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Schlagwort: Besprechung (Seite 67 von 199)

My sassy Girl

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Student Gyun-Woo lebt lieber in den Tag hinein, statt sich beispielsweise mal bei seiner in Trauer befindlichen Tante zu melden oder häuslichen Pflichten nachzugehen. Eines Abend trifft er in der U-Bahn auf eine junge Dame, die ihm vor ihrem Alkohol-Zusammenbruch ein sanftes „Schatz“ zuflüstert und dann war die Sache irgendwie klar. Fortan führen die Beiden eine seltsame, aber doch irgendwo herzliche Freunschaft mit vielen emotionalen Momenten…

Fazit

Genau wie zuletzt Windstruck, habe ich mich nach der erneuten Sichtung von „My sassy Girl“ spontan zu einem Review-Update entschlossen und wollte euch in wenigen Minuten erläutern, warum dieser Film noch immer zum absoluten Pflichtprogramm im Asiensektor gehört und nichts von seiner damaligen Faszination eingebüßt hat.

Zwar hat auch hier ein wenig der Zahn der Zeit an der Technik genagt, doch zum Glück war die humorvolle und intelligent gestrickte Handlung nie auf großartige CGI-Effekte oder dergleichen angewiesen. Ein paar ruppige Szenenübergänge oder nicht immer optimal abgemischte Musikstücke schmälern die Immersion nicht gravierend und man kann voll im romantisch-spaßigen Geschehen versinken.

Die Darsteller harmonieren ab der ersten Minute perfekt miteinander und sorgen mit ihren gegenseitigen Reaktionen für eine unglaublich gute Dynamik untereinander. Der Zuschauer kann sich voll auf deren Charaktere einstellen, mit ihnen Lachen oder auch mal kurz vor den Tränen stehen. Durch die vielen unterschiedlichen Szenen (von Rückblenden oder aktuelle Verläufe, bis hin zu Fantasy-Szenarien, die sich aus Gedanken der Figuren entwickeln) bleibt das Gebotene sowieso stets interessant und angehen unberechenbar.

Natürlich haben die Koreaner ihren „Schnulzen-Faktor“ bis zu den Grenzen ausgelotet, aber auch hier nie überschritten. Es gab einige unglaubwürdige Momente und trotzdem vergrault man den Zuschauer damit einfach nicht. Zu herzlich, zu spannend und zu mitreißend war das Gesamtbild einfach gestaltet. Man wollte immer wissen, wie es weitergeht und ob die beiden Sympathieträger wirklich zusammenfinden – auch wenn man an manchen leicht aufgesetzt wirkenden dramatischen Einspielern keine echten Zweifel hegt.

Der Unterhaltungsfaktor war gigantisch. Selbst nach wiederholter Sichtung wird das Gezeigte nie langweilig oder nervig. Schnell ist man wieder gefangen und verfolgt die Eskapaden des ungleichen Pärchens gerne. Hat man obendrein noch Windstruck geschaut, erkennt man sowieso noch mehr Parallelen hierzu oder allgemeine Details – die uns sowieso schon reizen und ständig etwas zu entdecken geben.

Auch wenn die beiden Werke nicht unmittelbar oder offiziel miteinander in Bezug stehen, ergaben – zumindest für mich – viele Handlungsweisen einen tieferen Sinn oder lieferten zumindest brauchbare Erklärungsansätze für bestimmte Motivationen unserer Figuren. Fangt aber am besten mit diesem Teil an und schaut danach Windstruck – das macht „aha-Moment-technisch“ ordentlich was aus. Man sieht quasi das Finale von Windstruck mit anderen Augen und hat noch mehr Spaß daran.

Wer bereits asiatische Filme liebt – oder einfach noch lieben lernen möchte – liegt bei diesem Werk (und natürlich auch Windstruck ) absolut goldrichtig. Auch wenn die Streifen schon ein paar Jährchen auf dem Buckel haben und gegebenenfalls nur als durchschnittliche DVD erhältlich sind, muss man dennoch eine heiße Empfehlung und Bestnote aussprechen. Für mich waren diese Meisterstücke einfach wegweisend für das seinerzeit noch recht junge koreanische Kino und haben mein Herz im Sturm erobert. Überdies muss ich den Titeln auch zuschreiben, stets eine große Stütze für diese Webseite gewesen zu sein und mein Weltbild im Asia-Bereich nachhaltig geprägt haben.

10/10

Fotocopyright: Laser Paradise

Windstruck

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Per Zufall treffen ein charismatischer Lehrer und eine hübsche Polizistin aufeinander und scheinen daraufhin nicht mehr voneinander los zu kommen. Sie genießen die neue Zweisamkeit, bis ein tragischer Moment das junge Glück zu zerstören droht…

Fazit

Das erste Review und die letzte Sichtung lagen Jahre zurück und dennoch hat mich der Titel in meinen Gedanken nie verlassen. Als ich das gute Stück am letzten Wochenende dann endlich wieder einmal auf meiner heimischen Leinwand begutachten konnte, war schnell klar, warum er eine Sonderstellung in meinem Leben innehält.

Zugegeben: die Technik ist etwas gealtert und vor allem die Schnitte und Szenenübergänge nicht mehr ganz State-of-the-Art – und dennoch verlor das Werk nichts an seiner meisterhaften Magie. Die Komposition aus farbenfrohen Bildern und eingängigen, teils recht bekannten und teils neu interpretierten Musikstücken war damals wie heute mehr als gelungen und sorgt unentwegt für beste Laune.

Die Story und die Atmosphäre haben nichts von ihrem Charme und ihrer Faszination verloren und verdienen noch immer großes Lob. Noch immer zieht die Handlung in ihren Bann und lädt selbst bei wiederholter Sichtung zum Abtauchen und vor allem zum Mitfiebern ein. Man kann sich gut in die Figuren hineindenken, mit ihnen lachen oder weinen. Hierbei wurde auch viel Augenmerk auf eine hervorragende Balance gewählt, kein Aspekt stach zu sehr hervor.

Es ist schon witzig, da die Macher bei den meisten Gelegenheiten ordentlich dick auftrugen und den Bogen immer kurz vorm Überspannen hielten und mich als Zuschauer trotzdem nie verloren. Normalerweise stehe ich ja nicht auf solches Schnulzen-Kino, doch „Windstruck“ reißt kontinuierlich mit und lädt ein auf eine wilde Achterbahnfahrt der Emotionen. Dies würde kein Streifen aus Hollywood oder gar Deutschland bei mir entfachen, eher das Gegenteil bewirken.

Einen großen Teil zum Gelingen tragen natürlich die symphytischen Hauptdarsteller bei, die einfach perfekt miteinander harmonieren und das Zuschauen enorm Freude bereitet. Wenn die Beiden zu „Stay“ im Regen tanzen, geht das Herz auf und der Frust des Alltags ist vergessen. Sie waren in meinen Augen der optimale Cast und auch beim Rest gab es nichts zu kritisieren.

„Windstruck“ ist ein Kleinod des asiatischen Filmes und gehört neben „My sassy Girl“ genreübergreifend zu meinen absoluten Lieblingsfilmen. Die Koreaner haben eine schnulzige Liebesgeschichte so atemberaubend in Szene gesetzt, dass selbst den härtesten Typen das Herz aufgeht und man sich die Tränchen verdrücken muss. Dies Meisterstück ist absolutes ein Must-See und definitiv ein Gamechanger, um unbedarfte Cineasten zu glühenden Asienfans zu machen.

Schade eigentlich nur, dass mir im Moment nur mittelprächtige DVDs aus aller Welt vorliegen und deren Qualität eigentlich nicht für die Sichtung im Heimkino geeignet ist. Ich hoffe, dass mir irgendwann eine HD-Variante in die Hände fällt und das Epos endlich gebührend auf dem Beamer erstrahlen darf.

p.s. aufmerksame Leser meiner Seite haben vielleicht erkannt, dass auf dem deutschen DVD-Cover der Scheibe von Constantin Film die Inhaltsangabe meines ersten Reviews (Archiv) abgedruckt wurde. Darüber hatte mich das Label seinerzeit gar nicht informiert, aber die Sache wurde glücklicherweise zufriedenstellend geklärt 😉

