Inhalt

Zwei befreundete Paare sitzen gemeinsam am Esstisch und bereiten das Überschreiben des Hauses vor. Die Stimmung ist zunächst noch recht gut, scheint aber immer mehr ins Gegenteil zu kippen. Plötzlich klingelt es jedoch an der Türe und ungebetene Gäste dringen ins Gebäude…

Fazit

Vor ein paar Tagen habe ich mich noch ein wenig über die gemächliche Erzählweise von „Alice Darling“ beklagt und im Grude wäre diese Kritik hier abermals anzubringen. „Barbarians“ ließ sich in seiner ersten Hälfte ordentlich Zeit, erläuterte Ausgangslage und die Hintergründe seiner Hauptfiguren recht unaufgeregt – schürte damit aber Interesse am angekündigten „Knall“, welchen uns der Covertext so vollmundig angepriesen hat.

Dieser „Knall“ war dann auch nicht übel, jedoch aufgrund seiner wenig komplexen Handlung auch recht vorherschaubar gestaltet. Man konnte die Puzzlestücke quasi innerhalb von wenigen Minuten zusammensetzen und war bei der Auflösung nicht mehr allzu sehr überrascht.

Es ging hier weniger um die Aufklärung der nüchtern erzählten Geschichte, vielmehr um deren Ausgang. Selten zuvor wurde eine solch prekäre Lage so glaubwürdig und nachvollziehbar konstruiert und man konnte sich jederzeit gut in die Sicht unserer Figuren hineindenken. Das gebotene Finale war dann entsprechend konsequent und gar nicht mal so abgehoben, wie man es bis zur letzten Minute vielleicht dann dennoch erwartet hätte. Ich möchte hier jedoch nicht zu viel verraten – es sei gesagt, dass man uns dann doch nicht so schräg wie beispielsweise einem „Very Bad Things“ in den Feierabend verabschiedet und „auf dem Teppich“ blieb.

In Sachen Technik und Darsteller gab es wenig zu Meckern. Die deutsche Synchronisation war zwar bestenfalls mittelprächtig, aber schnell hat man sich daran gewöhnt. Ansonsten haben die (zumindest für mich) unbekannten Gesichter ihren Job zufriedenstellend erledigt und die durchaus akzeptable Handlung prima unterstützt. Sie betrieben kein Overacting und man kaufte ihnen ihre Rollen problemlos ab.

Optisch wurde das Geschehen hochwertig und auf eigene Weise sogar elegant in Szene gesetzt. Die Bilder waren klar, die Schnitttechnik mit wechselnden Stilen sogar echt prima gelungen. Überwiegend ging es ruhig und ein wenig gemächlich zu, an anderer Stelle setzte man gezielt auf Filter oder ungewöhnliche Perspektiven. Computereffekte waren hier gar nicht möglich und mit einfachen Mitteln wurde eine gelungene Immersion geschaffen.

Wahrscheinlich musste „Barbarians“ mit einem recht überschaubare Budget auskommen und hat damit sein Bestes getan. Die Story an sich war schlüssig und weit entfernt vom üblichen Mystery-Ansatz, die Darsteller sympathisch und ein Stückweit authentisch. Für meinen Geschmack hat es einen Ticken zu lange gebraucht, um in Fahrt zu kommen, ansonsten kann ich nur wenig kritisieren. Das Ding ist halt ein netter, kleiner Streifen, der erst gar nicht zu viel riskiert und auf seine Art ein solides Ergebnis abliefert.

6,5/10

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