Inhalt

Eine Gruppe auserwählter Gäste reist auf eine kleine Insel, um dort in einem exquisiten Restaurant mit gutem Ruf zu speisen. Nachdem sie ihre Plätze eingenommen haben und die Spannung auf dem Siedepunkt ist, stellt der vielseitig gelobte Chefkoch seine ungewöhnlichen Gänge vor und haut dabei so manche Überraschung heraus…

Fazit

„The Menu“ war ein Film, die durch seine Unvorhersehbarkeit glänzte und den Zuschauer hierdurch bis zur letzten Minute bei der Laune hielt. Nach einem gemächlichen, aber keineswegs langweiligen Auftakt baute sich angenehme Spannungskurve auf, die sich konsequent steigerte und uns bis zum Finale und darüber hinaus in vielerlei Bereichen im Unklaren ließ.

Ich gebe zu, dass ich am Anfang nicht wusste, wie ich diesen Streifen einzuschätzen habe. Seine Inhaltsangabe klang seltsam und die angepriesene Mischung aus Thriller, Horror und Komödie und vergleichsweise niedriger FSK12-Freigabe musste sich erst einmal beweisen. Schnell war man jedoch in dem hochwertig inszenierten und nicht minder reizvollen Szenario versunken und der Plan der Macher ging somit auf.

Heftige Gewaltexzesse gab es zwar nicht, doch erschien das im sonst so runden Gesamtbild nicht weiter tragisch. Da man das Geschehen nie recht einordnen und erst recht nicht vorausahnen konnte, blieb man gespannt am Ball und war schon einigermaßen gefesselt von Allem. Sicherlich waren viele Elemente arg gekünstelt oder gar an den Haaren herbeigezogen, aber schnell rückten diese kleinen Ungereimtheiten aufgrund der geschmeidigen Erzählweise in den Hintergrund und sorgten nicht für Abwertung.

Überhaupt würde ich das Werk eher als spitze Satire, denn als präzise Gesellschaftsstudie verstehen. Es gab kritische Untertöne, die im Wahnsinn verpackt wurden und durchaus zum Nachdenken animierten. Ralph Fiennes gab seiner schrägen Figur so unglaublich viel Kontur, dass es gleich für mehrere Filme gereicht hätte. Er stahl nicht nur den jungen und gut agierenden Anya Taylor-Joy und Nicholas Hoult die Schau, sondern auch dem Rest vom insgesamt äußerst sehenswerten Cast. Jede Charakter war für das Gesamtbild wichtig und das Zuschauen machte Spaß.

„The Menu“ ist sicherlich kein Titel, den man sich öfters anschauen wird. Nach einer Sichtung ist sein wesentlicher Charme wohl verflogen, doch diese eine Sichtung sollte man als Cineast eigentlich nicht verpassen. Das Werk glänzt mit ungewöhnlicher Handlung, durchgehender Spannung, tadelloser Technik und tollen Darstellern. Wer sich hiervon angesprochen fühlt, sollte ruhig mal reinschauen und wenigstens einmal für knappe zwei Stunden in diesem Fest für die Sinne abtauchen. Auch wenn sich Manches am Ende als Quatsch entpuppt – höchst unterhaltsam war die Reise bis dorthin auf jeden Fall.

7,5/10

Fotocopyright: Fox Searchlight