei unterschiedliche Gegenstände ein und dürfen das ein oder andere Rätsel auf unserer beschwerlichen Reise durch fantasievoll gestaltete Landschaften lösen.
Das Ergebnis unserer Herausforderungen liegt dabei nicht immer gleich auf der Hand, doch mit etwas Hirnschmalz und Ausprobieren halten uns die meisten Aufgaben nicht sonderlich lange auf. Meist gibt es nur wenige Gegenstände im Inventar und die Anzahl der zu untersuchenden Bildschirme hält sich ebenfalls in Grenzen.
Spielzeit
Die Spielzeit beträgt in etwa 8 bis 10 Stunden.
Präsentation
Ich habe beim Gameplay bereits erwähnt, dass dieser Titel einen besonderen Platz in meinem Herzen trägt – und das liegt einfach an der sagenhaft schönen Präsentation, die schon vor etlichen Jahren mit einem atemberaubenden Art-Style punkten konnte. Die vielen detailreichen Vorrichtungen und Maschinen sorgen für ein besonderes Flair, dass mit der mittlerweile auch spürbar verbesserten Grafik nichts an Faszination verloren hat.
Die überarbeiteten Charaktermodelle schauen gut aus, doch vor allem die hübschen Hintergründe profitieren von einer höheren Auflösung und einer insgesamt klareren Optik. Schade, dass die Zwischensequenzen nur “hochgerendert” wurden und die altbackene Sprachausgabe leicht rauschig und gekünstelt aus den Lautsprechern erschallt – doch immerhin ist sie komplett auf deutsch und mit ihrer zuweilen seltsamen Betonung stellenweise unfreiwillig komisch.
Positiv
- zeitloses Spielprinzip
- noch immer atemberaubendes Art-Design
- erinnerungswürdige Schauplätze und Figuren
- größtenteils logische Rätsel und wenig Leerlauf
- deutsche Sprachausgabe
Neutral
- hakelige Steuerung
- kein freies Speichern (aber viele Checkpoints)
- trotz überschaubarer Szenarien teils lange Laufwege
Negativ
- Zwischensequenzen kaum verändert
- Sprachausgabe altbacken
Fazit
“Syberia” ist kein einfaches Adventure, sondern schon richtige Kunst. Das tolle Design von Comic-Spezialist Benoît Sokal wirkt so frisch wie eh und je – und das Absuchen der wundervoll gestalteten Schauplätze ist nachwievor ein großer Genuss.
Technisch habe ich mir nach dem extrem starken vierten Teil (Syberia 4: The World Before) einen Ticken mehr erhofft, doch immerhin macht die Grafik bei wiederholten Hinschauen eine ganz ordentliche Figur und hebt sich deutlich von den verwaschenen Ursprüngen ab.
Schnell konnte ich wieder im Steam-inspirierten Szenario versinken und hatte wieder meinen Spaß mit Kate und Oskar. Hoffentlich folgt nun auch ein baldiges Remaster des zweiten Teils – denn (Achtung kleiner Spoiler) – die faszinierende Reise in der Welt von Syberia ist noch lange nicht beendet.
Grafik: 7,5/10 | Sound: 7/10 | Gameplay: 6/10 | Gesamt: 8/10
Fotocopyright: Microids Studio Paris, Virtuallyz Gaming