10/10

Fotocopyright: Constantin Film (Universal Pictures)

Triangle of Sadness

Inhalt

Die beiden Models Carl und Yaya sind echte Stars in den sozialen Netzwerken des Internets und schon lange ein eingespieltes Paar. Eines Tages werden die Beiden zu einer Luxus-Kreuzfahrt eingeladen und lassen ihre vielen Follower natürlich hautnah daran teilhaben. An Board machen sie die Bekanntschaft mit Millionären und anderen skurrilen Gestalten…

Fazit

Von der Kritik zwar hoch gelobt, doch der Funken wollte zumindest bei meiner ersten Sichtung vor einigen Tagen einfach nicht überspringen. Der Plot war in Ordnung, so mache Idee recht charmant und witzig erdacht – doch unterm Strich erschien mir alles ein wenig harmlos und sogar ein bisschen belanglos-seicht konstruiert.

Mit knapp über zwei Stunden zog sich das Geschehen schon ein wenig in die Länge, brauchte überhaupt eine Weile um richtig in die Gänge zu kommen. Die Dialoge waren teils angenehm bissig, dann aber wieder viel zu ausufernd, um sich irgendwie ins Gedächtnis zu brennen. Überhaupt war das Timing für meinen Geschmack nicht immer optimal – man verpasste oft den rechtzeitigen Absprung zur nächsten Szene und baute so immer wieder unangenehme Durchhänger ein.

Man wohnte dem Geschehen bei, fühlte sich oftmals nicht so richtig abgeholt. Die einzelnen Episoden liefen vorm Auge ab, doch so recht konnte sich kein Highlight daraus manifestieren. Alles plätscherte vor sich hin und blieb ein wenig belanglos – obwohl die erkennbare Kritik an der Gesellschaft durchaus ganz in Ordnung war und von ihrer Art recht amüsant erschien. Man zeigte zwar vergleichsweise drastische bzw. überzogene Bilder, verfehlte aber trotzdem deren Wirkung.

Die Darsteller haben ihre Sache weitestgehend solide gemacht und wurden entsprechend ihrer Rollen auch optisch ansprechend besetzt. Das Hauptdarsteller-Paar harmonierte gut zusammen und ein paar kleinere Nebenfiguren wurde mit bekannten Gesichtern besetzt – die etwas Stil und ein wenig Hollywood-Flair ins Geschehen brachten. Ansonsten war die Inszenierung sauber und hochwertig.

„Triangle of Sadness“ mag vielleicht ein Geheimtipp für Interessierte sein, doch ich vermag weder Diesen, noch der Allgemeinheit eine echte Empfehlung aussprechen. Der Streifen besaß gute Ansätze und konnte mit seiner hübschen Inszenierung schon irgendwo gefallen, stellte sich mit seinen Längen und bedeutungslosen Momenten aber immer wieder selbst ein Bein. Wer mit dieser Erzählweise zurecht kommt, darf ja gerne einen Blick wagen – für mich war das Gebotene aber definitiv nichts zum erneuten Anschauen. Ich mag schwarzen Humor und auch Filme, die zum Mitdenken animieren – dieser Titel war mir aber zu uninteressant dafür.

5,5/10

Fotocopyright: Alamode Film

The Lake

Inhalt

In der thailändischen Provinz steigt ein riesiges Ungeheuer aus dem Meer empor und hinterlässt eine grausame Blutspur. Zwar versuchen die Behörden diesen Vorgang so gut wie möglich zu vertuschen, doch noch immer wissen sie nicht, woher diese Kreatur stammt und warum sie das Land durchstreift…

Fazit

„The Lake“ wirkte in beinahe jeder Sekunde wie eine thailändische Variante von Godzilla – dem es trotz einiger selbstständigen Ansätze nicht gelang sich vom vermeintlichen Vorbild loszusagen und mit anderen Qualitäten zu glänzen.

Gut gefiel mir jedenfalls die Inszenierung, die mit teils düsteren und teils sonnenüberfluteten Bildern punkten konnte, auch mit Schnitttechnik durchwegs hochwertig anmutete und zeitgemäß wirkte. Das Geschehen brauchte sich in dieser Hinsicht nicht vor westlichen Blockbustern verstecken, machte sein scheinbar hohes Budget jederzeit sichtbar.

