Inhalt

Paco, Cruz und Miklo wuchsen in einfachen Verhältnissen auf und hielten immer zusammen. Irgendwann kam jedoch der Wendepunkt, wo sich jeder für seinen weiteren Werdegang entscheiden muss…

Fazit

Bei manchen Filmen ist es unverständlich, warum sie in der Schublade der Labels versauern und keine akkurate Veröffentlichungen spendiert bekommen. „Blood In Blood Out“ ist einer jener Vertreter, die schon seit Jahren auf DVD in meinem Regal schlummern und noch immer auf einen schönen Release in High Definition warten.

Der Film hat durchaus einen gewissen Kultcharakter, was an vielen seiner Komponenten liegt. Zum Einen ist der Streifen völlig frei von Humor und zum Anderen hob er sich mit seiner allgemeinen Erzählweise deutlich von den üblichen Genrevertretern ab.

Das Epos bot zunächst alles, was man erwartet – um dann langsam eine eigene Richtung einzuschlagen. Alles begann mit dem Zeichnen seiner Figuren als Jugendliche, deren Wege sich auf unterschiedliche Weise voneinander trennten und dennoch irgendwo miteinander verwoben waren. Soweit, so bekannt.

Im Gegensatz zu anderen Mitstreitern entwickelten sich jedoch die Figuren ein wenig anders. Habe ich zunächst an einen geläuterten Knasti geglaubt, hat er sich in Haft jedoch völlig verändert und mutiert zu einem krassen Gangster, der vor weiteren Morden nicht mehr zurückschreckt und dabei noch immer sein jungenhaftes Äußeres beibehielt.

Eindrucksvoll hierbei, wie gut es den Machern dabei gelang den Zuschauer nie zu verlieren und Motive stets verständlich aufzuzeigen. Man spürt wahrlich die Ausweglosigkeit der Figuren und muss schmerzlich anerkennen, warum sich deren Schicksale so entwickeln mussten. Es gab kein Entrinnen aus dem Umfeld und ein tieferes Abtauchen in der Kriminalität schien unausweichlich.

Freundschaft und Loyalität waren natürlich wichtige Bestandteile, dennoch geht die Handlung darüber hinaus. Man erkennt, wie viele kleine Dinge eskalieren und letztlich echte Bandenkriege vom Zaun brachen – die selbst vor Aufständen hinter Gittern keinen Halt machten.

Einen großen Teil zum Gelingen trugen sicherlich die gut agierenden und perfekt miteinander harmonierenden Darsteller bei. In Nebenrollen sind sogar einige bekannte Gesichter zu erblicken – mit denen man für eine Neuveröffentlichung durchaus auf dem Cover werben könnte.

In heutigen Zeit, wo jeder Müll auf Blu-Ray gepresst wird, sollte „Blood In Blood Out“ endlich mal seine Neuauflage bekommen – und würde sofort wieder in die Sammlung wandern. Mir gefällt die überlange und trotzdem unterhaltsame Inszenierung, die tollen Darsteller und der trockenen Umgangston. Definitiv einer der besseren „Gangsterfilme“ und ein echter Tipp für Liebhaber – die diesen leicht nischigen Titel vielleicht noch nicht oder nicht mehr auf dem Schirm hatten.

8/10

Fotocopyright: Touchstone/Walt Disney