Filmbesprechungen

Memories of Murder

Inhalt

Korea im Jahr 1986. Mitten in der Provinz werden Frauenleichen gefunden und die zuständigen Ermittler drehen sich im Kreis. Verzweifelt versuchen sie die Schuld einem behinderten Jungen zuzuschieben, doch selbst hierfür sind die Beweise zu löchrig. Unterstützung erhalten sie dann von einem erfahrenen Beamten aus der Hauptstadt – der bei seiner Arbeit ebenso in manches Fettnäpfchen tritt…

Fazit

“Memories of Murder” gilt nicht nur in Korea, sondern auch international gesehen als gelungener Genrebeitrag, der regelmäßig auf Top-Listen auftaucht. Ich hatte diesen Streifen ebenfalls noch als recht gut in Erinnerung und konnte dies gestern nach langer Pause erneut bestätigen.

Der Film lebte von seiner besonderen Atmosphäre, die recht untypisch für koreanische Produktionen daher kam. Keine schillernde Großstadt, keine übertrieben coole Charaktere – sondern Provinz und durchaus skurrile, aber charmante Typen im Einsatz für das Gute.

Die Geschichte war spannend und orientierte sich sogar an wahren Begebenheiten. Bis zum Schluss war die Frage nach dem Täter nicht ganz klar und kleinere Stolpersteine ließen uns – genau wie die Ermittler – immer wieder an bisherigen Theorien zweifeln. Man konnte wunderbar miträsteln und versuchen, die Mosaiksteinchen zusammen zu setzen.

Mit knapp über zwei Stunden war die Laufzeit nicht von Pappe, aber weitestgehend kurzweilig – und wie bereits erwähnt – packend gestaltet. Selten gab es mal kleinere Leerläufe, aber schnell wurden die Zügel mit neuen Hinweisen wieder in die Hand genommen und der rote Faden ging auch in leicht unübersichtlichen Situationen nicht verloren.

Optisch wurde das spannende Treiben mit eher blasen, teils angenehm düsteren Bilder versehen, zeitgemäße Ausstattungsmerkmale (Autos, Kleidung, etc.) schufen eine sehr gute Immersion. Allgemein war die gezeigte Epoche ein schöner Kontrast zu den eher modern angesiedelten Streifen des Landes und ließ eine gewisse Bodenständigkeit zum Ausdruck bringen.

Ein wenig hat mich “Memories of Murder” an den deutschen Krimi “Freies Land” erinnert – denn trostlose Kulissen und eigenwillige Figuren standen auch hier im Vordergrund. Das ergab soweit ein rundes Gesamtbild, auch wenn das Finale (keine Spoiler!) noch einige Fragen offen ließ. Unterm Strich ist dieser Titel für Kimi-Fans allerdings eine echte Empfehlung wert!

8/10

Fotocopyright: MFA+ Cinema

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