Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Ein verzweifelter Mann erschießt zuerst seine Arbeitskollegen, dann seine Frau und flieht mit seinen beiden Kindern. Nach einen Autounfall stranden sie in einer Waldhütte, wo er auch dem Nachwuchs das Leben nehmen will. Eine geheimnisvolle Kraft jedoch verhindert dies und scheint sich um die Mädchen zu kümmern, bis sie nach endlosen Tagen endlich gefunden und in die Obhut des Onkels gebracht werden.

Dort verhalten sie sich zunächst sehr seltsam, haben viele Dinge verlernt und müssen sich neu an Menschen gewöhnen. Außerdem unterhalten sie sich stets mit einem geheimnisvollen Wesen, welches sie „Mama“ nennen…

Fazit

Horrorfilme mit verwunschenen Häusern oder beängstigenden Kindern gibt es zu Hauf und so stand man nach den ersten Trailern diesem Streifen damals doch ein wenig skeptisch gegenüber. Eigentlich hatte man keine große Lust auf den x-ten Titel mit Gruselkindern vorgesetzt zu bekommen, doch die Neugier überwog und man wagte einen Blick.

Glücklicherweise wusste die tolle Inszenierung schnell in ihren Bann zu ziehen und ein ordentlicher Spannungsbogen entfaltete sich ansehnlich. Man kam sofort mit den unterschiedlichen Charakteren klar und versank in der Handlung – die erstaunlicherweise von vielen Klischees abwich und sich damit deutlich vom Genrebrei abhob. Man spürte, dass diesmal kein asiatisches Original zu Grunde lag und man eigene Wege in Storyverlauf und Design pflegte. Alles wirkte ungewohnt frisch und hierdurch umso packender und unvorhersehbarer.

Mit relativ einfachen Mitteln wurde eine stellenweise enorm beklemmende Atmosphäre erzeugt, die durchwegs sehr gut gefiel. Die Optik war streckenweise recht dunkel, dafür auf Hochglanz poliert und kameratechnisch gekonnt in Szene gesetzt. Von langsamen Zooms bis hin zu rasanten Verfolgungen wurde Vieles geboten und hatte kein Grund zum Klagen. Auch wenn die Aufnahmen oft sehr düster waren, so behielt man trotzdem den Überblick und wurde zudem nicht durch hektische Schnitte davon abgebracht. Die Jumpscars waren dagegen recht vorherschaubar, aber trotzdem nicht schlecht gemacht.

Die Darsteller machten ihre Sache gut, besonders die beiden Kinder agierten ganz hervorragend. War bestimmt schwer, die Kleinen in einem solchen Projekt so vorbildlich zu integrieren und zur Mitarbeit zu bewegen. Einzig die Computereffekte (die den Akteuren teilweise auch unter die Arme griffen) waren stets als solche zu erkennen und technisch nicht auf aller höchstem Niveau. Unterm Strich war dies verzeihbar, da der Gesamteindruck nicht sonderlich getrübt wurde.

Wer Horrorfilme mag und den Schwerpunkt eher auf Gänsehaut, statt auf Splatter legt, dürfte mit „Mama“ absolut glücklich werden. Die anfänglichen Befürchtungen wurden schnell über Bord geworfen und der Unterhaltungsfaktor war überraschend hoch. Zum mehrmaligen Anschauen eignet sich das Werk wohl weniger, aber für einmal von den beiden Gruselkids betört zu werden reicht es vollkommen aus. Insgesamt ein guter Beitrag mit runder Inszenierung.

7/10

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH