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Seit Ewigkeiten wird der Wettstreit zwischen der Erde und der düsteren Outworld ausgetragen. Nur noch ein entscheidender Kampf hält die düsteren Truppen vom Einmarsch bei uns ab und schnell müssen Recken für das finale Duell rekrutiert werden…

Fazit

Seit jeher sind die „Mortal Kombat“-Spiele trotz stets repetitiver Spielmechanik immer ein Garant für gute Unterhaltung und landen regelmäßig auf der Liste meiner Vorbestellungen. Um den Franchise rundherum ist es allerdings eher mäßig bestellt und auch die aktuelle Neuinterpretation war in meinen Augen nicht das Gelbe vom Ei.

So insgesamt ist die Reihe schon auf dem richtigen Weg. Nach einem soliden Kinofilm und mäßigen Nachzüglern in Film- und Serienform ging es in der Gunst der Fans immer weiter bergab. Daran konnte auch der zuletzt bei uns veröffentliche Anime nichts ändern.

Optisch und technisch ist die 2021er Version jedenfalls annähernd auf der Höhe der Zeit, obwohl hier sicherlich noch ein bisschen Mehr drin gewesen wäre. Ich kann es nicht genau in Worte fassen, aber irgendwie hat bei den Kämpfen immer der letzte Kick gefehlt und die Begeisterung hielt sich in Grenzen.

Vermutlich lag es daran, dass der Streifen zwar wie „Mortal Kombat“ ausschaut, sich aber nur selten wie die Vorlage anfühlt. Zwischen den Duellen gab es langatmige Dialoge und eine stockend erzählte Rahmenhandlung, die immer wieder gewaltig auf die Bremse tritt und das allgemeine Interesse merklich dämpft.

Die Action an sich war dann auch eher lose und (noch) nicht im Korsett eines Wettkampfs präsentiert. Bevor das eigentliche Treiben also losgeht, flackert der Abspann über den Schirm und die Turnierliebhaber müssen auf bereits angekündigte Fortsetzungen warten. Man konzentrierte sich voll und ganz auf eine Art von Vorgeschichte, bei der vor allem die Charaktere ausgesucht und eingeführt werden.

Die Schauspieler haben ihre Sache ordentlich gemacht. Der Wiedererkennungswert war durchwegs hoch, an Masken- und Kostümdesign gab es nichts zu Mäkeln. Alles wirkte angenehm düster und passte hervorragend zur überwiegend dunklen Inszenierung. Kleines Highlight waren die Locations, wie der Tempel von Meister Raiden – der optisch wirklich schön zum Leben erweckt wurde und sich tatsächlich wie aus einer anderen Welt angefühlt hat.

Als Produktion ohne Background wäre dieser Film definitiv ein Schlag ins Wasser und völlig wirr konstruiert. Freunde der Klopperspiele erhalten jedoch einen soliden „Fan-Service“, der zumindest mal andeutet, wohin die Reise noch gehen kann. So steht jetzt erst einmal ein solider Beginn mit einigen Gänsehautmomenten, aber auch vielen Längen und holprigen Passagen. Der Kampf zwischen den Legenden „Scorpion“ und „Sub-Zero“ zieht am Ende noch ein Pünktchen auf die „Haben-Seite“ und so bleibt ein leicht überdurchschnittlicher Eindruck meinerseits.

So traurig es klingen mag: für mich hat Paul W. S. Anderson den Geist der Pixelkrieger wesentlich gefälliger eingefangen – auch wenn dessen Umsetzung nicht der damals erhoffte Überhit gewesen ist. Im Nachhinein würde ich ihn (vor Jahren ebenfalls 6,5 von 10) noch etwas höher bewerten.

6,5/10

Fotocopyright: HBO/Warner