Inhalt

Akira ist ein vorbildlicher Arbeitnehmer, der sogar während einer Zombie-Apokalypse nicht zu spät in die Firma kommen möchte. Als er dann aber realisiert, dass seine Kollegen vielleicht niemals wieder sieht und es nun andere Probleme gibt, blüht er richtig auf. Er erstellt eine Liste mit Dingen, die er immer schon einmal machen wollte und genießt im Chaos das Leben nun endlich in vollen Zügen…

Fazit

Der Titel ist etwas sperrig, der Inhalts keinesfalls. Auch wenn die Japaner das Rad nicht neu erfinden, wirkt „Zom 100: Bucket List of the Dead“ mit seiner unverkrampften Art durchwegs frisch, unterhaltsam und packend.

Ich kenne die animierte Vorlage zwar nicht, unterstelle den Machern aber einfach mal eine gelungene Adaption selbiger. Das Werk wirkt schon an vielen Stellen wie aus einem Manga entsprungen, trotzdem aber stimmig und trotz einiger kurioser Einfälle (grade beim Finale) nicht total drüber.

Mir hat gefallen, dass man sowohl Hauptcharakter, als auch den Zuschauer einfach in die Zombie-Apokalypse hineinwarf und gar keine weiteren Erklärungen zum Thema abgab. Viele Menschen waren einfach infiziert und warum das so war spielte irgendwie auch keine Rolle mehr. Man bemühte sich nicht um Erklärung und ließ der Handlung freien lauf.

So richtig neu war das Szenario bzw. die verzweifelte Ausgangslage dann wiederrum auch nicht, doch die lockere Erzählweise und der sympathische Akira machten dieses Manko wieder wett. Man konnte sich aufgrund eines sehenswerten Intros sehr gut in seine Figur hineindenken und sein neues „Aufleben“ absolut nachvollziehen. Das Geschehen nahm sich dabei selbst nicht zu ernst und der Humor war extrem angenehm und nie zu slapstikhaft wie beispielsweise einst bei „Shawn of the Dead“.

Der Erzählfluss war sehr ausgezeichnet und verzeichnete in seinen knappen zwei Stunden keinerlei Durchhänger. Sicherlich war der Verlauf vieler Elemente von eher unglaubwürdigen Zufällen geprägt, doch im sowieso schon verrückten Gesamtkontext konnte man dies locker verschmerzen. Wir hatten hier niemals eine Dokumentation vor uns und erst recht kleinen annähernd authentisch präsentierten Weltuntergang, bei dem man sich über Zufallsbegegnungen oder kurios mutierte Viecher noch einen Kopf machen müsste.

Für mich gehört „Zom 100: Bucket List of the Dead“ zweifelsohne zu den Highlights des bisherigen Filmjahres auf Netflix. Der Titel bediente sich zwar ungeniert vieler bekannter Mechaniken, wirkt dennoch unerwartet frisch und überzeugte mit seiner enormen Kurzweil. Die jungen Darsteller harmonierten wunderbar miteinander und Themen wie Gesellschaftskritik oder der mehr als deutlich zum Ausdruck gebrachten Freude am Leben kamen bei all den blutigen Auseinandersetzungen nicht zu kurz. Wer eine flotte – aber auch irgendwo typisch japanische – Komödie sucht, liegt hier goldrichtig. Ich hoffe nun inständig auf Fortsetzung!

8/10

Fotocopyright: Netflix