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Schlagwort: Drama (Seite 3 von 110)

Blink Twice

Inhalt

Gemeinsam mit einer Freundin wird eine junge Dame von einem Tech-Milliardär auf eine abgelegene Insel eingeladen. Zunächst haben sie mit Drogen und Alkohol den Spaß ihres Lebens, doch irgendwann keinem Zweifel am Paradies auf…

Fazit

Filme wie „Blink Twice“ mögen zwar mit surrealen Dingen ausgeschmückt sein, hinterlassen im Anbetracht aktueller Schlagzeilen dennoch einen kleinen Beigeschmack. Dennoch war das Gezeigte sehenswert und keineswegs vergeudete Zeit.

Als erstes fiel mir die eigenwillige Optik ins Auge, die hier als großes Stilmittel fungierte. Die überwiegend warmen Bilder waren extrem weich gezeichnet und wirkten durch ihre starke Vignettierung schon recht speziell. Die übergroß abgelichteten Gesichter visualisierten deren Rauschzustände hingegen sehr passend und das Abtauchen im Geschehen gelang recht gut.

Die Handlung benötigt einige Zeit um in die Gänge zu kommen, hielt dank gelungenem Spannungsaufbau dennoch bei Laune. Am Anfang war überhaupt nicht klar, wie sich die Ereignisse wohl entwickelten würden und am Ende zeichnete sich die so bodenständige, wie ernüchternde Erklärung pünktlich ab – um so noch Gelegenheit für einen aufregenden Finalpart zu liefern.

Dieser war dann zwar zu drüber, dass er dem Geschehen wieder etwas an Schärfe nahm, trotzdem seine Aussage nicht gänzlich verwässerte. Man konnte den Bezug zur Realität herstellen, diesen Film trotzdem als eigenständige Sache betrachten. Gut gefiel mir dabei, dass alle Darsteller jederzeit auf Augenhöhe agierten und allesamt eine tolle Vorstellung ablieferten. Man nahm ihnen ihre Auftritte vollends ab.

„Blink Twice“ stach mit seiner Inszenierung und einer interessant ausgezogenen Prämisse hervor. Die hin und wieder zu gemächliche Gangart und die zu optimierungsbedürftige Auflösung sprechen gegen eine noch höhere Bewertung, doch unterm Strich ist dennoch eine Empfehlung für Thriller-Freunde drin. Wem beispielsweise Midsommar gefiel, wird auch hier ähnliche Vibes verspüren dürfen.

Fotocopyright: MGM

The Butterfly Effect

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In Kindheitstagen wurde Evan regelmäßig von Blackouts heimgesucht und die Ärzte waren ratlos. Als er nun als Student noch einmal in seinen alten Tagebüchern blättert, verschwimmen die Buchstaben und scheinbar kann er zu diesen Lücken in seinem Leben zurückreisen, sogar die Zukunft mit seinem beherzten Eingreifen verändern…

Fazit

Ashton Kutcher stand ich eigentlich immer etwas kritisch gegenüber, doch gerade bei diesem Titel hat er sich nachhaltig im Gedächtnis eingebrannt. Für mich gehört „Butterfly Effect“ definitiv zu den Referenzen bei Filmen, die mit dem „Was wäre, wenn?“-Prinzip jonglieren und auf vergleichsweise leicht verständliche Weise entsprechende Folgen aufzeigen.

Sicherlich werden hier komplexe Abläufe stark vereinfacht dargestellt und im Detail haben sich garantiert ein paar massive Logiklücken eingeschlichen, doch mit der Vorgabe ein reines Unterhaltungsprodukt darzustellen, kann man sich damit wunderbar arrangieren.

Die Macher haben realitätsnahe Beispiele für ihre „Butterfly“-Theorien verwendet, nicht etwa das Konstrukt der gesamten Welt (u.A. Sounds of Thunder.) auf die Waagschale gelegt. Dies förderte die Immersion, vor allem das Hineindenken in unsere Charaktere – von denen der Eingangs erwähnte Kutcher mit einer tollen Leistung beeindruckte.

Man konnte sich prima in die Köpfe alle Beteiligten hineindenken und deren Verhalten bzw. Reaktionen zu den unterschiedlichen Tatsachen gut verstehen, Emotionen uneingeschränkt mit ihnen teilen. Es war eine kluge Entscheidung hierfür auf markante Figuren zu setzen und den Wiedererkennungswert in jeder Konstellation zu vereinfachen.

Technisch wirkt der Streifen (der mir noch immer auf DVD vorliegt) leicht angestaubt und ein bisschen wie ein Kind seiner Zeit. Optik, Kameraführung, Effekte und Übergänge entsprechen den Sehgewohnheiten der früheren 2000er Jahre, was aber gottseidank kein Problem markiert. Will damit eigentlich nur sagen, dass noch nicht so sehr auf eine Hochglanz-Optik mit schnellen Schnitten gesetzt und dies der zumindest am Anfang gemächlichen Erzählweise gerecht wurde.

„Butterfly Effect“ fing langsam an, mutierte dann aber zu einem wirklich packenden Thriller, der von der logischen Seite sicherlich ein paar Zugeständnisse machen musste, uns am Ende aber dennoch ohne größere Fragezeichen zurückgelassen hat und auf jeden Fall hervorragend bei Laune hielt. Wer solche „verkopften“ Filme mag, wird mit diesem Titel garantiert auf seine Kosten kommen – dabei ist egal, dass er mittlerweile auch schon einige Tage auf dem Buckel hat.

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

Hana’s Game

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Hana ist Profi-Gamerin, traut sich wegen Angstzuständen allerdings nicht aus der Wohnung und lebt quasi in ihrer eigenen Welt. Als sie eines Tages den Prototypen einer neuen Spiele-Hardware ausprobiert, werden ihre Synapsen so angeregt, dass Realität und Wahnvorstellungen langsam verschwimmen…

Fazit

Vom Ansatz und vor allem von der Ausstattung her, war der Titel absolut interessant. Als Sammler habe ich mich in Hanas heruntergekommener Wohnung aufgrund der vielen Games kaum satt sehen können und immer wenn sie ihren GameBoy zückte, ging mir das Herz auf. Allein hierfür und wegen der liebevollen Inszenierung gab es fette Bonuspunkt, filmisch jedoch hing das Geschehen leider etwas durch.

Die Geschichte erinnerte in groben Zügen an den Klassiker „Brainscan“, der allerdings weniger tiefgründig, vielmehr actionreich und spannend daher kam. „Hanas Game“ setzte da schon eher auf die psychologische Schiene, baute seinen Plot sehr langsam auf – zerrte damit aber an der Aufmerksamkeit des Betrachters.

Hin und wieder hätte dem Treiben mehr Tempo gut getan. Allein die Einrichtung der neuen Hardware ging etwas zäh über die Bühne, wäre in verkürzter Form nicht unbedingt weniger effektiv gewesen. Man ließ sich oftmals viel Zeit und schrammte dabei nicht selten an Langatmigkeit vorbei.

Die beschränkte Anzahl an Darstellern hat ihre Sache sehr gut gemacht. Allesamt haben nicht nur optisch prima zum Thema gepasst, sondern die Chemie untereinander (in den eher wenigen gemeinsamen Momenten) hat gepasst. Vielleicht waren die Akteure zu durchgestylt, doch irgendwie musste man uns inmitten der überschaubaren Handlungsorte auch ein paar zusätzliche Schauwerte geben.

„Hana’s Game“ ist kein dicker Blockbuster, gefiel aber mit Detailverliebtheit und großartiger Hauptdarstellerin. Der Plot an sich war nicht unbedingt neu und stellenweise etwas zu behäbig umgesetzt, ging dennoch soweit in Ordnung. Für Gamer aufgrund der tollen Ausstattung und des krachenden Soundtracks sicherlich einen Block wert, für den Rest wohl eher etwas langweilig.

Fotocopyright: Splendid Film/WVG

Mississippi Burning – Die Wurzel des Hasses

Inhalt

Das Verschwinden von jungen Aktivisten ruft das FBI auf den Plan. Zwei Agenten machen sich auf den Weg in die Südstaaten und treffen dort nicht gerade auf kooperative Einwohner auf allen Seiten…

Fazit

„Mississippi Burning“ ist ein Klassiker, der über all die Jahre nichts von seiner Wirkung eingebüßt hat. Ein extrem starker Gene Hackman und ein gewohnt grandioser Willam Dafoe lieferten hier ein sehenswertes Spiel in einer noch sehenswerteren Geschichte ab.

Der Streifen war ganz klar politisch, auch wenn er uns keine Seite zu sehr aufdrängt – oder grundsätzlich ins Abseits katapultiert. Alle Fronten wurden beleuchtet und Dinge, die zunächst sehr eindeutig schienen waren am Ende zumindest mit einigen Fragen behaftet. Nichts geschah ohne Grund – auch wenn die Konsequenzen natürlich zu verurteilen waren.

Lobenswert die eher sachliche und dennoch sehr spannende Inszenierung. Die Luft war oft zum Schneiden dicht, die wahren Hintergründe sorgten für zusätzliche Schauer und natürlich hohe Glaubwürdigkeit. Die vergangene Epoche wurde eindrucksvoll zum Leben erweckt und je älter der Film wird, umso erschreckender, wie aktuell manche Themen noch immer sind.

Die angedeutete Romanze von Hackman hätte man sich vielleicht sparen können, wirkte sie in ihrer Umsetzung nicht so elegant wie der Rest – doch ansonsten gibt es nichts zu kritisieren.

Neben Werken wie American History X sollte man auch „Mississippi Burning“ im Schulunterricht behandeln. Der Streifen bietet jede Menge an Diskusionsgrundlagen

Fotocopyright: Capelight Pictures

Casino

Inhalt

Die italienische Mafia zeigt Interesse am lukrativen Glückspiel in Las Vegas und setzt Sam Rothstein als Geschäftsführer für ihr neu erbautes Casino ein. Dieser führt den Laden mit großen Erfolg und schickt regelmäßig Geldkoffer an seine Sponsoren. Eigentlich läuft alles wie am Schnürchen, würde sich nicht Sams Jugendfreund Nicky Santoro ebenfalls in der Stadt der Sünde niederlassen und seine eigenen krummen Geschäfte durchziehen wollen…

Fazit

„Las Vegas, das war für Spieler das, was Lourdes für Gebrechliche und Verkrüppelte war“ – mit solchen Kommentaren aus dem Off bringen die Darsteller die Sache immer wieder exakt auf den Punkt. Mit „Casino“ lieferte Martin Scorsese nach dem Klassiker „GoodFellas“ abermals eine so exakte, wie unterhaltsame Studie über mafiöse Verstrickungen ab und wusste den Zuschauer trotz Überlänge voll bei der Stange zu halten.

„Casino“ war durch und durch ein runder Film. Tempo und Erzählweise machten Laune, ließen keinerlei Längen aufkeimen und der Schwung ging nie verloren. Man startete mit einer interessanten Prämisse und erzählte die Ereignisse dann mit wechselnden Sprechern aus dem Hintergrund. Dabei kommen verschiedene Seiten und verschiedene Ansichten zum Tragen – was dem Ganzen völlig neue Perspektive und andere Denkweisen aufzeigte.

Auf dem Schirm war eigentlich immer was los und grandiose Darsteller drückten sich die Klinke in die Hand. Neben einem grandiosen Robert De Niro und einer atemberaubend schönen Sharon Stone, stahl ein bissiger Joe Pesci allen Anderen immer wieder die Schau. Die Rolle des cholerischen Mafiosi wurde ihm erneut auf den Leib geschneidert und er ging voll darin auf. Kein Wunder, weshalb Regisseur und Darsteller scheinbar gerne miteinander arbeiten. Einen genialeren Gangster gibt es einfach nicht.

Optisch war der Streifen ein Genus. Angefangen bei den opulent ausgestatteten Szenen innerhalb des Casinos, bis hin zu Kostümen und Einrichtungen. Die Immersion war jederzeit perfekt und die zu Grunde liegenden wahren Ereignisse waren greifbar. Die vergangene Epoche wurde eindrucksvoll in Szene gesetzt, die damalige Stimmung mit viel Detailverliebtheit zu Leben erweckt.

Für einen dreistündigen Film benötigt man immer ein wenig Überwindung, doch im Falle eines „Casino“ lohnt es sich voll und ganz. Der Streifen bot zu jeder Zeit großartige Unterhaltung und trumpfte mit wirklich herausragenden Schauspielern auf. Gerne taucht man in diesem Milieu ab, lauscht den Ausführungen der Sprecher und versinkt im Glitzer der Stadt der Sünde. „Casino“ ist hochkarätiges Hollywoodkino der ersten Riege und gehört definitiv in jede gute sortierte Fimsammlung.

