Inhalt

Eine Gruppe junger schwarzer Leute möchte ein paar Tage in einem hübschen Ferienhäuschen mitten im Wald verbringen. Per Zufall stoßen sie auf einen Raum voller Brettspiele, von denen ihnen ein besonders rassistisch anmutendes Exemplar sofort ins Auge springt. Kaum haben sie mit dem Spiel begonnen, schließen sich plötzlich die Türen und ein mutmaßlicher Killer meldet sich per Videobotschaft…

Fazit

Rein von seiner Originalität verdient der Streifen schon ein gewisses Lob. Was auf den ersten Blick wie ein „Jumanji in der Horrorvariante“ anmutet, besaß unerwartet viel Tiefgang, erntet aber auch leider deutliche Kritik in Sachen Humor und Struktur.

Die Macher sprachen durchaus ernste Themen an, erinnerten stellenweise angenehm an die Werke von Jordan Pele (u.A. Get Out, Wir), ohne jedoch dessen Niveau zu erreichen bzw. den eigenen Level auf einem konstanten Niveau zu behalten.

Das Geschehen schwankte qualitativ zwischen einem guten Thriller mit Informationsgehalt und einer Komödie, die sich fast auf Augenhöhe mit albernen Werken wie „Scary Movie“ befand. Dies harmonierte irgendwie nicht richtig zusammen und machte viele gute Ansätze wieder zu Nichte.

Der Verlauf war insgesamt kurzweilig, jedoch geprägt von besagten Schwankungen. Man konnte sich bei einigen Gags ein Lächeln abringen, bei Anderen jedoch war eher gewaltiges Fremdschämen angesagt. Ansonsten ging es arg linear und – abgesehen von der witzigen Idee mit dem Brettspiel – konservativ zur Sache. Man hat alles irgendwo schon einmal gesehen und die Geschichte war weitestgehend vorherschaubar ausgestaltet.

Die Darsteller haben ihre Sache allesamt ordentlich erledigt, wobei die Charakterzeichnung zuweilen einfach zu auffällig war und eine Auflösung (=Täter) eigentlich schon weit im Voraus erahnen ließen. Vielleicht war dies ja auch so beabsichtigt (Veralberung der üblichen Genrevertreter), aber dann wollten bemühte Ablenkungsmanöver und falsche Fährten erst recht nicht zünden.

Weder Fisch, noch Fleisch. Für meinen Geschmack saß „The Blackening“ zu sehr zwischen den Stühlen, konnte sich nicht recht für eine Gangart entscheiden und legte seine überschaubaren Karten viel zu früh auf den Tisch. Für einen Horrorfilm gab es zu wenig Grusel, für eine spitze Satire zu viel dämlichen Klamauk, aber immerhin dennoch einen gewissen Unterhaltungswert. Geht man mit relativ geringen Erwartungen an die Sache heran und kann in einigen Bereichen ein Auge zudrücken, darf man trotzdem mal reinschauen und wird irgendwie bei Laune gehalten.

6/10

Fotocopyright: Lions Gate