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Schlagwort: Besprechung (Seite 62 von 199)

Benedetta

Inhalt

Italien im 17. Jahrhundert. Schon als Kind wird Benedetta von ihrem Vater in im Kloster von Pescia abgegeben und sie so der Erziehung der dortigen Nonnen überlassen. Wohl behütet wächst sie heran, doch mit dem Auftauchen einer neuen Ordensschwester werden bis dato ungekannte Gelüste erweckt und plötzlich zeigen sich zudem merkwürdige Wundmale an ihrem Körper…

Fazit

Für mich ist Paul Verhoeven ein Ausnahmeregisseur mit einem Händchen für interessante und sehr unterschiedliche Themen für seine zumeist sehr gelungenen Filme. Obwohl mich hier das Setting eigentlich gar nicht so sehr reizte, wollte ich mich dennoch auf „Benedetta“ einlassen und wurde dann über knappe zwei Stunden erstaunlich gut bei Laune gehalten.

Obwohl Zeit und Szenario recht verschieden waren, erinnerte mich hier Vieles an „Fleisch und Blut“, der ebenfalls aus Katalog des Machers stammt und durchaus ein paar ähnliche Elemente (u. A. Ausbruch der Pest) aufgriff. Ansonsten war „Benedetta“ aber Eigenständig und auf seine Weise besonders.

Mit knapp über zwei Stunden war der Titel lang und zudem überwiegend ruhig erzählt, dennoch nie langweilig. Man hielt immer gut die Waage zwischen Dialog, Erotik und sogar ein paar brutalen Momenten. Die Geschichte (die angeblich auf wahren Begebenheiten beruht) versprühte stets eine gewisse Mystik und Unberechenbarkeit – was das Geschehen angenehm spannend machte und bis zum Ende ausgezeichnet bei Laune hielt.

Die Darsteller haben ihre Sache allesamt sehr gut gemacht, wobei natürlich Hauptdarstellerin Virginie Efira und Charlotte Rampling am deutlichsten hervorstachen. Sie haben ein tolles Spiel auf Augenhöhe abgeliefert und die knisternde Stimmung in den Klostermauern hervorragend zum Zuschauer teleportiert. Ansonsten gefiel natürlich auch die tolle Technik, die mit perfekt ausgeleuchteten Aufnahmen und guten Effekten überzeugen konnte. Man durfte einwandfrei abtauchen und die wirklich tolle Immersion des Mittelalters in vollen Zügen genießen.

„Benedetta“ gehört für mich in die Kategorie „kein Film für jeden Tag und auch nichts für mal eben Zwischendurch“, gefiel mir aber trotzdem sehr gut und ist durchaus eine Empfehlung wert. Sicherlich sind Thema und einige anstößigen Szenen Gemackssache, doch wenn ihr euch damit anfreunden könnt, steht dem Ausflug ins Mittelalter nichts im Wege. Klar hat Verhoeven schon ein paar bessere Werke abgeliefert, doch so mancher eher vernichtenden Kritik vermag ich mich hier jedenfalls nicht anzuschließen. Für mich hat der Film irgendwas und wandert gerne in die Sammlung.

7,5/10

Fotocopyright: PLAION PICTURES

Training Day

Inhalt

Schon direkt an seinem ersten Arbeitstag als Undercover-Cop, wird Jake mit einer völlig neuen Welt konfrontiert. Er geht mit seinem neuen Vorgesetzten Alonzo auf Streife und erlebt einen turbulenten und ereignisreichen Tag, bei dem Recht und Unrecht auffallend oft zur Auslegungssache werden…

Fazit

Bei seinem damaligen Kinodebüt haben sich die Kritiken förmlich überschlagen und nach der ersten Sichtung konnte ich mich den Lobeshymen weitestgehend anschließen. „Training Day“ war ein auffallend frisch konstruierter Cop-Thriller, der von einem perfekten Pacing und tollen Hauptdarstellern immens profitierte.

Sicherlich hat man viele Dinge ein wenig zu überspitzt dargestellt, doch der Grundtenor kam verständlich rüber. Man konnte sich gut in die Ereignisse hineindenken und als außenstehender Beobachter aus der richtigen Perspektive am fluffig inszenierten Treiben teilhaben.

Es gab keinerlei Leerläufe und alle aufgeworfenen Puzzlestücke ergaben im Filmverlauf irgendwann einen Sinn. Das Drehbuch schien sehr ausgefeilt und bis zum bitteren Ende perfekt gescriptet – was die Konkurrenz oftmals vermissen lässt oder nicht konsequent auserzählt. Man fühlt das große Ganze und sitzt am Ende befriedigt vor dem Abspann.

Das Werk lebte von verschiedenen Komponenten, die allesamt wunderbar miteinander harmonierten. So war die Story schon nicht übel, doch geniale Dialoge und immerzu gute Ideen (auch in Sachen optischer Aufmachung) zauberten immer wieder ein Lächeln auf die Lippen. Sogar die kleineren Actionpassagen wurden angemessen dosiert und hübsch in Szene gesetzt.

Denzel Washington lieferte eine einwandfreie Galavorstellung ab, aber Ethan Hawke stand ihm in Nichts nach. Die beiden ungleichen Typen haben sich hervorragend ergänzt und genau für die richtigen Spannungen untereinander gesorgt – wobei beide auch stets viele Sympathien für sich verbuchen konnten und Jeder auf eine Art irgendwo eine nachvollziehbare Motivation an den Tag legte.

Ein kleiner Snack und doch irgendwie Mehr. „Training Day“ ist enorm leichtgängig, kurzweilig, stimmt allerdings aber auch gekonnt kritischere Töne an. Der Streifen macht ab der ersten Minute mächtig Spaß und hält mit seiner flotten und dichten Art durchgehend bei der Stange. Er gehört vielleicht nicht zu meinen absoluten Lieblingsfilmen, aber ein gerne gesehener Gast auf der heimischen Leinwand ist er definitiv – und regelmäßig.

8/10

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

The Day After Tomorrow

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Klimaforscher Jack Hall ist fest davon überzeugt, dass die Erde innerhalb der nächsten Jahre einen gewaltigen Klimaabfall und eine möglicherweise damit verbundene neue Eiszeit erleben wird. Andere Wissenschaftler und sogar ranghohe Politiker winken ab und belächeln seine Theorien nur.
Bald aber sinken die Temperaturen auf der Nordhalbkugel gewaltig ab und nach Dauerregen und schlimmem Hagel folgen gewaltige Schneefälle…

Fazit

Vom filmischen Gehalt war das Werk schon bei seinem Erscheinen nicht wirklich ergiebig und bot eine Geschichte, die in wenigen Worten erzählt werden konnte. Ehrlich gesagt, hatte man damals aber auch nicht mehr in diesem Bereich erwartet und war von vornherein auf die Effekte von Meister Emmerich gespannt. Diese wirken immerhin auch heute noch recht passabel und machen das Werk unterm Strich – soviel sei verraten – noch ziemlich gut anschaubar.

Insbesondere das verschneite New York hinterließ einen hervorragenden Eindruck und die Aufnahmen von der fast verschütteten Bibliothek waren schlichtweg spektakulär. Das Setting fühlte sich ungemein glaubwürdig an und lud zum Versinken ein. Mangelndes schauspielerisches Talent und die mehr als dünne Handlung wurden gekonnt in den Hintergrund geschoben – das Augenmerk lag erwartungsgemäß auf den opulenten Bildern und die spielten dann natürlich die eigentliche Hauptrolle.

Bei den Darstellern blieb einzig Dennis Quaid so richtig in Erinnerung, der Rest seiner Kollegen lieferte lediglich solide Standardkost ab. Keiner war sonderlich schlecht, aber auch Keiner so richtig gut. Ian Holm konnte sich in seiner eingeschränkten Figur (von der Präsenz und seinen Aufgaben her) leider nicht so entfalten wie sonst – trotzdem war man über seine Auftritt sehr erfreut. Er ist ein sympathischer Typ und wertete seine kleine Nebenrolle ungemein auf.

Der Erzählfluss insgesamt war gut und ein gewisser Spannungsbogen durchwegs vorhanden, doch manchmal hätte das Geschehen eine leichte Straffung verdient. Es war zwar in Ordnung, dem Zuschauer zwischen all dem Krawall immer mal wieder kurze Ruhepausen zu gönnen, doch manche Passagen oder Dialoge hätte man sich trotzdem schenken können. Auch fühlten sich einige Szenen wie unnötige Lückenfüller an, um die Spielzeit zu strecken und weniger um Charaktere tiefer zu zeichnen.