Fotocopyright: Universal

Selina – Die Geschichte einer Sexsklavin

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Aus finanziellen Gründen muss der Vater seine Tochter Selina an einen wohlhabenden Geschäftsmann verkaufen. Dieser lässt die Dame für sich arbeiten und fordert Gefälligkeiten ein…

Fazit

Kurze Inhaltsangabe, kurzes Fazit. Der Titel mag sich durchaus reißerisch anhören, letztlich bleibt die Kirche aber im Dorf. Die erotischen Szenen halten sich in der Anzahl und Freizügigkeit in Grenzen, der Rest plätschert die meiste Zeit etwas uninspiriert vor sich hin.

Die Handlung war insgesamt sehr überschaubar, durch ihre langatmige Erzählweise jedoch ordentlich in die Länge gezogen. Wendungen gab es dabei tatsächlich auch, aber so richtig aufrütteln konnten diese allerdings nicht. Die Ansätze waren waren zwar lobenswert, die Umsetzung hätte etwas schockierender sein dürfen. Vielleicht hätte man anhand der Rückblenden den Zuschauer auch nicht zu sehr darauf vorbereiten dürfen – letztlich musste nur 1 und 1 zusammengezählt werden.

Die Darsteller haben ihre Sache ordentlich gemacht, wobei die erneut sehr schwache deutsche Synchronisation das Sehvermögen spürbar minderte. Stimmen und vor allem deren Betonung waren nicht immer auf dem Punkt, erweckten zudem einen trashigen Eindruck – um den die Macher sonst ganz gut hinweggekommen sind und ein einigermaßen ernsthaftes Szenario ablieferten.

Ein paar knisternde Momente und ansonsten eher seichte Kost. „Selina“ war kein totaler Reinfall, aber leider auch nicht mehr als passabel anschaubare Durchschnittsware. Die Handlung war greifbar, nahm zuweilen aber eigenartige Züge an. Mit etwas mehr Schwung wäre hier minimal mehr drin gewesen, ansonsten bleibts bei durchschnittlicher Bewertung meinerseits.

Fotocopyright: Busch Media Group

The Circle

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Scheinbar hat die junge Mae ihren Traumjob gefunden. Sie heuert bei einem Tech-Unternehmen an, dass seine Mitarbeiter mit allerlei Zuwendungen bei Laune hält, so ein perfektes Arbeitsklima erzeugt. Anfänglich ist alles super, doch mit der Zeit vernachlässigt Mae ihre Familie und lässt sich auf fragwürdige Experimente des Konzerns ein…

Fazit

Mittlerweile habe ich „The Circle“ schon mehrfach gesehen und bin noch immer etwas am Hadern. An und für sich macht der Film nicht unbedingt viel falsch, doch auf der anderen Seite kommt seine Botschaft nicht tiefgreifend genug herüber. Alles wirkt etwas weich gespült und vereinfacht, geht nie dahin, wo es weh tun könnte.

Es mag einem gewissen Popcornfaktor geschuldet sein, dass viele Dinge mit einfachen Worten umschrieben und verständlich visualisiert wurden – und daran lag auch die Krux. Man konnte sich die Auswirkungen moderner Technik auf unsere Gesellschaft bildhaft vorstellen, doch die Konsequenzen kamen nicht allzu drastisch rüber. Man wählte hier ein kleines Beispiel, welchen zumindest ich allerdings nur bedingt folgen und es gar nicht richtig verinnerlichen konnte.

Ansonsten war die Inszenierung weitestgehend stimmig. Man konnte sich zunächst problemlos in die Gefühlswelt von Mae hineindenken und vor allem ihre Überforderung deutlich spüren. Die Distanzierung von der Familie war dagegen schwieriger zu greifen, doch immerhin versuchte man dies halbwegs plausibel zu begründen – was in meinen Augen allerdings nicht ganz so optimal gelang. Mae war zu Beginn noch eine zu kleine Nummer, von der man nicht unbedingt einen solchen Arbeitseifer erwartet hätte.

Tom Hanks mag grundsätzlich ein begnadeter Darsteller sein, doch für die Rolle des Tech-Bosses hat ein wenig Charisma gefehlt. Er konnte seine Ideen zwar gut präsentieren, doch das Feuer in seinen Augen war einfach nicht vorhanden. Da der Fokus sowieso mehr auf Watson lag, war dies zu verschmerzen und sie konnte immerhin mit kleineren Highlight-Momenten aufwarten.

Von der Realität mag das hier dargestellte Szenario nicht weit weg sein und dafür gibt es auch gewisses Lob. Filmisch war mir das Gezeigte allerdings einen Ticken zu seicht und manchmal auch nicht optimal greifbar genug. Als unterhaltsamer Thrill mag der Titel in Ordnung gehen, ließ dennoch großes Potential auf der Strecke liegen und hinterließ einen zu oberflächlichen Eindruck.

Fotocopyright: LEONINE

Karen McCoy – Die Katze

Inhalt

Frisch aus dem Gefängnis entlassen, fällt die Jobsuche für die nunmehr vorbestrafte Karen nicht einfach. Mit aller Kraft versucht sie einer legalen Tätigkeit nachzukommen, doch rasch wird sie von der Vergangenheit eingeholt und von alten Weggefährten zu neuen Raubzügen gezwungen…

Fazit

Es gibt Filme, die man sich immer mal wieder anschauen kann und „Karen McCoy“ ist einer davon. Schon bei seinem damaligen Release war der Streifen nichts Besonderes, aber seine charmante Art und gute Besetzung wussten stets zu überzeugen.

Die Handlung war so simpel, wie kurzweilig präsentiert und sogar mit ein paar witzigen Wendungen bestückt. Basinger war auf dem Zenit ihrer Schönheit und Kariere, überzeugte als verzweifelte Gaunerin mit nachvollziehbaren Motivationen. Filmpartner Val Kilmer machte ebenfalls eine hervorragende Figur, ergänzte sich mit „der Katze“ wirklich sehenswert.

Auf dem Schirm war eigentlich immer was los und die Kurzweil stets gegeben. Neben den geschickt inszenierten „Heist“-Passagen gab es aufgeweckte Dialoge und ein paar echt gelungene Gags – die vor allem Basinger locker über die Lippen kamen. Dazu gesellte sich ein hübscher Look der 90iger und das Abtauchen gelang problemlos.

Streng genommen ist und war der Streifen nie etwas Besonderes, aber seine lockere Art und vor allem eine bezaubernde Hauptfigur sorgen für Laune und lassen die Zeit kurzweilig verstreichen. Unterm Strich also ein idealer Film nach einem harten Arbeitstag und somit eine kleine Empfehlung wert.

Fotocopyright: EuroVideo Medien GmbH

The Best of Enemies

Inhalt

Die USA in den 70iger Jahren. Der Brand in einer Schule für farbige Kinder sorgt für einen regelrechten Staatsakt. Die Schüler sollen während der Sanierungsarbeiten an einer anderen Bildungseinrichtung untergebracht werden, doch der Aufschrei in der Gesellschaft ist groß. Ausgerechnet der lokale Präsident des Ku-Klux-Klan soll eine wichtige Sprecherfunktion übernehmen und den Bürgerdialog begleiten…

Fazit

Es klingt wie eine hohle Phrase, doch es steckt viel Wahrheit darin. Noch immer schreibt das Leben die besten und manchmal auch unglaublichsten Geschichten, die am Ende – wie in diesem Falle – aber auch die Hoffnung an die Menschheit zurückgeben. Regisseur Robin Bissell hat sich hier einem sensiblen Thema mit viel Gefühl und Herz angenähert, ohne dabei ins Kitschige oder unglaubwürdige abzudriften.

Schon nach wenigen Minuten war man voll im Thema und verstand die Parteien dieser Ereignisse gut einzuordnen. Taraji P. Henson und Sam Rockwell haben sich prima ergänzt und dabei gegenseitig zu neuen Höchstleistungen angespornt – konnten bis zu einem gewissen Punkt Sympathien und Ablehnung für ihre Figuren zum Besten geben, die komplizierte Angelegenheit so einfach wie möglich verständlich machen.

Wie der im Film agierende Moderator ließ man hier dem Zuschauer eine weitestgehend neutrale Position zukommen. Keine Seite wurde hier zu sehr ins Abseits gedrängt, Motive und Motivationen aus allen Lagern aufgezeigt. Hier gab es keine plumpen „Parolen-Brüller“, sondern Menschen aus der Mitte der Gesellschaft, wie man sie überall antreffen und nicht auf den ersten Blick verurteilen könnte.