Etwas gespalten war ich jedoch bei den Monstern. Das CGI an sich war durchaus gelungen und die Kreaturen erscheinen angenehm plastisch, aber über deren Design könnte man vortrefflich streiten. Sie fügen sich von ihrer Art und ihren Bewegungen nicht sonderlich gut in die hübschen Aufnahmen ein und wirkten eher unfreiwillig komisch, denn furchteinflößend.

Auch bei der Handlung gab es Licht und Schatten. Wie Eingangs erwähnt, erinnerte das Ganze stark an die japanischen Klassiker meiner Kindheit, jedoch gab man sich hier leicht gekünstelt um Tiefe bemüht und warf damit mehr Fragen, als eigentliche Antworten in den Raum. Statt einem krachendem Finale präsentierte man uns hier mystisch angehauchte „Auflösung“, die ratlos vor dem Abspann verharren ließen. Vermutlich wollte man als unbedarfter Zuschauer viel mehr in die Sache hineininterpretieren, als es letztlich die Intention der Macher war.

Die Darsteller haben ihre Sache weitestgehend gut gemacht, konnten aber nicht alle zu hundertprozentig überzeugen. Manche Charaktere zeigten mir im Anbetracht der dramatischen Lage einfach zu wenig Emotionen – was zum Teil leider auch der deutschen Synchronisation geschuldet sein kann. Diese war eher mittelprächtig und vor allem (grade im Auftakt) nicht gut abgemischt. Die Stimmen waren zu leise, die Dialoge gingen in den Umgebungsgeräuschen (dem oftmals peitschenden Regen) fast vollständig unter.

Trotz diverser Mängel und Ungereimtheiten, habe ich „The Lake“ aufgrund seiner starken Aufmachung gerne geschaut und hätte am Ende gerne eine höhere Wertung vergeben. Hätte man es insgesamt (und vor allem beim Finale) etwas mehr krachen lassen, wäre ein kurzweiliger Monster-Streifen herumgekommen und eine uneingeschränkte Empfehlung eigentlich kein Thema gewesen. So bleibts bei einem soliden Titel, den man sich Zwischendurch mal anschauen kann – aber keineswegs ein absolutes Muss.

6/10

Fotocopyright: Splendid Film/WVG

Beverly Hills Cop 3

Inhalt

Erneut verschlägt es Cop Axel Foley nach Beverly Hills und dort ausgerechnet in einen offenbar äußerst familienfreundlichen Vergnügungspark. Er vermutet, dass die dortigen Sicherheitsleute etwas zu verbergen haben und womöglich hinter dem Mord an einem guten Kollegen stecken…

Fazit

Erneut verschlägt es Axel nach Beverly Hills und erneut verfolgt der nunmehr dritte Streifen die bekannten Muster seiner Vorgänger. Dies mag zwar ein bis dato recht erfolgreiches Konzept gewesen sein, offenbarte aber schon ein paar Abnutzungserscheinungen und kann am Ende keine neuen Wertungssprünge in meiner Gunst herausarbeiten – eher eine kleine Abwertung im Gegensatz zu den ersten Teilen zu kassieren.

In seinen guten Momenten fühlte sich der Streifen wie ein Wiedersehen mit alten Freunden an und man war schnell wieder „daheim“. Viele bekannte Gesichter haben erneut Einzug gehalten und wurden mit witzigen Auftritten ins richtige Licht gerückt. Abseits dieser kleinen Highlights jedoch, war das altbekannte Konstrukt nicht zu übersehen und trotz neuem Anstrich wollte keine echte Begeisterung mehr entflammen.

So schön auch das Setting des Vergnügungsparks, so wenig originell der Rest. Die Handlung folgte üblichen, recht offenkundigen Pfaden und versuchte gar nicht erst so etwas wie Tiefe zu entwickeln oder falsche Fährten auszulegen. Man trat auf der Stelle, konnte nur selten mit ein paar markanten Sprüchen für ein kleines Lächeln sorgen. Man hat alles schonmal irgendwo gesehen und hätte sich sehnlichst ein paar neue Akzente oder schlichtweg derberen Humor erhofft.

