Inhalt

Da Spiel startet in den Überresten eines abgestürzten Flugzeugs und alsbald befindet man sich nicht nur im Kampfs mit den Trümmern, sondern stet zudem einigen Untoten gegenüber. Eine Seuche ist ausgebrochen und nun gilt es am Leben zu bleiben und idealerweise auch ein paar Verbündete zu finden…

Gameplay

„Dead Island 2“ ist ein First-Person-Shooter mit kleineren Rätseleinlagen. Das Spiel gibt sich zwar auf den ersten Blick recht „weitreich“, kann aber beim besten Willen nicht als „Open World“-Titel bezeichnet werden. Markierungen geben uns klare Ziele vor und wir hangeln uns von Schauplatz zu Schauplatz. Nerviges „Backtracking“ wird später aber immerhin durch eine Schnellreise-Funktion ersetzt.

Meist ballern und metzeln wir uns durch Zombiehorden und das eigentliche Gameplay schaut dabei immer gleich aus. Entweder müssen wir passende Schlüssel finden, eine Batterie von A nach B bringen, Kabel verfolgen oder schlichtweg alle angreifenden Gegner beseitigen. Das ist grade zu Beginn noch aufregend, doch spätestens mit dem gefühlt zehnten „Töte sie alle“-Aufruf kommt etwas Ernüchterung in die teils äußerst fordernden Gefechte.

Einen kleinen taktischen Aspekt bringen Fähigkeiten, die in Form von gefundenen Karten auf unserem persönlichen Kartendeck im Inventar platziert werden können – aber auch das Abnutzen oder Aufrüsten der Waffen, ähnlich wie beispielsweise bei „Zelda: Breath of the Wild“. Man muss also immer nach Schrott Ausschau halten und den „Lebensbalken“ unserer Baseballschläger oder Macheten im Auge behalten.

Spielzeit

Ich habe mich rein auf die Hauptgeschichte konzentriert (hier gab es schon genügend Botengängige und stupide Aufgaben) und bin am Ende bei zirka 15 Stunden Spielzeit gelandet. Das war für mich okay, da das Gameplay schon recht eintönig erschien und die Story keineswegs einen Nobelpreis für überraschende Wendungen oder sonstige dramatischen Momente verdient hätte.

Präsentation & Technik

Optisch ist „Dead Island 2“ kein Überflieger, aber vollkommen okay. Die Umgebungen schauen manchmal langweilig aus (Villenviertel zu Beginn), andererseits aber extrem stimmig (Abwasserkanäle) und dann wieder wunderschön (Riesenrad am Strand). Die Figuren sind gelungen und deren Animation meist recht hübsch. Leider wiederholen sich die Gegnertypen zuweilen sehr oft – grade in den selben Arealen.

Die englische Sprachausgabe wurde professionell vorgetragen und der Soundtrack besaß ein paar ziemlich gute Stücke.

Während das Spiel auf der Playstation 5 jederzeit flüssig lief und mit kurzen Wartezeiten aufwartete, hinterließ die PC-Version (die ich mir ebenfalls angeschaut habe) zunächst gemischte Gefühle. Egal in welcher Auflösung oder mit welcher Detailstufe – das Spiel war eine extreme Ruckelorgie. Erst nach (ich glaub dem dritten Start) lief es dann – selbst in 4K bei maximalen Details – ohne einen einzigen Hänger. Anscheinend wurden hier Shader kompiliert (oder was auch immer) – es wäre jedoch nett gewesen, den Spieler zumindest mit einer dauerhaften Einblendung während des Vorgangs darauf hinzuweisen oder wie bei „The Last of Us“ uns einfach mal ein wenig vor Spielstart warten zu lassen. Ich habe schon einen Defekt meiner neuen Grafikkarte befürchtet, bis die Performance dann endlich gepasst hat.

Positiv

  • stimmige Präsentation
  • flottes Gameplay
  • lockerer Umgangston (nimmt sich selbst nicht zu ernst)
  • stellenweise recht stimmige Abschnitte

Neutral

  • simple Rätseleinlagen
  • anfängliches Backtracking
  • sehr gradlinig konzipiert
  • überschaubare Anzahl unterschiedlicher Gegnertypen
  • mittelprächtige Geschichte mit eher schwachen Wendungen

Negativ

  • häufig wiederholende Mechanismen
  • keine richtig neuen Ideen
  • zu Beginn technische Probleme bei der PC-Version

Fazit

Vor Schwergewichten wie „Baldurs Gate 3“ kommt ein Titel wie „Dead Island 2“ gerade recht. Hier muss man nicht viel denken und kann sich beim Schnetzeln von Untoten so richtig austoben. Das funktionierte soweit recht gut, doch irgendwann sehnte man sich den Abspann herbei.

„Dead Island 2“ spielte sich zwar locker-leicht und flott weg, war aber oftmals stupide monoton und nervte mit den immergleichen Aufgaben inmitten der immergleichen Gegnertypen. Die zuweilen arg schwierigen Gefechte hielten zwar in Atem, dennoch sank die allgemeine Motivation dabei immer wieder ein kleines Stückchen. Die berechenbare und ebenfalls linear erzählte Handlung brachte da keine Besserung.

Nichtsdestotrotz. Wer eine launige Zombiehatz erwartet und sich dabei nicht mit einer tiefgreifenden Geschichte oder komplizierten Rätseln abgeben will, liegt hier goldrichtig. Bevor sich das überschaubare Gameplay völlig abnutzt, flackerte schon der Abspann über den Schirm und es gab ein verhaltenes Grinsen im Gesicht. „Dead Island 2“ definiert das Genre nicht neu und mag nach all den Jahren seiner Entwicklungszeit vielleicht den Ein oder Anderen etwas enttäuscht haben – für mich ists jedenfalls ein launiger Zeitvertreib und keine Geldverschwendung (war kurz nach dem Release bereits günstig in Frankreich erhältlich) gewesen. Irgendwann war ich so im „Flow“ und wollte mich dann unbedingt zum Finale vorkämpfen, habe in der Zwischenzeit dann kaum etwas anderes gezockt.

Grafik: 8/10
Sound: 7,5/10
Gameplay: 6/10
Gesamt: 7,5/10

Fotocopyright: Deep Silver / Dambuster Studios