Inhalt

Der so genannte „Origami-Killer“ treibt sein Unwesen und hält die Stadt in Atem. Vermisste Kinder werden nach einigen Tagen nur noch tot aufgefunden und die Polizei tappt im Dunkeln. Der Spieler schlüpft nun in die Rolle von mehreren Personen und erlebt die Geschichte rund um die schwierigen Ermittlungen aus unterschiedlichen Blickwinkeln…

Gameplay

Mit „Heavy Rain“ gingen die Programmierer von „Quantic Dream“ damals (ursprünglich auf der Playstation 3) in großen Schritten in die Richtung, die sie später mit „Detroit became Human“ beinahe perfektioniert hatten. Statt auf reale Filmsequenzen zu setzen, bewegt sich der Spieler in einer realistisch nachgebildete 3D-Umgebungen und manövriert seine Figuren aus der Third-Person-Perspektive.

Es gilt Indizien zu untersuchen, mit Figuren zu sprechen oder schlichtweg seine auf Knopfdruck eingeblendeten Gedankengänge abzuarbeiten. An bestimmten Stellen werden die passenden Tasten bzw. Bewegungen eingeblendet und der Spieler muss diese entsprechend korrekt arbeiten. Diese Aktionen sind überwiegend ruhig und verzeihen Fehleingaben, hin und wieder gibt es jedoch ein paar hektischere Quicktime-Events – die durchaus über Leben und Tod entscheiden.

Überhaupt gibt es meist verschiedene Handlungsweisen oder Dialogentscheidungen, die den Fortgang der Geschichte beeinflussen. So ergibt sich bei Bedarf ein relativ hoher Wiederspielwert, da verschiedene Varianten ausprobiert werden können.

Spielzeit

Auch dieser Titel lebt – wie beim Gameplay bereits angesprochen – von unterschiedlichen Herangehensweisen bzw. Entscheidungen, die zu den unterschiedlichen Enden führen. Für einen einfachen Durchgang habe ich zirka 10 Stunden benötigt.

Präsentation

Optisch war „Heavy Rain“ bei seinem Debüt auf der Playstation 3 ein echter Hingucker, doch selbst zu seinem Re-Release auf der Playstation 4 nur noch „in Ordnung“. Die Figuren schauen manchmal etwas seltsam aus und vor allem die Größenverhältnisse gegenüber Gegenständen sind nicht immer optimal eingefangen – trotzdem kann man es noch einigermaßen gut anschauen.

Probleme bzw. Bugs hatte ich dagegen beim Sound. Die Sprachausgabe war teilweise extrem leise, hallig und kratzig. Ein Verstellen in den Einstellen wurde schlichtweg gar nicht übernommen und bei jedem neuen Programmstart waren zudem stets englische Untertitel aktiviert. Ansonsten waren die Sprecher insgesamt durchschnittlich und die Musik zuweilen etwas nervig.

Positiv

  • interessante Geschichte
  • unterschiedliche Sichtweisen
  • variabler Handlungsverlauf (Wiederspielwert)
  • angenehm düstere Grundstimmung
  • gut geschriebene Charaktere

Neutral

  • leicht angestaube Technik
  • mittelprächtige Sprecher
  • Storytechnisch manchmal etwas Leerlauf

Negativ

  • frustrierende Steuerung
  • technische Macken

Fazit

„Heavy Rain“ war für mich keine leichte Kost. Das Gameplay an sich geht in Ordnung, doch die verkorkste Steuerung hätte mich nach wenigen Minuten schon fast wieder zum erneuten Abbruch bewegt. Interaktive Filme (so nenne ich das Ganze einfach mal) möchte ich relativ unkompliziert genießen, die Story einatmen und mich nicht ständig über mangelnde Kontrolle der Figuren aufregen.

Wie dem auch sei. Wer ein wenig frustresident ist und spannende Geschichten trotz kleiner erzählerischer Längen zu schätzen weiß, kommt hier definitiv auf seine Kosten. Das Spiel wirkt aufgrund seiner Technik zwar etwas Eckig und Kantig, besitzt aber durchaus Charme und verdient es noch heute gespielt zu werden. Wenn man grade frisch von „Detroit become Human“ kommt, ist der Rückschritt zwar schwer, doch die lobenswerten Ansätze durchaus zu erkennen.

„Heavy Rain“ ist ein solides Adventure mit erzählerischen Höhen, aber technischen Tiefen. Falls Ihr es noch nicht kennt, schaut mal kurz in Gameplay-Videos rein und entscheidet, ob ihr euch hierauf einlassen möchtet. Ich fand den Titel solide – aber mittlerweile nicht mehr so überragend, wie die Fachpresse ihn einst gefeiert hat.

Grafik: 7/10
Sound: 5/10
Gameplay: 5/10
Gesamt: 6,5/10

Fotocopyright: Quantic Dream/Sony Interactive Entertainment