Der Film wirkt (jetzt nicht nur wegen des Parks) sehr familienfreundlich, sondern besaß allgemein eine harmlose Gangart. Kaum harte Schusswechsel, kaum derbe Dialoge. Hier hätte man gerne mehr wagen und provozieren, gerne auf eine höhere Altersfreigabe schiefen dürfen. Ich sag ja „nur 48 Stunden“ hat es gezeigt und dessen Prinzip funktioniert noch heute bestens.

Teil 3 bietet mehr vom Bekannten, wagt aber untern Strich zu wenig Neues. Auch wenn hier natürlich wieder ein gewisser Unterhaltungswert gegeben war und Murphey selbstredend in seiner Paraderolle glänzt, hätte es diesmal unterm Strich etwas Mehr sein müssen. Natürlich bin ich beim kommenden vierten Teil wieder dabei (deshalb habe ich mir die „alte“ Trilogie erneut angeschaut), hoffe hier jedoch auf ein paar neue Impulse und nicht allein auf Nostalgie aufgrund vertrauter Gesichter oder kultigem Soundtrack.

6,5/10

Fotocopyright: Paramount Pictures (Universal Pictures)

Elysium

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Im Jahr 2154 hat sich die Gesellschaft endgültig aufgeteilt. Die Erde ist zugemüllt und die Armut groß, während es auf der Raumstation „Elysium“ wahrhaft paradiesisch zugeht. Leider kann sich nur die Elite den neuen Wohlstand leisten und dennoch versuche immer wieder Personen aus der irdischen Unterschicht nach „Elysium“ zu gelangen.

Einer dieser „Flüchtlinge“ ist der vorbestrafte Arbeiter Max – aber nur weil er eh nichts mehr zu verlieren hat und vor seinem Abtreten zudem noch eine gute Tat abliefern will…

Fazit

Ich weiß nicht genau, ob mich nur die am Computerspiel „Deponia“ angelehnte Story nicht vollends überzeugen konnte oder mir einfach die über-stilisierte Inszenierung nicht so recht gefiel. Mit diesem Titel wurde ich trotz lobenswerter Grundidee, ausgereifter Effekte und einem gefälligen Cast nicht warm – kann daher auch heute noch keine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen.

Als beispielsweise Jason Bourne oder „Marsianer“ konnte mich Damon immerzu vollends überzeugen, doch hier störte sein (wohl bewusst) überzeichnetes Spiel oftmals gehörig. Man nahm ihm seine obercoole Rolle als Max nicht wirklich ab und wusste bei seinen späteren „Upgrades“ nicht, ob man nun lachen oder weinen soll. Gleiches halt für einen Widersacher, der eher wie ein Penner, statt ein furchteinflößenden Fiesling wirkte und nicht ansatzweise ernst zu nehmen war.

Das war für mich – neben einigen Handlungslücken – dann auch das größte Problem an der Sache. Trotz grundsätzlich gesellschaftskritischer Botschaft und einigen guten dramatischen Aspekten, war mir das Geschehen zu „comichaft“, zu überzeichnet und verwässerte eigene Stärken fortwährend. Man konnte nie richtig abtauchen, störte sich immer wieder an verschiedenen Elementen – was mir normalweise nicht allzu oft passiert und ich die Dinge einfach mal geschehen lasse.

Das fiktive Universum war dagegen interessant erdacht und bildtechnisch beeindruckend umgesetzt. Die Raumstation war imposant, schlüssig konzipiert und „lebendig“. Trotzdem rissen viele Fragen aus der eigentlich so tollen Immersion – und die fielen nicht erst nach, sondern bereits während der Sichtung stets negativ auf.

Warum sollte es denn auf der Erde keine Heilungs-Apparate geben – beispielsweise in den Fabriken, um Arbeiter direkt zu regenerieren? Warum ist „Elysium“ so fortschrittlich und dabei so schlecht gesichert? Warum werden die Flüchtlingsschiffe von der Erde aus und nicht von der Raumstation an sich beschossen? Wurde denn grundsätzlich nicht an ausreichende Verteidigung der Obersicht gedacht?