Wie schon in Werken wie „American History X“ wird hier eine gemächliche, aber jederzeit absolut nachvollziehbare Wandlung vollzogen, die zu jeder Zeit sehens- und verfolgenswert ausgefallen war. Die Spannung lag in der Sache an sich und die knappen über zwei Stunden vergingen dabei fast wie im Flug. Am Anfang schien die Lage so verzwickt und dann wandelten sich die Dinge auf logische Weise.

Henson und Rockwell waren klasse, die Handlung eine wahre Kuriosität für sich. Der Film ist Zeitdokument und Plädoyer für die Menschlichkeit, dabei leider gar nicht mal so aus der Zeit gefallen irgendwie. Wer mit der Thematik etwas anfangen kann, sollte unbedingt mal einen genaueren Blick riskieren und am Ende dann hoffentlich genauso emotional berührt sein wie ich. Ein toller Streifen mit Herz, Verstand und einer eigenen Anziehungskraft!

Fotocopyright: Universal Studios

Frequenzy

Inhalt

Ein seltsames Wetterphänomen sorgt dafür, dass Polizist John mit einem Funkgerät mit seinem vor über 30 Jahre verstorbenen Vater kommunizieren kann. Zunächst glauben sie nicht an diesen merkwürdigen Zufall, doch ausgiebige Konversationen bestärken die Beiden in ihrem Glauben an den Anderen. Endlich hat John nun auch die Möglichkeit den Tod des Vaters zu verhindern, doch damit verändern sie andere Dinge in ihrer Familiengeschichte…

Fazit

Manche Filme sind etwas Besonders und in meinen Augen gehört „Frequenzy“ zu diesen seltenen Ausnahmen dazu. Der Streifen besaß eine unrealistische Prämisse, mag mit einigen Ungereimtheiten bestückt worden sein und dennoch zieht er auf seine eigene Weise bis zur letzten Minute großartig in den Bann. Manchmal fühlte man sich ein bisschen wie in einem Märchen, großenteils jedoch in einem packenden Thriller mit symphytischen Figuren und jeder Menge Tiefgang.

Auf den ersten Blick mag die Geschichte seltsam wirken, vielleicht sogar etwas abschrecken – doch lasst euch davon nicht im Vorfeld beeinflussen. Die Autoren haben die ungewöhnliche Ausgangslage perfekt genutzt, um eine spannende und nicht minder emotionale Handlung zu erschaffen und ein paar echt gut Ideen und Wendungen zu integrieren.

Bei genauerem Hinschauen ergeben sich sicherlich ein paar Lücken in der präsentierten Logik, aber immerhin sprechen wir hier über einen Film, der in erster Linie unterhalten und keine wissenschaftlichen Thesen zerlegen möchte. Man konnte den Zeitsprüngen und entsprechend veränderlichen Verlauf der Dinge jederzeit hervorragend folgen, verlor nie den roten Faden und fühlte sich perfekt bei Laune gehalten. Selbst ruhigere Passagen wurde nicht langweilig, wurden prima genutzt, um die Zeichnung unserer Figuren auszubauen.

Die Chemie zwischen Dennis Quaid und James Caviezel hat hervorragend gepasst und man nahm ihnen das auf seltsame Weise verbundene Vater/Sohn-Verhältnis zu jeder Zeit ab. Es war eine Freude ihren Dialogen zu lauschen und ihren Gefühlsausbrüchen beizuwohnen. Man konnte sich trotz der schwierigen Gegebenheiten problemlos in deren Köpfe hineindenken und eigene Gedanken zu den Ereignissen machen.

„Frequenzy“ ist in vieler Hinsicht ein heraussagendes Kinoprogramm, welches in regelmäßigen Abständen über die heimische Leinwand flackern darf. Klar gibt es hier und da mal kleinere Probleme in Sachen Logik und somit bei der allgemeinen Glaubwürdigkeit, doch im Zuge des unterhaltsamen und wirklich packenden Erlebnisses ist dies schnell vergessen. Die hier präsentierte Mischung aus Gefühl, Spannung, Humor und Fantasy ist genau richtig ausgelotet, der Film eine echte Klasse für sich!

Fotocopyright: Kinowelt

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