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Schlagwort: Drama (Seite 3 von 107)

Honeymoon in Vegas

Inhalt

Bei einem manipulierten Pokerspiel verliert Jack Singer eine Menge Geld. Nun hat er die Wahl zum schnellstmöglichen begleichen seiner Schulden in Form von Geld – oder er überlässt dem charismatischen Gewinner seine Verlobte für ein Wochenende…

Fazit

Es gibt immer wieder Filme von bekannten Darstellern, die man bis dato noch nicht gesehen hat. Ich wusste zwar von der Existenz dieses Streifens, kam aber am gestrigen Abend zum ersten mal in dessen Genuss – der sich allerdings ein wenig in Grenzen hielt.

Die Geschichte war zwar ganz witzig konstruiert, verlief allerdings zu gradlinig und vorherschaubar. Es gab keine Überraschungen und alles verlief genau wie erwartet – also recht seicht und leider auch wenig spektakulär, frei von echten Höhepunkten.

Im Grunde lebte der Streifen also von seinen prominenten Hauptdarstellern, die durchaus eine gute Vorstellung an den Tag gelegt haben. Vor allem James Caan spielte Cage in den gemeinsamen Szenen mal eben ganz locker an die Wand und begeisterte mit einer coolen Performance. Er verkörperte die Rolle des älteren Playboys mit Bravour und einer gewissen Glaubwürdigkeit.

Dank vieler Elvis-Doubles und einen passenden Soundtrack war für tolle Las Vegas Stimmung gesorgt und die Akteure wussten ebenfalls zu gefallen. Der Rest ging in Ordnung, stach aber nirgends übermäßig hervor. Man konnte den Titel zwar gut „wegschauen“, untern Strich rangierte er bestenfalls im gehobenen Mittelfeld und präsentierte uns im Grunde nichts bahnbrechend Neues.

Fotocopyright: NSM Records

Verschwende deine Jugend

Inhalt

Harry Pritzel ist Azubi bei der Sparkasse, träumt aber vom großen Erfolg im Musikbusiness. Nebenher spielt er den Manager für eine recht unbekannte Band, die er mit einem Coup bald richtig berühmt machen möchte…

Fazit

„Verschwende deine Jugend“ zielt ein wenig auf eine Nische, doch macht dabei eine hervorragende Figur. Die Kombination aus deutschem Film und Aufbruchsstimmung der so genannten „Neuen deutschen Welle“ mag sicherlich nicht Jedem munden – doch für halbwegs an der Thematik Interessierte lieferte uns Regisseur Benjamin Quabeck ganz großes Kino ab.

Mit Tom Schilling, Jessica Schwarz und Robert Stadlober war der Streifen für hiesige Verhältnisse hervorragend besetzt und zog schnell alle Sympathie auf seine Seite. Grade der junge Schilling lud mit seinem exzellenten Spiel zum Mitfiebern ein und, das Geschehen über weite Teile von ganz allein. Man konnte sich prima in seine Figur hineindenken und seine (leicht überspitze) Zwangslage schmerzlich miterleben.

Die Handlung war im Grunde simpel, die Umsetzung aber umso effektiver. Mit vergleichsweise einfachen Mitteln wurden hier verschiedene Stationen des Erwachsenwerdens eingefangen und vor allem durch eine glaubwürdige Atmosphäre der frühen 80iger Jahre untermauert. Die Ausstattung war über jeden Zweifel erhaben, die Immersion hierdurch absolut perfekt. Man konnte den Geist der Zeit förmlich einatmen und sich darin fallen lassen.

Die Musik bildete einen wichtigen Eckpfeiler und einige Melodien waren durch wiederholtes Einspielen stets als Ohrwurm-Garant zugegen. Schade jedoch die leicht verkorkste Abmischung, die einige Gesangspassagen nur schwerlich identifizierbar machten. Sie waren einfach zu leise im Vergleich zum recht basslastigen Rest. Immerhin gabs bei Kamera und Inszenierung keine Kritik – die stark gefilterten und groben Bilder passten ausgezeichnet zur allgemeinen Stimmung, sorgten sogar für eine kunstvolle Anmutung.

„Verschwende deine Jugend“ ist ein sehenswertes Portrait über einen kleinen Teil deutscher Geschichte, aber vor allem eine schöne Studie über das damalige Lebensgefühl einer überschaubaren Randgruppe. Das Schicksal unserer erstklassig gespielten Hauptfigur mag vielleicht etwas überzeichnet dargestellt worden sein, der Rest (Technik, Geschichte, etc.) hat allerdings wie die Faust aufs Auge gepasst. Wer Bock auf einen soliden Jugendfilm und ganz viel Lebensgefühl zum Beginn der NDW-Phase aufnehmen will, ist hier bestens bedient.

Fotocopyright: Constantin Film

Light Sleeper

Inhalt

Wenn andere schlafen, beginnt die Arbeit für John. Er ist Drogenkurier und versorgt seine Kunden zu späten Stunden mit seinen Waren. Eines Tages trifft er dabei auf eine alte Liebe, für die er noch Gefühle besitzt. Er gibt vor seinem zwielichtigen Job nicht mehr nachzugehen und dann wird alles kompliziert…

Fazit

Schon immer habe ich William Dafoe für einen überragenden Schauspieler gehalten und Filme wie dieser untermauern diese Statement umso deutlicher. Er trug das Geschehen von „Light Sleeper“ quasi von allein und ließ seine teil durchaus namhaften Kollegen (u.A. Susan Sarandon) ziemlich alt aussehen.

Der Film lebt zwar hauptsächlich von seiner tollen Hauptfigur, konnte aber auch mit einer schönen trostlosen Atmosphäre punkten. Das Szenario wirkte greifbar, glaubwürdig und wegen seiner nächtlichen Aufnahmen zuweilen angemessen düster. Dazu gesellte sich eine ruhigere Gangart, die uns umso mehr den Fokus auf Charaktere und deren Beweggründe gewährte.

Das Geschehen fühlte sich wie ein kleines alltägliches Kapitel einer Großstadt an, zog mit seiner fast schon hypnotischen Art dennoch in seinen Bann. Man blieb an der Handlung dran, wollte sehen wie sich die Ereignisse noch entwickeln – schließlich hatte man das Gefühl, dass die Dinge zu jeder Zeit eskalieren könnten.

An anderer Stelle wurden Parallelen zu „Taxi Driver“ gezogen und zumindest in Sachen Atmosphäre und kaputten Hauptfiguren sind sich die Titel ein bisschen ähnlich. „Light Sleeper“ schneidet im direkten Vergleich sicherlich deutlich schwächer ab, ist für sich genommen aber ein sehenswerter Film mit gewohnt genialem Dafoe.

Fotocopyright: PLAION PICTURES

The Escort Wife

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Nach dem Verlust ihre ungeborenen Kindes, muss eine junge Dame noch ein paar Monate in häuslicher Ruhe verbringen. Da ihr Mann viel arbeitet oder auf Geschäftsreisen ist und kaum noch mit ihr schläft, wächst der innere Frust in ihr. Sie freundet sich ihrer sexuell sehr offenen Nachbarin an und wird in die Welt der käuflichen Liebe eingewiesen…

Fazit

Erneut weder Fisch, noch Fleisch, was uns die Philippiner hier servieren. Zwar ging es im Vergleich mit dem kürzlich gesichteten „Threesome“ ein wenig öfter freizügiger zur Sache und man gab sich um etwas mehr Thrill bei der Handlung bemüht, doch so richtig konnte auch dieses Werk nicht von sich überzeugen.

Die Inszenierung war erneut auf einem guten Niveau und gefiel mit hochglänzenden Bildern – die durchaus ein wenig an leicht gefilterte Handyaufnahmen erinnerten. Die erotischen Momente wurden stilvoll, aber auch durchwegs jugendfrei inszeniert, markierten immerhin die kleinen Highlights an dieser Produktion.

Die Darsteller waren ihrer Sache so lala gewachsen. Auch ohne die schwache, fast schon lustlos-monotone deutsche Synchronisation konnte ihre Mimik nicht so recht begeistern und man fühlte sich eher in einer „Daily Soap“, statt in einem waschechten Kinofilm.

Die Handlung setzte überraschenderweise nicht nur auf nackte Tatsachen und dem verruchten Grundton der käuflichen Liebe, sondern man gab sich gen Finale hin sogar als Thriller mit blutigen Einlagen zu verstehen. Dies wirkte im Kontext zunächst befremdlich, hob den Titel allerdings auch vom Einheitsbrei vergleichbarer Werke ab.

Etwas Erotik, ein wenig Blut und zumindest hübsche Hauptdarstellerinnen retten diesen Film vor der totalen Belanglosigkeit. Er war nett inszeniert, durchwegs anschaubar, aber abseits der blanken Tatsachen austauschbar und erzählerisch leicht behäbig. Beinharte Genrefans können mal reinzappen, der Rest darf getrost ignorieren.

Fotocopyright: vivamax

Im Sumpf des Verbrechens

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Schon lange hat Professor Paul Armstrong nicht mehr im Gerichtsaal gestanden, doch die Geschichte eines ehemaligen Studenten könnte ihn zu einer Rückkehr bewegen. Nach 8 Jahren in der Zelle soll der Mann wegen Mordes an einingen jungen Mädchen hingerichtet werden, doch fallen dem Fachmann einige Ungereimtheiten bei der bisherigen Beweisführung ins Auge…

Fazit

Ein schwaches Finale kann manchmal einen ganzen Film ruinieren – und so auch fast hier. „Im Sumpf des Verbrechens“ war bis zum Schlusspart und dessen dürftiger Auflösung der Ereignisse nämlich ein recht spannender und gut konstruierter Titel, beinahe mit Kultcharakter.

Connery und Fishburne gaben ein tolles und konsequenterweise stark unterschiedliches Ermittler-Duo, während auf Seiten der Bösewichte Ed Harris angenehm hervorstach. Sie heben sich gegenseitig zu Höchstleistungen angestachelt und das Beiwohnen war einfach eine Freude. Überhaupt wurden die überwiegend älteren Darsteller mit Bedacht ausgewählt und passend in ihre jeweilige Rolle besetzt.

Die Geschichte benötigte einige Minuten um ihre Figuren vorzustellen und in die Gänge zu kommen, doch langweilig ging es dabei nicht zur Sache. Man konnte sich prima auf die leicht bedrohliche Grundstimmung einlassen, die selbst von einigen sonnigen Hochglanzaufnahmen nicht getrübt wurde. Die schönen Kulissen zogen in ihren Bann und versprühten ihren eigenen, gefälligen Flair. Man konnte wunderbar abtauchen und förmlich den Geist der heißen Sumpflandschaften einatmen.

„Im Sumpf des Verbrechens“ bot eine interessante Geschichte, sehenswerte Settings und vor allem erstklassige Darsteller. Die Auflösung konnte mich am Ende zwar nicht überzeugen, aber immerhin war der Spannungsbogen (und somit der Unterhaltungswert) bis dato gegeben und so fällt das Urteil recht milde aus. Unterm Strich also ein gelungener Thriller, der nur auf seiner Zielgeraden leicht ins Schwanken gekommen ist – ansonsten ein empfehlenswerter Beinahe-Klassiker.

Fotocopyright: Warner

A Quiet Place: Tag Eins

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New York City wird überraschend von einer Alieninvasion heimgesucht und die Regierung reagiert schnell. Brücken werden gesprengt, den fremden Wesen der Zutritt zum Rest des Landes abgeschnitten. Inmitten des entstandenen Chaos versucht die junge Sammy irgendwie um ihr Leben zu kämpfen. Oberstes gebot hierbei: leise sein…

Fazit

Die bisherigen „A Quiet Place: Tag Eins“-Filme konnten mich trotz im Grunde recht passabler Prämisse nicht so recht von sich überzeugen. Oftmals kritisiere ich den zu häufigen Gebrauch von Action – bei diesen Streifen (und auch beim aktuellen Vertreter) bemängele ich die zu gemächliche Gangart.

Als Cineast kann ich ruhige und vor allem elegant aufgenommene Bilder schmerzfrei genießen und habe versucht auch bei „Tag Eins“ ein paar positive Eindrücke auf mich wirken zu lassen, doch uneingeschränkt hat dies leider nicht funktioniert. Auch dieser Teil/dieses Reboot/dieser Perspektivenwechsel gab sich stellenweise zu zäh und war stets davon bedroht, dass der Zuschauer das Interesse verlor.

Die Aufnahmen waren wirklich toll und die eher dezent platzierten CGI-Einlagen ziemlich gut, doch zu lange Kameraeinstellungen und zu lange wortlose Passagen zerrten an diesen positiven Aspekten. Es macht sich zu oft die pure Langeweile breit und nicht selten war man in Versuchung zur Fernbedienung zu greifen und vorzuspulen.