Über Katastrophenfilme kann man sich streiten wie man will. Die Meisten sind klar auf Krawall programmiert und bemühen sich nicht unbedingt um glaubhafte Konzepte oder Charaktere. „The Day After Tomorrow“ macht da keine Ausnahme und reiht sich ohne Widerstand ein. Emmerich begeistert mit tollen Bildern, mindert aber den sonst so hohen Unterhaltungswert leider mit ein paar langatmigen Momenten. Unterm Strich ein relativ guter Genrevertreter, der zwischen seinen aufregenden Abschnitten etwas mehr Tempo hätte vertragen können.

7/10

Fotocopyright: 20th Century Fox

Operation Finale

Inhalt

Dem Mossad liegen Erkenntnisse vor, dass sich der so genannte „Architekt des Holocaust“ in Argentinien befinden soll. Zunächst gibt sich der Geheimdienst zwar zögerlich, doch dann werden die besten Männer zur Festnahme von Adolf Eichmann entsendet…

Fazit

Bei manchen Filmen geht es mehr um die Dokumentation und Aussage, denn die eigentliche Inszenierung. Die ist bei „Operation Finale“ zwar nicht schlecht, aber nicht ganz auf höchstem Hollywood-Niveau, was leider auch die mittelprächtige und stellenweise schwer verständliche deutsche Synchronisation betraf.

Wie dem auch sei. Der Streifen wirkte durch seine eher unscheinbare Art angenehm dokumentarisch und baute seinen eigenen, stellenweise leicht gemächlichen Sog auf. Die Geschichte um Eichmann war offensichtlich gewissenhaft recherchiert und gab einen guten Einblick in die teils eher unbekannten Ereignisse nach dem Zweiten Weltkrieg.

Man konnte sich prima in die gezeigten Figuren hineindenken und vor allem deren Kampf mit dem eigenen Gewissen teilen. Es wurde keine unmenschlichen Bestien präsentiert, sondern auf allen Seiten markante Charaktere mit eigenen Motivationen aufgezeigt. Das Kammerspiel zwischen Jägern und Gejagten ging teils unter die Haut und viele Dialoge animierten zum Nachdenken.

Das Werk besaß eine (im positiven Sinne gedachte) unheimliche Grundstimmung, die uns vor dem Bildschirm ausharren ließ. Obwohl die Handlung recht vorherschaubar verlief (oder grundsätzlich schon bekannt ist), wollte man unbedingt am Ball bleiben und dem weiteren Verlauf folgen. Es waren eben besagte Wortgefechte, auf die man sich am ehesten konzentrierte und die Parteien bei ihren jeweiligen Argumentationen zu verstehen versuchte – so unschön es auch manchmal war.

„Operation Finale“ war ein routiniert gemachter und wohl auch irgendwo wichtiger Beitrag zur Verarbeitung der eigenen Geschichte. Er zeigte verständlich und ohne unnötige Effekthascherei auf, wie sich die Dinge um die Verhaftung von Eichmann abspielten und stellt seine Figur selbst recht charismatisch und hervorragend gespielt von Ben Kingsley dar. Wer sich für die Thematik interessiert und zufälligerweise auch ein Netflix-Abo hat, sollte ruhig mal einen Blick riskieren.

7,5/10

Fotocopyright: Netflix

James Bond: Der Morgen stirbt nie

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Ein reicher Medienmogul möchte die Welt in den Abgrund stürzen und sein Ansehen erhöhen. Mit hinterlistigen Mitteln provoziert er einen Streit zwischen England und China, gießt dabei ordentlich Öl ins selbst entfachte Feuer und treibt die Parteien an den Rande eines Krieges…

Fazit

Nachdem ich dank „GoldenEye“ wieder Blut geleckt habe, wurde auch direkt mit dem zweiten Film von Brosnam weitergemacht – und der Boden der Tatsachen leider auch sichtbarer aufgezeigt. Das furiose Debüt des neuen Hauptdarstellers blieb in Erinnerung, „Der Morgen stirbt nie“ hingegen fuhr in allen Belangen wieder einen Gang zurück und war in meinen Gedanken schon ziemlich bruchstückhaft vorhanden.

Grundsätzlich ist auch dieser Bond kein schlechter Film und besaß einen ordentliches Maß an Unterhaltung, doch im Ranking liegt er definitiv im hinteren Bereich. Auch hier waren bekannte Zutaten wie Action, Humor, hübsche Frauen und ein agententrächtige Handlung vorhanden, doch alles wirkte ein wenig Zahm und auf „Nummer sicher“ gemacht. Während „GoldenEye“ noch aus allen Rohren ballerte und in vielen Szenen mächtig Gas gab, wirkt dieser Streifen eher bodenständiger und weniger überspitzt.

Leider wirkte die Geschichte unglaubwürdig (gut, bei vielen anderen Bonds auch), dafür aber leider auch mäßig mitreißend inszeniert. Klar machten Darsteller und wilde Verfolgungsjagden viel an verlorenen Boden gut, trotzdem kam nur extrem selten die erhoffte Popcorn-Stimmung auf – die beim direkten Vorgänger quasi dauerhaft beständig war. Klar wirkte das Treiben dann etwas seriöser, aber zuvor hatte man eigentlich einen sehr gefälligen und modernen Weg eingeschlagen. Frischer Wind ließ grüßen.

Gotz Otto gab einen hölzernen, unfreiwillig komischen Gegenspieler, während sein filmischer Vorgesetzter Jonathan Pryce längst nicht mehr an seine Klasse in „Brazil“ oder „Evita“ heran reichte und mit viel Geschwafel ermüdete. Allen Antagonisten mangelte es hier an Charisma und so kam hier selten knisternde Stimmung bei deren Aufeinandertreffen auf. Hier hätte ich mir mehr an eindrucksvolleren Spiel und somit dem übertünchen der Logiklöcher gewünscht.

Technisch ist auch dieser Bond leicht angegraut, aber dennoch gut anschaubar. Die Eröffnungssequenz war toll gemacht und hin und wieder gab es ein paar nette Effekte und natürlich auch wunderhübsche Explosionen – obgleich auch weniger zahlreich. Ansonsten gefiel ein toller Soundtrack und die entspannte Schnitttechnik, die selbst bei hektischen Passagen noch den Überblick bewahren ließ.

Trotz aller Kritik ist „Der Morgen stirbt Nie“ ein grundsolider Eintrag in der Reihe. Sein eindrucksvoller Vorgänger überschattete den Titel spürbar und gegen dessen Glanz kam er nur schwerlich an. Wer Agentenfilme mag, kommt auch hier auf seine Kosten, wenngleich auch weniger bombastisch als vielleicht erhofft. Als „Kompletttist“ nehme ich den Streifen zwar selbstredend in die Sammlung auf, könnte ihn einzeln aber nur bedingt empfehlen.

7/10

Fotocopyright:  ‎Fox (Warner)

James Bond: GoldenEye

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Ein russischer General führt ein doppeltes Spiel und versucht gemeinsam mit einem ehemaligen Agenten des britischen MI-6 die Welt in ein Chaos zu stürzen. Mit einer neuen Waffe namens GoldenEye sollen technische Einrichtungen via Impulsschlag ausgeschaltet und Regierungen damit gestürzt werden können…

Fazit

Am vergangenen Wochenende hatte ich mal wieder spontan Lust auf diesen Streifen und nun nehme die erneute Sichtung für ein Update des alten Reviews aus dem Archiv. „GoldenEye“ ist der Bond, mit dem ich vielleicht die meisten Erinnerungen verbinde und so grundsätzlich ein kleiner Sonderstatus besteht – obwohl dessen Qualitäten abseits der Nostalgie auch heute noch unbestritten sind.

Mein erster Bond im Kino war damals auch das Debüt von Pierce Brosnan, der mit seinem Charme und seinem Look perfekt in die großen Fußstapfen bekannter Vorgänger getreten war. Für die Meisten mag ein Connery wohl auf ewig die Nummer Eins markieren, für mich sind diese Beiden aber absolut auf Augenhöhe und eine klare Entscheidung fällt schwer. Brosnan ist DER Gentleman schlechthin, der in eine solche Rolle gehört und da kam auch sein eher etwas rabiaterer Nachfolger Craig nicht mehr ran.

Schon in den ersten Minuten wurde jedenfalls klar, welche Gangart hier an den Tag gelegt wird und man der Serientradition trotz frischer Hauptfigur weitestgehend treu blieb. Kompromisslose, aber stilvolle inszenierte Action wechselte sich mit feinem Humor und leicht machohaften Anleihen ab. Die Handlung schien manchmal etwas komplexer dargestellt, als sie eigentlich war – bot aber unterm Strich einen absolut passenden Rahmen für die vielen unterschiedlichen Teilchen.