Diese Liste könnte ich noch ewig so weiterführen und selbst wenn ich viele solcher Kleinigkeiten ausklammere, kommt in meinen Augen – selbst nach wiederholter Sichtung – kein guter Film heraus. Es gab viele lobenswerte Ansätze, beispielsweise eine enorm starke technische Seite, aber das half bei mir nicht gegen die vielen Fragen und Ungereimtheiten entgegen zu wirken und ein Auge zuzudrücken. Den Kauf des hochwertigen Mediabooks (ich glaube damals Müller-Exklusiv) habe ich seinerzeit schon ein wenig bereut…

5,5/10

Fotocopyright: Sony Pictures Home Entertainment

Beverly Hills Cop 2

Inhalt

Der Angriff auf einen guten Freund, bringt Cop Axel Foley wieder nach Beverly Hills. Dort wird er von den meisten Kollegen zwar nicht gerade mit Kusshand aufgenommen, dennoch versucht er sich so wie wie möglich bei den Ermittlungen zum tatverdächtigen „Alphabet-Mörder“ einzubringen und wirbelt den Fall mit seiner unvergleichbaren Weise gehörig durcheinander…

Fazit

Nachdem ich letztens erst wieder mit dem ersten Teil begonnen habe, war die Sichtung der Fortsetzung nur eine Frage der Zeit. Der letzte Durchgang lag ebenso Jahre zurück und ebenso hat das Teil mittlerweile einen kleinen Teil von seinem Charme eingebüßt. Unterm Strich bleibt aber zu sagen, dass wir seinerzeit eine gute und konsequente Fortsetzung eines Achtungserfolges erhalten haben und auch heute nicht wirklich merken können.

Die Geschichte war so lala, aber ein guter Rahmen um Murphey mal wieder ins richtige Licht zu rücken und vor allem seine scharfe Zunge fortwährend zum Einsatz kommen zu lassen. Mit seiner lockeren Art trug er das Geschehen dann weitestgehend von allein, wobei ihm mit Brigitte Nielson und Jürgen Prochnow zwei echte Stars – gemessen am Entstehungsjahr – gegenüber gestellt wurden.

Die Harmonie der Darsteller untereinander hat gepasst und manch flotte Sprüche (inkl. mustergültiger deutscher Übersetzung) sorgten für Gelächter. Zwar fand ich die Dialoge damals weitaus lustiger, aber das Gebotene ging soweit noch vollkommen in Ordnung. Man amüsiert sich noch immer hervorragend und labt sich am Retro-Flair des Streifens – der dank Outfits und Stylings mehr als deutlich an den Zuschauer transportiert wurde.

So insgesamt gab es von allem ein bisschen mehr – jedoch in vertretbaren Ausmaßen. Man hat den Bogen nicht überspannt, das funktionierende Konzept des Vorgängers nicht großartig verändert, nur einen Hauch mehr an Action oder Gags eingebaut und fertig was das Endergebnis. Das war jedoch nicht weiter schlimm, denn der guten Unterhaltung tat dies zum Glück keinen Abbruch.

Wer A sagt, muss auch B sagen – und wem Part 1 gefiel, der wird auch mit dieser Fortsetzung auf seine Kosten kommen. Zwar hat sich das Werk nicht kriegsentscheidend weiterentwickelt, doch Abnutzungsspuren waren noch keine zu vermelden. Der Spaßfaktor hat soweit gepasst und von daher gibt es einen Daumen noch oben – obgleich ich heute einfach keine höhere Bewertung für den Film auszusprechen vermag.

7/10

Fotocopyright: Paramount Pictures (Universal Pictures)

Passagier 57

Inhalt

Während das FBI einen Sträfling in einem normalen Passagierflugzeug überführt, kommt es zu einer Meuterei und der Gefangene übernimmt mit seinen Komplizen die Kontrolle. Glücklicherweise befindet sich neben den liquidierten Bundesbeamten aber auch ein erfahrener Sicherheitsmann an Bord, der sich den Terroristen sogleich entgegen stellt…

Fazit

Eigentlich wollte ich die Tage mit der erneuten Sichtung der „Beverly Hills Cop“-Reihe weitermachen, da fiel mir die DVD von „Passagier 57“ mit ihrer markanten, roten Hülle ins Auge und spontan entschloss ich mich zur Begutachtung dieses Streifens. Ähnlich wie beim Mitbewerber hat auch dieser Titel über die Jahre etwas von seinem Charme eingebüßt, was sicherlich ebenfalls heutigen Sehgewohnheiten und Erfahrungen geschuldet ist.

