Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Scheinbar per Zufall lernt die wohlhabende Edith Cushing einen charismatischen jungen Mann aus England kennen und lieben. Ihr Vater ist zwar gegen die Vermählung, doch nach seinem plötzlichen Tod hält Edith nichts mehr in der Heimat und sie zieht mit ihrem neuen Gatten davon. Auf den ersten Blick scheint das Glück perfekt, doch dann bemerkt sie sein wahres Gesicht…

Fazit

Düster, gruselig, schön – Guillermo del Toro liefert mit „Crimson Peak“ ein stimmiges Märchen für das reifere Publikum ab. Das Geschehen lebt zwar weniger von einer komplexen Story, dafür von eindrucksvollen Bildern, aufwändigen Kostümen und einer tollen Atmosphäre, die dank eindringlicher Musik und mysteriöser Geräuschkulisse wirklich oft zum angenehmen Schaudern einlud.

Die Geschichte war eher simpel und vorherschaubar, dennoch unterhaltsam und verhältnismäßig spannend präsentiert. Man blieb jederzeit gespannt am Ball und störte sich eigentlich nicht an den berechneten Elementen – wie eben den Ausgang der Handlung oder manch wissentlich platzierte Gruseleffekt. Man erfand das Rad nicht neu, gab aber das Beste um den Zuschauer dennoch zu bespaßen.

Die Darsteller haben ihre Sache sehr gut gemacht, wobei mir Jessica Chastain von allen Beteiligten am ehesten ins Auge gesprungen ist. Ihre Outfits waren vielleicht nicht ganz so beindruckend und schräg wie die von Mia Wasikowska, aber ihr Spiel war dafür umso großartiger. Vor allem im Schlußpart verursachte sie so richtig Gänsehaut und das Zuschauen war eine Freude. Man überspielte elegant den überschaubaren Plot und lieferte uns eine kurzweilige Vorstellung.

Da der Film neben seinen wenigen Hauptfiguren hauptsächlich von seiner Ausstattung profitierte, waren die Effekte stellenweise aber etwas enttäuschend. Die zahlreichen CGI-Effekte waren meist offenkundig als solche zu erkennen und wirkten stellenweise sogar wie unliebsame Fremdkörper. Das wurde zwar etwas durch die zuweilen stark gefilterte Gesamtoptik abgeschwächt, stieß trotzdem gelegentlich recht negativ auf – vor allem, wenn man die dargestellten Figuren aufgrund des schlechten Renderings nicht gut erkennen konnte.

Bei der Technik schien das Budget gefehlt zu haben, dass bei Kostümen und Kulissen draufging, aber dennoch lieferte uns der Genre-Meister del Toro eine sehenswerte Grusel-Mär mit hohem Unterhaltungswert ab. Selbst bei wiederholter Sichtung konnte ich prima im Szenario versinken und die herrliche Stimmung vollends einsaugen. Solche Filme gehen bei mir nicht an jedem Tag, aber wenn mir die Laune danach steht, dann lobe ich mir solche bildgewaltigen und charmanten Werke wie dieses. Unterm Strich zwar nicht perfekt, eine Empfehlung aber absolut verdient.

7,5/10

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH