Inhalt

Eine junge Dame ereilt ein verzweifelter Hilferuf einer guten Freundin, doch der Ankunft in der Wohnung kann sie lediglich noch deren Leiche auffinden. Scheinbar hat sie sich aus Verzweiflung das Leben genommen, doch wer oder was steckt dahinter?

Fazit

„Auf Netflix nichts Neues“ könnte man grob über diesen Titel urteilen, denn wirklich innovativ war das Gebotene beim besten Willen nicht. „Ballerina“ fühlt sich arg nach „John Wick auf koreanisch“ an, ohne dessen Klasse und vermeintlich auch nicht dessen Kultstatus zu erreichen.

Technisch macht der Film eine solide Figur. Die Gefechte waren hochwertig inszeniert und mit tollen Farben und Filtern bestückt. Man findet sich schnell zurecht und fühlt sich ebenso schnell auch wohl. Man konnte dem Treiben aufgrund seiner überschaubaren Handlung auch prima folgen und hatte keine Probleme die einzelnen Details miteinander zu kombinieren.

Schwach hingegen die klischeehafte Zeichnung seiner Figuren und dem unentschlossenen Gesamtstil. Auf der einen Seite wirkte das Treiben angenehm rau und derbe, an anderer Stelle fühlte sich das Gemetzel zu überzeichnet und damit comichaft an. Das wäre im Grunde nicht schlimm – hätte man den Härtegrad und da Blutgehalt dazu passend in die Höhe geschraubt und es damit total auf die Spitze getrieben. Leider war dem nicht so und das Ding erschien unerwartet zahm und beliebig.

Der Verlauf war überwiegend kurzweilig, dennoch schlichen sich kleinere Längen ein. Man hat alles irgendwo schon einmal gesehen und große Überraschungen gab es einfach nicht. Die Handlung folgte bewährten Mustern, brachte uns nie auf falsche Fährten und wich nicht von seiner vordefinierten Bahn ab. Scheinbar wollte man (bis auf ein paar schräge Figuren) nichts riskieren und erst recht keine doppelten Böden oder mehrschichtige Charaktere einbauen.

„Ballerina“ ist kein schlechter Film und sicherlich auch eine Sichtung im Rahmen eines vorhandenen Abos bei Netflix wert, dennoch haben die Koreaner hier Potential verschenkt. Man setzte zu sehr auf bewährte Elemente, wagte rein gar nichts Neues und schockte uns nicht einmal mit übertriebener Härte oder zumindest ein paar kreativen Ideen. So bleibt „John Wick“ (der mittlerweile auch leichte Abnutzungserscheinungen aufweist) weiterhin die Referenz und verkauft seine überschaubare Prämisse schlichtweg deutlich besser.

6,5/10

Fotocopyright: Netflix