Die Handlung hätte schon seinerzeit keinen Sonderpreis verdient und der Verlauf an sich war schon immer ziemlich vorhersehbar gestrickt, doch unterhaltsam ging es irgendwo schon zur Sache. Man bekam zwar keinerlei neue Innovationen, aber immerhin solide inszenierte Standardkost, die sogar mit einigen blutigen Schusswechseln punkten konnte – und sich damals noch für eine 18er Freigabe empfohlen hat.

Ob das Treiben nun in einem Hochhaus, einem Schiff oder Flugzeug spielt – die Grundpfeiler sind allesamt recht ähnlich und leider fehlt es diesem Passager an besonderen Alleinstellungsmerkmalen. Man konnte das Teil wirklich gut „wegschauen“, doch so richtig eigenständige Elemente blieben leider überhaupt nicht im Kopf hängen. Alles lief nach bewährtem Schema und bot keine unerwarteten Wendungen – nicht einmal bei den Figuren, die sich ebenso nach bekannten Mustern verhielten.

Bruce Payne hat als fieser Gegenspieler einen guten Job erledigt und stahl einem ebenso gut aufgelegten Snipes oftmals die Schau. Er spielte so richtig fies und hob den Grundton auf ein angenehm ernstes Level – ohne dabei irgendwie zu weit „drüber“ zu wirken und ohne die angenehm ernsteren Ansätze des Streifens zu verwässern. Ansonsten haben hochwertige Aufmachung und ein stellenweise angenehm einprägsamer Soundtrack gefallen. Die erfreulich gute Bildqualität sowieso.

Es gibt bessere, aber auch wesentlich schlechtere Genrevertreter, als diesen hier. „Passagier 57“ erfand das bemühte Rad nicht neu, gefällt aber bei Atmosphäre und rauem Umgangston. Wer solche Titel mag, wird also schon irgendwo gut bei Laune gehalten und klagt hoffentlich nicht über fehlende neue Impulse. Für mich unterm Strich ein guter Titel für die gelegentliche Sichtung, aber sicherlich kein unentbehrliches Pflichtprogramm. Im Grunde ein weiterer Titel von der Stange, aber so auf seine Art gar nicht mal übel.

7/10

Fotocopyright: Warner

Be my slave – Im Bann der Begierde

Inhalt

Ein junger Mann ist ein wahrhafter Meister im Verführens von Damen, doch eine neue Arbeitskollegin stellt ihn letztlich auf eine harte Probe. Erst zeigt sie ihm nur die kalte Schulter, dann macht sie eindeutige Angebote und kommt ohne Vorlauf direkt zur Sache. Dies fasziniert den Frauenheld auf seltsame Weise und scheinbar verliebt er sich zum ersten Mal. Noch weiß er jedoch nicht, was hinter der hübschen Fassade seiner Angebeteten steckt und warum sie ihm solche Offerten macht…

Fazit

Das Urteil zu „Be my Slave“ fällt mir ein wenig schwer. Im Grunde lieferten uns die Japaner einen hochwertig inszenierten, mit hübschen Figuren besetzten und stellenweise voller Erotik knisternden Film ab, doch so richtig konnte er seine Aussage nicht an den Zuschauer bringen, beziehungsweise seine Motive nicht ausreichend verständlich begründen.

Bis zu einem gewissen Punkt gab sich der Streifen herrlich mysteriös, spannend und irgendwo sehr unterhaltsam. Selbst seine „Auflösung“ war plausibel und bis dorthin noch stimmig gestaltet. Irgendwann nahm man sich dann zwar auch die Zeit seinen Twist zu begründen, traf dabei aber nicht den Kern der Sache und beantwortete nicht alle Fragen des Zuschauers zur vollsten Zufriedenheit.

Man hat dem Geschehen zwar beigewohnt und konnte die Verhaltensweisen in groben Zügen verstehen, dennoch konnte ich den entscheidenden Trigger zur Wandlung nicht identifizieren. Man konnte sich seinen Teil denken und auch durchaus für einen gewissen Interpretationsfreiraum dankbar sein, dennoch hätte ich mir eine Erklärung seitens der Macher gewünscht. Irgendeine Intention müssen sie ja gehabt haben.

Ansonsten war der Film recht „sympathisch“ und vor allem hochwertig gemacht. Die hübschen Darsteller harmonierten gut miteinander und die Aufnahmen waren teils wirklich angenehm erregend. Man zeigte Einiges an nackter Haut, aber nie zu viel und driftete zu keiner Zeit in die Schmuddelecke ab. Eine gewisse Zensur war trotzdem nicht zu übersehen.

Wer sich für das Thema interessiert oder einfach Bock auf einen kleinen Ausflug in Erotik-Thriller-Genre hat, darf gerne mal einen Blick wagen. Ich fand die erste Hälfte des Streifens (trotz mittelprächtiger Synchronisation) recht gut, grade im letzten Drittel gab es jedoch leichte Ernüchterung. Unterm Strich solide und absolut anschaubare Kost, aber die Japaner können es (in anderen Filmbereichen) einfach besser.

6/10

Fotocopyright: Busch Media / Shamrock Media

Shotgun Wedding

Inhalt

Für Darcy und Tom sollte es die Traumhochzeit im Paradies werden, doch dann kam alles anders als gedacht. Zunächst stressen die auf den Philippinen geladenen Gäste, dann zofft sich das künftige Paar und letztlich stürmen finstere Terroristen die Zeremonie…

Fazit

Ganz ehrlich gesagt habe ich nicht viel erwartet und unterm Strich auch nicht viel bekommen. „Shotgun Wedding“ hält im groben sein Versprechen auf seichte Unterhaltung mit etwas Action und etwas Comedy, aber Abseits dessen gab es nichts weiter an positiven Dingen zu berichten. Keine überragende Wendung, keine erinnerungwürdigen Momente, einfach nichts.

Über weiter Teile (oder im Grunde eigentlich die ganze Zeit) plätschert das Geschehen vor sich hin und bot – abgesehen vom strammen Körper von Jennifer Lopez – keine sonderlichen Schauwerte. Weder bei den Gags, noch bei den Ballereinlagen stach das Werk hervor und alles wirkte schemenhaft-berechnend in Szene gesetzt und erzählt.

Die hübschen Bilder hatten durchaus ihren Reiz, der ansprechende Cast ebenso, doch über die Oberflächlichkeit des Streifens kam ich einfach nicht hinweg. Man hat alles irgendwo schon einmal gesehen und oftmals sogar etwas schwungvoller oder schlichtweg lustiger. Obwohl die Chemie zwischen Lopez und Duhamel einigermaßen gepasst hat, blieb der letzte Funken, das Knistern bei deren Aufeinandertreffen einfach aus.

Gemeinsam kamen sie sowieso nicht gegen das vorherschaubare Drehbuch an, dem es nicht nur an Wendungen, sondern auch an Witz gefehlt hat. Da sich das ganze Szenario selbst nicht allzu ernst nahm, hätte man gerne noch ein paar derbere Dialoge – oder besser noch: blutigere Shoot-Outs einbauen können, um wenigstens hier die Aufmerksamkeit spürbarer zu erhöhen. Das konnten einige Mitstreiter wesentlich besser.

„Shotgun Wedding“ ist belangloses Hollywood-Kino in Reinform und damit per se noch nicht schlecht. Solche Werke haben ihre Daseinsberechtigung und gehen für Zwischendurch immer mal wieder klar. Dieser Streifen ist jedoch ein so heftiger Durchschnitt, dass trotzdem keinerlei Anschaupflicht besteht und so – aus meiner Sicht – gerne übersprungen werden darf. Schade eigentlich.

5,5/10

Fotocopyright: LEONINE

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