One Battle After Another
Inhalt
Bob Ferguson ist alleinerziehender Vater und wird nun von der Vergangenheit eingeholt. Er und seine Frau waren damals Drahtzieher einer kriminellen Vereinigung, die u.A. Einwanderer aus Lagern befreit oder Anschläge auf Gebäude der Regierung verursacht hat. Nun hat ein alter Feind und übler Rassist endlich wieder die Fährte zu ihm und natürlich auch zu seinem mittlerweile 16 Jahre altem Nachwuchs aufgenommen und will die damalige Niederlage nicht kampflos akzeptieren….
Fazit
Selbst eine Nacht nach der Sichtung vermag ich das Gesehene noch nicht so richtig in Worte zu fassen. Erwartet habe ich mir einen arg politisch angehauchten Titel mit Starbesetzung – erhalten habe ich zwar schon irgendwo einen solch gefärbten Film, der mit kruden Momenten und einem äußerst speziellen Humor wohl nicht für Jedermann ein echtes Sehvergnügen darstellen dürfte.
DiCaprio agierte super, wobei ihm ein sehr eigenwillig auftretender Sean Penn schon fast die Schau stahl. Er erinnerte mit seiner Darstellung schon fast gar nicht mehr an einem Menschen und lieferte so einen krassen Gesamtauftritt ab, der allerdings in einem Momenten beinah zum Mitleid aufrief und hier und da sogar etwas Verständnis seitens des Zuschauers durchblitzen ließ. Del Toro bekam eine charmante Nebenrolle, die an seine Type aus “Fear and Loathing in Las Vegas” erinnerte.
Die Geschichte war zwar nicht sonderlich komplex, dafür umso ungewöhnlicher und zuweilen sogar recht schockierend. Natürlich waren Charaktere und deren Aussagen nicht immer frei von Übertreibung und eigenem Humor karikiert, doch blieb der Grundton insgesamt eher ernst und frei von simplen Witz. Hat man zumindest einige Dinge durchschaut, machten sich gelungene Anspielungen auf die Regierung bemerkbar – auch wenn man im Vorfeld hier noch ein bisschen mehr erwartet hätte.
Die Inszenierung machte ebenso ihr eigenes Ding, ein toller Soundtrack mit vielen Klassikern wurde mit klaren, aber dennoch teils arg verwackelten Aufnahmen zu einem seltsamen Mix verwurstet. Manche Bilder schienen jedoch im Nachhinein auf Verwackelt getrimmt worden zu sein – und das wirkte irgendwie ein bisschen komisch und irgendwie nicht so richtig realistisch, auch wenn genau dieser Effekt wohl beabsichtigt war.
“One Battle After Another” war mit knappen drei Stunden kein Projekt für mal eben Zwischendurch und von seiner besonderen Art schon sowieso keine allzu leichte Unterhaltung. Es bot sich zwar ein weitestgehend unterhaltsames (und sehr gut gespieltes) Ergebnis, doch irgendwo saß das Teil für meinen Geschmack zu sehr zwischen den Stühlen. Fans ungewöhnlicher Streifen schauen auf jeden Fall mal rein, aber für die breite Maße (und die vielleicht eher klassischen Leo-Anhänger) sehe ich hier nur bedingten Erfolg.
7/10
Fotocopyright: Warner