Die Handlung an sich war überschaubar und gab nicht viel her. Dadurch, dass auf dem Schirm überwiegend wenig geschah und man sich zu intensiv an nichtigen Passagen aufhielt, wurde inhaltlich weder viel erzählt, noch dargeboten. Es gab ein paar spannende Momente, aber insgesamt wenig von dem man berichten könnte. Zudem lieferte man uns weder bei Bekämpfung der Aliens, noch beim Entwickeln der Charaktere etwas Neues.

Bei der Leistung der Akteure war ich stark am Hadern. Eigentlich hat deren Auftritt zunächst reibungslos geklappt und auch deren Hintergründe nahm man so gerne in Kauf, doch mit laufender Spielzeit fiel deren Overacting (insbesondere von unserer Hauptfigur) negativ in Auge. Sicherlich wollte man eine schier ausweglose Situation irgendwie emotional darstellen, aber Lupita Nyong’o zog ein paar Register zu viel und konnte beim Kullern der Tränen emotional nicht mitreißen.

So sehr ich den Grundgedanken um den Alien-Einmarsch und „ruhig dabei sein“ auch schätze, so wenig warm werde ich mit dieser Filmreihe zum Thema. „Tag Eins“ hatte durch tolle Technik und eigentlich auch sympathischen Darstellern sehr viel Potential, doch erneut schlug die ausgebremste Erzählweise nervend auf das Gemüt. Leider kann ich diesen Film trotz ausgezeichneter Ansätze einfach nicht empfehlen und rate Genrefans zu Sparen ihres Geldes.

Fotocopyright: Paramount Pictures (Universal Pictures)

Alles gelogen

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„Lügen haben kurze Beine – auf denen man aber verdammt schnell rennen kann“ ist das Motto von Familienvater Hajo, der es mit der Wahrheit nicht immer so genau nimmt und sich so durch das Leben hangelt. Als dann eines Tages sein Job auf dem Spiel steht, bleibt ihm nur die Flucht nach vorn, bei der er sich in weiteren Lügengeschichten verstrickt und für große Irritation in seinem Umfeld sorgt…

Fazit

Als Pastewka damals bei der „Wochenshow“ auftrat, konnte ich noch nicht viel mit seiner Komik anfangen, doch spätestens mit seiner gleichnamigen Serie bin ich zu einem echten Fan geworden und feiere seither auch seine Fernsehfilme (z.B. Der Sommer nach dem Abitur). Wer ähnlich tickt, wird sowieso Gefallen an „Alles gelogen“ haben, der Rest darf wohl auch hier getrost weiterzappen.

Mit technisch einfachen Mitteln, aber einer stets munteren Gangart unterhielt dieser Film ganz vorzüglich und ließ keine Langeweile aufkommen. Pastewka geht so richtig in seiner Rolle auf und verkörperte den charmanten Lügenbaron mit Hingabe und stets voller Sympathie. Man konnte sich so richtig gut in seine Figur hineindenken – und obwohl man sicherlich nicht alle Entscheidungen teilen konnte – trotzdem herrlich mitfiebern.

Das Pacing war genau richtig und das Geschehen traf stets die passenden Töne. Es gab einige nachdenkliche Momente, aber weitestgehend lag der Fokus auf dem lustigen Ausbau der Lügenverstrickungen – die übrigens nicht nur bei Hajo, sondern auch bei seinen (ebenfalls vortrefflich gespielten) Kollegen an der Tagesordnung waren. Sicherlich wirkte die Geschichte hierdurch arg durchkonstruiert und an den Haaren herbeigezogen – allerdings hätte hier Niemand ernsthaft eine Dokumentation oder tiefgründige Gesellschaftsstudie erwartet.

Manche Filme werden ihren Darstellern auf den Leib geschneidert und so auch hier. „Alles gelogen“ war ein unterhaltsamer Zeitvertreib, der voll und ganz von seinem Hauptakteuer profitierte und dem Publikum gewohntes Material ablieferte. Klar mag ein Vergleich zu dicken Blockbustern in allen Belangen hinken, doch als kleiner Snack für Zwischendurch eignet sich dieses witzige Vehikel allemal und verdient am Ende eine heiße Empfehlung für alle Freunde von Bastian Pastewka und dessen Humor.

Fotocopyright: ZDF

Oderbruch – Staffel 1

Inhalt

Der Oberbruch ist die natürliche Grenze zwischen Deutschland und Polen. In diesem Gebiet wird einiges Tages ein riesiger Leichenberg mit ausgebluteten Menschen und Tieren gefunden, der die Strafverfolgungsbehörden beider Länder vor ein großes Rätsel stellt. Eine Spezialeinheit, teils bestehend aus ehemaligen Bewohnern der Region soll die Aufklärung übernehmen…

Fazit

Bekanntlich sind gerade deutsche Filme und Serien immer eine Sache für sich, doch bei Regisseur Christian Alvart mache ich mir um deren Qualität eigentlich keine Sorgen. Der Meister hat ein Händchen für krasses Genrekino und ließ in Werken wie Antikörper oder Abgeschnitten die Grenzen zu Hollywood fast vollends verschwinden – entsprechend hoch die Erwartungen hier.

„Oderbruch“ blieb dem Stil der genannten Werke durchaus treu, konnte mich am Ende allerdings nur bedingt überzeugen. Zwar startete die Geschichte angenehm mysteriös und sparte auch nicht an Ekeleffekten, aber nach Sichtung der überschaubaren Anzahl an Episoden blieb ein kleiner Nachgeschmack zurück. Ich möchte den Ausgang natürlich nicht verraten, doch bekunden, dass die Sache einfach nicht hundertprozentig zufriedenstellend auserzählt wurde und leider ein paar Fragezeichen und verstörende Blicke zurückließ.

Man baute eine wirklich tolle Spannungskurve auf, ließ den Zuschauer für einige Zeit ungeduldig vor dem Schirm sitzen, doch irgendwann ist die Stimmung ein bisschen gekippt. Nicht nur die Verwendung von vielen Untertitel, vielmehr die Entwicklung der Handlung nahm so skuriele Formen an, dass man sich immer weiter von meinem Geschmack entfernte. Was sich Anfangs enorm verheißungsvoll anfühlte, verkam zu einer fast schon albernen und eigenwilligen Angelegenheit, die zeitweise fast zum Fremdschämen animierte.

Die Inszenierung hingegen war hochwertig und die Darsteller allesamt sehr gut gewählt. Zwar schwankte der Look immer mal wieder zwischen Kino und TV-Produktion hin und her, möglicherweise war dies aber auch so gewollt. Schlimm war es jedenfalls nicht und es zerrte auch nicht an der überwiegend angenehm düsteren Atmosphäre – die (wie bereits erwähnt) schlichtweg einzig unter seltsamen Designentscheidungen litt. Schuch, Kramer und Gregorowicz waren erstklassige Hauptfiguren, haben wunderbar miteinander harmoniert.

Für eine TV-Serie – die zudem noch auf den öffentlich rechtlichen ausgestrahlt wurde – war „Oderbruch“ ungewöhnlich und ein Lichtblick zugleich. Die Produktion besaß eine gewisse Härte und eine enorm unbequeme Grundstimmung, die man so nicht jeden Tag bei der ARD erleben darf. Gerne hätte ich allein hierfür eine höhere Wertung abgegeben, doch letztlich stolperte das Geschehen ab etwa seiner Hälfte über fragwürdige Storyentwicklungen und zu bizarren Momenten.

Fotocopyright: ARD

The Bikeriders

Inhalt

Die USA in den 60iger Jahren. Johnny und seine Freunde gründen einen Motorradclub, haben Spaß bei wilden Ausfahrten, Feiern und Schlägereien. Der Verein wird immer größer und neue Chapter entstehen im ganzen Land. Irgendwann jedoch droht den alten Gründungsmitgliedern die Macht über ihre Mitglieder zu entreißen…

Fazit

Nicht nur durch seine leicht verschwommene, stark gefilterte Optik erinnert „The Bikeriders“ an das große Kino vergangener Tage. Der Streifen war überwiegend ruhig, langsam geschnitten und insgesamt angenehm aus der Zeit gefallen.

Das Geschehen lebte vom großartigen Spiel seiner überzeugenden Hauptdarsteller, in die man sich trotz befremdlicher Momente sehr gut hineindenken konnte. Obwohl der Club an sich kaum Werbung für sich gemacht hatte, spürte man eine gewisse Magie bei seinen Mitgliedern und warum man so dessen Zusammenhalt genoss. Man bekam eine schönen Eindruck vom Grundgedanken und letztlich von dessen ungewünschte Veränderung im Laufe der Zeit.

Hardy performante großartig und sorgte für manch Gänsehautmoment und ein bewegendes Finale. Er und auch der Rest vom Cast überzeugten auf ganzer Linie und machten einfach Laune. Die mitunter recht unterschiedlichen Typen harmonierten prima zusammen und jeder für sich bekam ausreichend Raum zur Entfaltung. Sicherlich gab es dabei ein paar wichtige „Gestalten“, die etwas weniger deutlich beleuchtet wurden – letztlich bewahrte man mit dieser Entscheidung einen passenden, mystischen Charakter.

Wie Eingangs erwähnt, war die Technik eine Sache für sich. Die Optik wirkte stets leicht verschwommen und mit blassen Farben bestückt. Gepaart mit zeitgemäßer Musik entstand so ein herrlich altmodischer Eindruck – der wiederum mit wuchtigen Motorensound aus allen Lautsprechern dennoch mit aktuellen Elementen untermauert wurde. Ansonsten hatte der Streifen nicht viel an zumindest offensichtlichen CGI notwendig und gab keinen Grund zur Klage.

„The Bikeriders“ war vielleicht etwas unaufgeregter als zunächst erhofft, aber am Ende dennoch kein schlechter Film. Seine gemächliche Art wurde nie langweilig und hielt über seine zwei Stunden Laufzeit hervorragend bei Laune. Wer Dauerkrawall und Action sucht, liegt hier verkehrt – doch wer ein unbeschwertes Biker-Feeling der 60oiger Jahre einatmen und mitunter schöne Bilder genießen möchte, darf hier gerne reinschauen.

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

Threesome – Dreieck der Sünde

Inhalt

Bei einem beruflichen Ausflug auf eine exotische Insel trifft ein Fotograf zufällig auf eine Ex-Freundin und kann seine Gefühle für sie kaum verbergen. Dumm nur, dass er seine aktuelle Flamme für das anstehende Shooting dabei hat und die beiden Damen zufällig miteinander ins Gespräch kommen…

Fazit

Während Filme wie die „Be my Slave“-Reihe abseits von einen netten Cover auch inhaltlich ein paar Akzente setzten konnten, kam „Threesome“ nie so recht in die Gänge. Der Streifen lockte zwar ebenfalls mit einem verheißungsvollen Poster, doch rangierte inhaltlich bestenfalls im Mittelmaß.

Die Handlung ist schnell erzählt und bot auch leider keinen sonderlichen Tiefgang. Dies mag vielleicht schon recht früh zu erahnen gewesen sein, dennoch hätten die Macher mit einigen Kniffen für fortwährendes Interesse bei der Sichtung sorgen und so den Spannungsbogen halbwegs aufrecht erhalten können. Überraschende Wendungen oder zumindest kontinuierlich stillvoll präsentierte Erotik suchte man vergebens.

Aufreizende Momente kamen im Gesamtkontext leider viel zu kurz, dafür langweilte man den Zuschauer mit vielen nervigen Dialogen und viel zu lang geratenen Shooting-Szenen. Sicherlich waren die Aufnahmen wirklich hübsch und stellenweise knisterte es mal kurzzeitig ganz ordentlich – doch eine mittelprächtige Synchronisation und seltsame Designentscheidungen im Bezug auf das Verhalten der Charaktere ließen die Stimmung rasch wieder abkühlen.

Die Darsteller waren weitestgehend hübsch und symphytisch, doch wie bereits erwähnt schmälerte deren schwache deutsche Vertonung und leider auch deren teils Slapstick-haftes Auftreten die Freude am Zuschauen. Immerhin haben die Akteure halbwegs gut zusammengepasst und ein paar wenige Highlights gemeinsam servieren können. Ansonsten blieb das Geschehen an sich aber erzählerisch blas, anspruchslos und lieferte keine weiteren Glanzpunkte.

„Threesome“ war Erotik auf Sparflamme und plätscherte die meiste Zeit belanglos vor sich hin. Die wunderhübschen Kulissen Thailands ließen immerhin ein wenig Urlaubsfeeling aufkommen, doch unterm Strich ist das zu wenig für eine höhere Bewertung. Leidensfähige Genrefreunde schauen vielleicht mal rein, der Rest kann diesen Langweiler getrost ignorieren.

Fotocopyright: Intimatefilm

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