Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.
Inhalt
Klimaforscher Jack Hall ist fest davon überzeugt, dass die Erde innerhalb der nächsten Jahre einen gewaltigen Klimaabfall und eine möglicherweise damit verbundene neue Eiszeit erleben wird. Andere Wissenschaftler und sogar ranghohe Politiker winken ab und belächeln seine Theorien nur.
Bald aber sinken die Temperaturen auf der Nordhalbkugel gewaltig ab und nach Dauerregen und schlimmem Hagel folgen gewaltige Schneefälle…
Fazit
Vom filmischen Gehalt war das Werk schon bei seinem Erscheinen nicht wirklich ergiebig und bot eine Geschichte, die in wenigen Worten erzählt werden konnte. Ehrlich gesagt, hatte man damals aber auch nicht mehr in diesem Bereich erwartet und war von vornherein auf die Effekte von Meister Emmerich gespannt. Diese wirken immerhin auch heute noch recht passabel und machen das Werk unterm Strich – soviel sei verraten – noch ziemlich gut anschaubar.
Insbesondere das verschneite New York hinterließ einen hervorragenden Eindruck und die Aufnahmen von der fast verschütteten Bibliothek waren schlichtweg spektakulär. Das Setting fühlte sich ungemein glaubwürdig an und lud zum Versinken ein. Mangelndes schauspielerisches Talent und die mehr als dünne Handlung wurden gekonnt in den Hintergrund geschoben – das Augenmerk lag erwartungsgemäß auf den opulenten Bildern und die spielten dann natürlich die eigentliche Hauptrolle.
Bei den Darstellern blieb einzig Dennis Quaid so richtig in Erinnerung, der Rest seiner Kollegen lieferte lediglich solide Standardkost ab. Keiner war sonderlich schlecht, aber auch Keiner so richtig gut. Ian Holm konnte sich in seiner eingeschränkten Figur (von der Präsenz und seinen Aufgaben her) leider nicht so entfalten wie sonst – trotzdem war man über seine Auftritt sehr erfreut. Er ist ein sympathischer Typ und wertete seine kleine Nebenrolle ungemein auf.
Der Erzählfluss insgesamt war gut und ein gewisser Spannungsbogen durchwegs vorhanden, doch manchmal hätte das Geschehen eine leichte Straffung verdient. Es war zwar in Ordnung, dem Zuschauer zwischen all dem Krawall immer mal wieder kurze Ruhepausen zu gönnen, doch manche Passagen oder Dialoge hätte man sich trotzdem schenken können. Auch fühlten sich einige Szenen wie unnötige Lückenfüller an, um die Spielzeit zu strecken und weniger um Charaktere tiefer zu zeichnen.
Über Katastrophenfilme kann man sich streiten wie man will. Die Meisten sind klar auf Krawall programmiert und bemühen sich nicht unbedingt um glaubhafte Konzepte oder Charaktere. „The Day After Tomorrow“ macht da keine Ausnahme und reiht sich ohne Widerstand ein. Emmerich begeistert mit tollen Bildern, mindert aber den sonst so hohen Unterhaltungswert leider mit ein paar langatmigen Momenten. Unterm Strich ein relativ guter Genrevertreter, der zwischen seinen aufregenden Abschnitten etwas mehr Tempo hätte vertragen können.
7/10
Fotocopyright: 20th Century Fox
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