Inhalt
Otis und Eddy träumen vom großen Durchbruch im Musikgeschäft. Mit dürftiger Ausstattung, aber ordentlich Elan produzieren sie ihr erstes Demotape und erwecken damit überraschend viel Aufmerksamkeit. Kaum haben sich die Beiden mit einem kleinen Produzenten geeinigt, kommt schon ein großes Label daher und möchte die Nachwuchsstars für sich gewinnen…
Fazit
Man kann von waschechten Hip-Hoppern in Filmrollen denken, was man will. Sicherlich fehlt ihnen hier und da sicherlich an passender Mimik und Gestik – doch solange sie sich auf ihrem Fachbereich aufhalten, geht die Vorstellung vollkommen in Ordnung.
„Blutzbrüdaz“ mag an für sich kein richtig guter Film sein, lebt aber von seinen perfekt harmonierenden Darstellern, der eingängigen Mucke und seiner einfachen, aber klaren Erzählstruktur. Er mag zwar biografische Züge aufweisen, erinnert in vielen Momenten schon fast an naives Märchen – was der seichten Unterhaltung allerdings nur zu Gute kam und keineswegs für Abzüge sorgt.
Das Werk lebt von seinem guten Flow – was hier ausnahmsweise mal Erzählfluss und Soundtrack betrifft. Dialoge, nachdenkliche Momente und heitere Gesangseinlagen halten sich hervorragend die Waage. Gut zudem, dass man sich nicht zu sehr auf Kriminalität versteift und statt Gewalt und Drogen lieber den großen Traum von Musik in den Vordergrund stellt. So wirkt das Setting nicht zu düster und bildet ein schönes Kontrastprogramm.
Sido (Würdig) und B-Tight (Davis) ergänzen sich prima und spielen sowohl Rap-Battles, freundschaftliche Momente, als auch die spätere Feindschaft soweit glaubwürdig. Natürlich sind die Beiden keine ausgebildeten Schauspieler und haben durchaus Potential für Verbesserungen – aber in den musikalischen Abschnitten macht Ihnen keiner was vor. Ich hätte mir hier keine reinen Akteure (möglicherweise mit Playback…) in diesen Rollen vorstellen können.
Während besonders die Konkurrenz aus Amerika eher auf knallharte Biografien setzt, präsentieren uns die heimischen Macher lieber ein leichtgängiges Event – welches von seiner enormen Kurzweil lebt und für Zwischendurch vollkommen in Ordnung geht. Natürlich zielt hier alles auf ein versöhnliches Happy-End ab, doch zur Abwertung führt dieser Fakt im Gesamten nicht. Wer mit den hier agierenden Stars kein Problem hat und mit der Mucke klar kommt, bekommt leicht verdauliche Kost mit viel Charme.
7/10
Fotocopyright: Constantin Film (Universal Pictures)
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