Es tat dem Geschehen gut, dass es sich selbst nie zu ernst nahm. Der Film strotze vor Übertreibungen und Seitenhieben, wirkte dabei aber nicht zu lachhaft und hielt stets ein gefälliges Niveau. Der eigentlich Ton blieb erstaunlich ernst und statt lauthals über einige Szenen zu lachen, kam freudig ein „ja ne, is klar“ über die Lippen und der Unterhaltungsfaktor (und Zerstörungsfaktor) war sehr hoch. Es war ständig was los auf dem Schirm und selbst die eher kleinlauten Momente machten mit viel Wortwitz mächtig Laune.

Die Effekte und die Aufmachung mögen aus technischer Sicht mittlerweile ganz leicht angestaubt wirken, gefallen mir so aber noch richtig gut. Viele Dinge schauen noch nach echter Handarbeit aus und die eher ruhigeren Schnitte (gegenüber den aktuellsten Teilen der Serie) haben einen gewissen Stil. Man behielt stets den Überblick, konnte dem Treiben ausgezeichnet folgen und sich an den schönen, kernigen Explosionen dann eigentlich umso mehr erfreuen.

Natürlich lag das Augenmerk seinerzeit auf der neuen Hauptfigur, doch auch der Rest vom Cast konnte sich sehen lassen. Sean Bean stellte einen markanten Gegenspieler, während Famke Janssen oder Gottfried John charismatische Nebenrollen einnahmen und durchaus im Gedächtnis geblieben sind.

„GoldenEye“ ist Popcorn-Kino in Reinform und damit ein toller Einstand für einen neuen Agenten mit der Lizenz zum Töten. Der Streifen war unglaublich kurzweilig, reich an Action und Humor und kam der idealen Vorstellung an einen solchen Genrevertreter schon verdammt nah. Nicht nur dank eines großartigen Videospieles ist der Titel noch immer im Kopf präsent, sondern weil er mir mit all seinen hübschen Bestandteilen nach all den Jahren noch immer hervorragend gefällt und definitiv ein Highlight der altgedienten Filmreihe markiert. Im Nachhinein ists natürlich schade, dass kein Brosnan-Teil mehr an diese Bestmarke herangekommen ist.

8,5/10

Fotocopyright: ‎Fox (Warner)

CIY X77 Mechanische Gaming Tastatur im Kurzcheck

Einleitung

Rein von der Eingabe her war die mechanische Mini-Tastatur vom TECURS (Besprechung hier) herausragend, doch leider erweis sich das kompakte Layout in der Praxis als sehr hinderlich. Also habe ich mich erneut beim großen Versandhändler umgeschaut und mich für die etwas größere „CIY X77“ entschieden.

Lieferumfang

Neben der Tastatur liegt ein USB-Kabel, eine Schnellanleitung, sowie ein Werkzeug zum leichteren Entfernen von Tasten bei. Im Gegensatz zur Konkurrenz gibt es hier keine Ersatztasten.

Anschluss und Inbetriebnahme

Wie üblich genügt das Einstecken des USB-Kabels an Tastatur und Rechner und schon ist die Hardware einsatzbereit. Für das Wechseln der Farben ist keine Software erforderlich, einfache Tastenkombinationen (mit der obligatorischen FN-Taste) sind ausreichend.

Die Beleuchtung kann vielfältig eingestellt werden, wobei ich hier eine feste Farbkombination (siehe Bilder) ohne Flackern/Farbwechsel bevorzuge. Das Licht ist dabei ausreichend hell, um auch bei unterschiedlichsten Lichtverhältnissen problemlos alle Buchstaben zu erkennen.

Das Tippen

Die „CIY X77“ hat normal große Tasten, ordentliche Druckpunkte und hört sich ganz gut an. Ist natürlich immer subjektiv, aber ich würde sie definitiv zu den Leisesten ihrer Gattung zählen. Zwar ist ein sanftes Klicken zu vernehmen, doch ist sie dabei kaum lauter als meine herkömmlichen Membran-Tastaturen aus der Vergangenheit.

Zwar besitzt auch dieses Eingabegerät kein komplettes Layout (war auch so gewollt), aber immerhin bringt sie separate F-, sowie Pfeiltasten mit. Das war für mich der größte Kritikpunkt an der TECURS, da ich meinen Workflow entgegen aller Hoffnungen nicht entsprechend umstellen konnte.

Auch diese Tastatur ist in der Höhe verstellbar, dabei aber glücklicherweise nicht ganz so steil wie manch Mitbewerber. Mit ausgeklappten Füßen (es gibt nur eine Stellung) lässt sich unverkrampft arbeiten und eine Handballenauflage wird eigentlich nicht benötigt.

Extras

Es sind zwar keinerlei Ersatztasten (z.B. eine rote ESC-Taste) wie bei manchen Mitstreitern enthalten, dafür lässt sich diese Tastatur optisch leicht und unkompliziert verändern. Mit Abnahme der magnetischen Front, entsteht binnen Sekunden ein neuer Look.

Positiv

  • elegenates Design
  • gutes Tippgefühl
  • sehr leise
  • brauchbares Layout mit Pfeil- und F-Tasten
  • schöne RGB-Effekte
  • abnehmbarer Rahmen (verändert direkt den Look)
  • angenehmes Gewicht (verrutscht nicht auf dem Tisch)
  • abnehmbares USB-Kabel
  • USB-C Anschluss
  • angemessener Preis

Neutral

  • Klick-Geräusch könnte intensiver sein
  • keine Ersatz-/Austauschtasten im Lieferumfang

Fazit

Die „CIY X77“ ist eine gute Tastatur, die keine Schwächen zeigt. Mir hat zwar das exzellente Tippgefühl bei der TECURS einen Hauch besser gefallen, aber auf einem hohen Niveau befinden wir uns auch hier. Vermutlich kann man durch den relativ einfachen Tausch von Tasten (inklusive deren Schaltern) noch ein Quäntchen an Optik und Eingabegefühl rauskitzeln, aber unbedingt notwendig finde ich dies nicht.

Ich konnte jetzt ein paar Reviews schreiben, ein bisschen zocken und auch wieder fleißig Dateien umbenennen (wofür ich gezwungenermaßen auf F2-, Pfeil- und direkte „_“-Taste angewiesen bin) und kann über die Tastatur letzten Endes nur Positives berichten. Alles geht flott von der Hand und die Ergonomie ist bis dato auch gegeben. Wo ich bei anderen Eingabegeräten schon nach kurzer Zeit leichte Schmerzen verspürte, ist hier nach knapp einer Woche an intensiver Nutzung noch nichts zu kritisieren.

Empfehlen kann ich die TECURS, als auch die hier besprochene „CIY X77“. Es steht und fällt eben alles mit dem Layout und da muss Jeder für sich selbst entscheiden, inwiefern er hier Kompromisse eingehen kann oder sich an fehlenden (Direkt-)Tasten stört. Ich hätte am liebsten eine Mischung aus beiden Varianten, aber man kann eben nicht alles haben…

Preis-/Leistung: sehr gut

Fotocopyright: hard-boiled-movies.de

Layers of Fear (2023) (PC)

Einleitung

„Layers of Fear 2023“ ist eine Sammlung, welche die beiden „Layers-Spiele“ inklusive DLC (=Erweiterungen) beinhaltet. Es blieb jedoch nicht bei einer simplen Zusammenstellung, sondern es wurden einige Passagen und Mechaniken leicht modifiziert, sowie das ganze Konstrukt in eine neue Grafik-Engine (Unreal Engine 5) überführt. Ich verzichte daher auf ausführliche Gameplay-Besprechungen oder Inhaltsangaben, verweise auf die noch recht aktuellen Tests der Originale und gehe im Fazit auf die Anpassungen ein.


Die ausführliche Besprechung zum ersten Teil findet Ihr hier.

Die Besprechung zum zweiten Teil gibt es dort.


Fazit zur 2023er Version

Trotz aufpolierter Grafik, kleineren Handlungserweiterungen und neu arrangierten Rätseln, bleibt sich „Layers of Fear“ weitestgehend treu und fühlt sich nah am Original an. Das ist Fluch und Segen zugleich – denn so richtig schlecht sind beide Titel noch gar nicht gealtert und konnten mich vor Kurzem erst (siehe Links zu den einzelnen Tests oben) noch ordentlich von sich überzeugen.

Natürlich sind die beiden Spiele an für sich nicht übel und bestechen mit originellen – obgleich auch sehr einfachen – Aufgaben und einen äußerst gradlinigen Verlauf, der jeweils keine nennenswerten Längen aufkeimen ließ. Das erneute Abtauchen hat trotz geringfügiger Veränderung also durchaus Spaß gemacht, konnte jedoch nicht mehr ganz so dolle wie beim ersten Durchgang in seinen Bann ziehen bzw. Erschrecken. Die gruseligen Eckpfeiler blieben gleich und so blieben die richtig derben Überraschungen leider aus. Auch manche Macke (manchmal nicht immer ganz optimale Steuerung, Hängenbleiben an Kanten, etc.) sind übernommen worden.

Die neue Grafikengine liefert tolle, fast fotorealistische Bilder und zerrt (wohl auch wegen der eingeschränkten Räumlichkeiten) nicht zu sehr an der Hardware. Auf meinem Ryzen7/Geforce 3060/16 GB RAM-Notebook war 4K bei hohen Details jedenfalls einwandfrei spielbar, auch wenn es manchmal kleinere Lade-Ruckler beim Öffnen von Türen gab. Der Sound war nach wie vor grandios und am besten mit Kopfhörern zu erleben.

Gerade weil die Originale noch eine extrem gute Figur macht und die Keys mittlerweile für ganz kleines Geld zu haben sind (teilweise wurden die Titel auch schon verschenkt!), fällt eine klare Empfehlung schwer. Natürlich besitzen die Neuauflagen eine eindrucksvollere Optik, doch am Gameplay und Atmosphäre hat sich streng genommen nicht so viel geändert, um den vielfachen Invest zu rechtfertigen. So muss Jeder selbst entscheiden, ob er die Programmierer unterstützt und für schönere Bilder etwas mehr Geld in die Hand nimmt – oder ob er einfach nur mal in kurz in die Gruselspiele reinschauen mag und mit älterer und immer noch sehr solider Aufmachung leben kann. Mir reichen die Originale, aber ja, Support für solche Projekte ist immer gut und von daher hoffe ich, dass uns irgendwann mal ein richtiger, dritter Teil zu Gute kommen wird.

Grafik: 8,5/10
Sound: 8,5/10
Gameplay: 6/10
Gesamt: 7,5/10

Fotocopyright: Bloober Team/Aspyr Media

Dämon – Trau keiner Seele

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

John Hobbes ist ein charmanter und recht erfolgreicher Cop, der schon einige Verbrecher zur Strecke gebracht hat. Unter Ihnen auch Edgar Reese, der in seiner Zelle auf die Todesstrafe wartet. Während seiner Hinrichtung jedoch, strömt ein unsichtbarer Dämon aus seinem Körper hinaus und macht in anderen Menschen mit der brutalen Mordserie weiter….

Fazit

Denzel Washington ist ein erstklassiger Schauspieler, der auch in diesem Mysterie-Thriller eine hervorragende Leistung an den Tag legt. Auch wenn die Story hin und wieder arg mit ihrer Glaubwürdigkeit zu kämpfen hat, steht der Hauptakteur wie ein Fels in der Brandung. Allein sein Spiel rechtfertigt die Sichtung voll und ganz, wobei der Film – trotz erwähnter Schwäche in Sachen Authentizität – durchaus gefällt.

Das Geschehen ist jederzeit angenehm ernst, stellenweise schön düster, animiert prima zum abtauchen und erinnert unweigerlich an optisch ähnlich inszenierte Klassiker wie „Sieben“. Natürlich stört ein wenig der übernatürliche Grundgedanke (da liegt mir besagter Thriller mit Brad Pitt schon eher), doch wenn man mit beispielsweise „Akte X“ kein Problem hat, fällt dies nicht negativ ins Gewicht. Der Name „Dämon“ suggeriert ja schon Anleihen aus dem Fantasy- Bereich – und immerhin wurden diese geschichtlich auch ganz passabel verwurstet.

Der Verlauf gestaltete sich trotz knapper zwei Stunden Laufzeit als geschmeidig, hatte nur vereinzelt mal eine ganz kleine Länge zu verzeichnen. Der Spannungsbogen entfaltet sich schon sehr früh und hält sich bis zum bitteren Ende auf einem hohen Niveau. Nur selten flacht das Szenario etwas ab, um aber zügig wieder an Fahrt zu gewinnen und versöhnlich zu stimmen.

Die Idee mit dem wandelenden Körperbesetzungen ist schön, vor allem sehr ordentlich umgesetzt. Mit minimalen Mitteln wurde hier eine unheimliche Grundstimmung aufgebaut und durch das Wechseln der unterschiedlichen Charaktere echtes Unwohlsein generiert. Man brannte kein Effektfeuerwerk ab, doch dies hätte man auch gar nicht nötig gehabt. Das Teil lebt von einer dichten Atmosphäre und dem ständigen hadern, wer vom Dämon besetzt sei, oder schlicht, wie man letztlich gegen ihn ankämpft.

Neben Washington tummelten sich noch ein paar bekannte Gesichter wie John Goodmann oder Donald Sutherland, die ihre Sache ebenfalls sehr gut machten und irgendwie immer zu einem kleinen Lächeln animierten. Die Darsteller haben sich hervorragend ergänzt und dem Treiben sogar eine gewisse Eleganz verabreicht. Ansonsten gab es hinsichtlich der Technik nichts zu kritisieren. Wie erwähnt gefielen die kühlen, zuweilen etwas unheimlich gefilterten Bilder und der passende Soundtrack, der mit einigen Klassikern hin und wieder enorm ins Ohr ging.

Ich habe „Dämon“ nun schon einige Male gesehen und habe das Gefühl, dass er mit jeder Sichtung einen kleinen Ticken besser wird. Die übernatürlichen Anleihen mögen nicht Jedermanns Geschmack sein, haben sich jedoch als gar nicht so störend erweisen und nahmen dem Geschehen weder etwas von der guten Atmosphäre, noch wirkten sie deplatziert. Wer gute Thriller im Stil vom mehrfach zitierten Meisterwerk „Sieben“ mag, darf also gerne einen Blick wagen. Bei mir hat der Streifen jedenfalls seit VHS-Zeiten einen festen Stammplatz in der Sammlung.

7,5/10

Fotocopyright: Warner

Gothika

Inhalt

Nach einem schweren Autounfall wird eine Ärztin selbst zur Patientin in der eigenen Klinik und steht schweren Anschuldigungen gegenüber. Sie erinnert sich nur noch an den Tag und wage Details des eigentlichen Unfalls, die Zeitungen berichten jedoch mit einem danach durchgeführten Mord an ihrem Ehemann…

Fazit

„Gothika“ ist schon ein kleines Phänomen. Im Grunde kein schlechter Film, doch nach der Sichtung jedes Mal wieder schnell in meinem Kopf vergessen. So kam es in den letzten Jahren entsprechend zu mehrfacher Begutachtung – was eigentlich für nichts Schlechtes steht und durchaus die Qualitäten des Streifens betont.

Die Geschichte war solide geschrieben und gab sich – für ihren vergleichsweise sehr übersichtlichen Inhalt – recht spannend und weitestgehend packend erzählt. Es gab nur eine Handvoll an Figuren und Schauplätzen, stellenweise könnte man sogar von einem gruseligen Kammerspiel sprechen.

Halle Berry und Robert Downey Jr. haben sich prima ergänzt und spannende Szenen abgeliefert. Vor allem war man sich dem Verhalten von beiden Figuren nie zu hundertprozentig sicher, wusste deren Person nicht immer zu greifen. Man hegte stets Verdächtigungen und war sich dann doch nie gewiss – was bei mir aufgrund des schnellen Verdrängens vieler Details auch bei mehrfacher Sichtung noch unerwartet gut funktionierte.

Die Auflösung (keine Spoiler) war mir dann allerdings etwas zu simpel und brachte nicht den erwarteten Knall oder zumindest einen krassen „Aha“-Moment. Da es nicht zu viele falsche Fährten (oder Charaktere) gab, zeichnete sich das Finale schon einen Ticken vor dem Eintreffen ab und überraschte dann nicht mehr sonderlich. Es wirkte sogar recht bodenständig – obwohl übernatürliche Elemente hier eine Rolle spielten.

Richtig gut hat mir die technische Seite gefallen. Schon beim Intro kommt eine düstere Grundstimmung auf, die sich bis zur letzten Sekunde durch den Film durchzog. Das Treiben spielt überwiegend im Dunklen, dies wurde jedoch ansprechend und >übersichtlich< in Szene gesetzt. Einen gelungenen Soundtrack, viele Gewittereffekte und eine ansprechende Kameraführung gabs dazu. Die Effekte waren okay.

„Gothika“ ist ein überdurchschnittlich guter Thriller, der immer mal wieder im Player landet und prima unterhält. Das Ende kann zwar nicht ganz mit dem zuvor aufgebauten Spannungsbogen mithalten, driftete dafür aber auch nicht zu sehr ins Unglaubwürdige oder lächerliche ab. Genrefreunde erhalten zwar keine neue Referenz, dürfen aber bedenkenlos reinschauen. Seinerzeit habe ich die DVD mal für kleines Geld auf dem Flohmarkt eingesackt und den Invest bis heute nicht bereut.

7/10

Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

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